Karoline Lerche, Interims-Direktorin von ONE Deutschland, sagt: “Die Compacts-Initiative muss deutschen Unternehmen nicht nur die Angst vor Investitionen in Afrika nehmen, sondern sie zusätzlich darin bestärken, nachhaltig Arbeitsplätze in Afrika zu schaffen. Anders als Deutschland und Europa hat Afrika eine sehr junge Erwerbsbevölkerung. Jährlich drängen rund 15 Millionen junge Erwachsene auf den Jobmarkt in Afrika. Wenn Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten und hier gleichzeitig ausbilden und investieren, dann könnte uns ein Wirtschaftswunder ‘made in Germany and Africa’ gelingen.”
ONE fordert zudem mehr Anstrengungen von der Bundesregierung, damit in Afrika signifikant mehr Produktionsstätten für Impfstoffe geschaffen werden. Dazu sagt Lerche: “Es ist ein Armutszeugnis für die internationale Solidarität, wenn Jens Spahn jetzt für alle Deutschen eine extra Corona-Impfdosis zurückhalten will, statt das Virus global zu bekämpfen. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass alle Menschen auf der Welt geimpft werden, anstatt Impfstoffe zu horten. Der neue Plan des Gesundheitsministers signalisiert ärmeren Ländern, dass sie sich in punkto Corona-Impfungen aktuell nicht auf uns verlassen können. Darum ist es umso wichtiger, dass Deutschland sich jetzt dafür einsetzt, dass afrikanische Staaten schnell eine eigene Impfstoffproduktion aufbauen. Die Bundesregierung und deutsche Unternehmen sollten in die Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent investieren. Dieses Zeichen sollte von der Compact with Africa-Konferenz ausgehen. Die Bundeskanzlerin und der Entwicklungsminister können diese Weitsicht beweisen.”
Heute trifft sich Merkel zudem mit Vertreter*innen von Weltbank, Internationalem Währungsfonds und Entwicklungsfinanzierungsinstituten wie der Afrikanischen Entwicklungsbank. ONE ruft die Kanzlerin auf, Deutschlands Blockadehaltung bei der Weitergabe von Sonderziehungsrechten aufzugeben. Der Internationale Währungsfonds hatte Sonderziehungsrechte in Höhe von 650 Milliarden US-Dollar ausgeschüttet. Deutschland erhält mit 36 Milliarden US-Dollar mehr als der gesamte afrikanische Kontinent (33,3 Milliarden US-Dollar). Anders als Deutschland stecken viele Länder Afrikas in einer Liquiditätskrise. Sie haben kaum Mittel zur Verfügung, um die finanziellen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Daher fordert ONE die Bundesregierung auf, einen Großteil seiner Sonderziehungsrechte den Ländern zur Verfügung zu stellen, die am stärksten von Armut betroffen sind.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann.Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationenauf www.one.org.
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