Mindestens 500 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich: Hochschulen der Angewandten Wissenschaften fordern deutliche Erhöhung der Forschungsförderung durch den Bund

Es ist der Dreiklang von Lehre, angewandter Forschung und Transfer, der die Bedeutung der Hochschulen der Angewandten Wissenschaften (HAW) für unsere Transformations- und Innovationskraft ausmacht. Um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft zu meistern, müssen sie allerdings noch stärker als bisher befähigt werden, diesen wichtigen Beitrag auch leisten zu können. Die HAW haben Ende Juni 2021 im Rahmen ihrer traditionellen Bad Wiesseer Jahrestagung ihre Erwartungen an die künftige Bundesregierung formuliert. In einem gemeinsamen Positionspapier sprechen sie sich für eine deutliche Stärkung der anwendungsorientierten Forschung und des Transfers aus.

In ihrer Funktion als Landessprecherin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) der HAW im Land Bremen führt Prof. Dr. Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen, dazu aus: „Die Hochschulen der Angewandten Wissenschaften haben in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung genommen. Zugleich hat die Anerkennung und Wertschätzung für unseren Hochschultyp in der gesamten Politik sehr zugenommen. Wenn sich dieser Zuspruch auch in deutlich verbesserten Rahmenbedingungen niederschlägt – zum Beispiel in der angewandten Forschung -, können HAW wie die Hochschule Bremen oder die Hochschule Bremerhaven noch wesentlich wirksamer ihre Funktion als Innovationsmotor für die regionale Entwicklung im Land Bremen entfalten.“

Zu den Forderungen des Bad Wiesseer Kreises zählt ein unter anderem neues Programm zur Förderung der angewandten Forschung und des Transfers, das auch die Stärken und die besonderen Rahmenbedingungen der HAW berücksichtigt. Ferner ein eigenes, offenes Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung oder auch die Gründung einer neuen Agentur für Transfer und Innovationen. Um die erwünschte Wirkung zu erzielen, müssten jährlich mindestens 500 Millionen Euro investiert werden. Auch eine deutliche Aufstockung bereits existierender Förderprogramme des Bundes, unter anderem für die beiden Förderlinien „Innovative Hochschule“ und „Forschung an Fachhochschulen“, sei erforderlich. Schließlich erwarten die HAW auch eine deutlich höhere Beteiligung an den Fördermöglichkeiten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Aufgrund ihrer starken Ausrichtung auf die Grundlagenforschung fließen derzeit weniger als 0,5 Prozent der DFG-Mittel an HAW. Das müsse sich ändern. Angemessene rechtliche Rahmenbedingungen wie das eigenständige Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche an HAW sowie eine Flexibilisierung des Lehrdeputats oder Maßnahmen für eine auskömmliche Finanzierung von Forschung und Transfer zählen ebenfalls zu den Forderungen der HAW.

Link zum Positionspapier: www.badwiesseerkreis.de/home/positionspapiere
Weitere Informationen zur Bad Wiesseer Tagung und den Hochschulen der Angewandten Wissenschaften: www.badwiesseerkreis.de und www.unglaublich-wichtig.de

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