„Unsere Bewohner hatten in der Pandemie viele Einschränkungen zu akzeptieren“, erklärt Christophsheim-Geschäftsführerin Dagmar Jungblut-Rassl. „Sie litten und leiden unter dem eingeschränkten Kontakt nach außen, den wir mit vielerlei Aktionen auszugleichen versuchen. Auch durch eine Ausstellung lässt sich kommunizieren. Bewusst stellen wir deshalb nicht in den Häusern des Christophsheims aus, sondern in der Galerie des Klinikums Christophsbad, zu der viele Menschen Zugang haben.“
Ann-Katrin Thiessen, Kunsttherapeutin im Christophsheim und Kuratorin der Ausstellung, war es wichtig, dass jeder Bewohner eine Stimme bekommt, um die Betrachter in ihr ganz eigenes Erleben eintauchen zulassen. „Die Bewohner haben teilweise große und laute Stimmen aber auch kleine und leise. Die Ausstellung soll eine Repräsentation dessen sein, was in den letzten Monaten in der Kunsttherapie entstanden ist.“ ‚Gezeichnete Stimmen‘ ist der Titel dieser abwechslungsreichen Schau.
„Ohne Malen kann ich nicht sein.“
Andrea Zivadinovic ist eine der Künstlerinnen und mit mehreren ihrer farbenfrohen Werke vertreten. Sie malt und zeichnet seit ihrer Kindheit und studierte Kunstgeschichte in den USA. Erst eine psychische Erkrankung ließ den schöpferischen Antrieb in ihr versiegen. Seit 2014 lebt Frau Zivadinovic im Christophsheim und fand durch die Kunsttherapie wieder zur Malerei. Wie wichtig das Malen für einen Menschen sein kann, beschreibt sie eindrücklich: „Das Malen macht mich glücklich. Mit Farben kann ich mich ausdrücken. Wenn es mir nicht gut geht, ich mich zum Beispiel geärgert habe, ist nach dem Malen die ganze Wut weg. Wenn dann ein Bild gelingt, empfinde ich tagelang ein Hochgefühl. Ohne Malen kann ich nicht sein.“ In der Ausstellung zeigt sie eines ihrer ersten Porträts, für dessen Hintergrund sie geschickt Serviettentechnik und Acryl kombiniert.
Ein 30-jähriger Bewohner zeigt geometrische Figuren, die sich aus Strichen unterschiedlicher Farbe zusammensetzen. Im Christophsheim fing er überhaupt erst mit dem Malen an: kindliche Motive mit Filzstift. Als es psychisch aufwärtsging, fand er zu abstrakten Formen, in denen sich seine aktuelle Stimmung wiederspiegelt. Eine fast 80-jährige Dame zeichnet wiederum nach Vorlagen in einer ihr ganz bestimmten Technik, welche die Linie betont. Das Schöne an einer Gemeinschaftsausstellung ist das weite Spektrum an Themen und Materialien, das Spannung und Abwechslung garantiert.
Das Klinikum Christophsbad in Göppingen ist ein modernes Akutplankrankenhaus für Neurologie einschließlich regionaler Stroke Unit, Frührehabilitation und Schlaflabor, für Psychiatrie und Psychotherapie, Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einer fast 170-jährigen Tradition. Es besteht, zusammen mit der geriatrischen Rehabilitationsklinik in Göppingen und der orthopädischen Rehaklinik Bad Boll, aus 8 Kliniken mit ambulanten, teil- und vollstationären Bereichen.
Angegliedert an das Klinikum ist das Christophsheim, ein spezialisiertes Wohnheim für psychisch und/oder neurologisch kranke Erwachsene. Die vier Standorte des Unternehmens befinden sich in Göppingen, Geislingen und Bad Boll sowie mit MentaCare, unserem Zentrum für Psychische Gesundheit, in Stuttgart. Die Klinikgruppe Christophsbad ist mit rund 1.050 Betten/Plätzen Arbeitgeber für rund 1.650 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) zertifiziert.
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