„Die Zukunft der Landwirtschaft und des Gartenbaus kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und gemeistert werden“, betont Mertz. Die Übergabe des Berichtes darf keinen Abschluss darstellen, sondern muss Auftakt für einen wichtigen Dialogprozess sein.
Alten Fronten und pauschalen Vorwürfen erteilte der ZVG-Präsident eine Absage. Stattdessen sollen Lösungen im gemeinsamen Gespräch und mit Kompromissbereitschaft gefunden werden. Bei den anstehenden Transformationsprozess dürfen die Betriebe nicht allein gelassen werden. Gleichzeitig müssen die Unternehmen den Klimawandel und seine Folgen meistern.
Zudem können die gärtnerischen Betriebe nicht alle heutigen Herausforderung aus dem Stand allein stemmen. Sie brauchen Übergangsphasen, Unterstützung über Investitionsförderungen oder Forschungsprojekte sowie letztlich Hilfe zur Selbsthilfe. Dazu zählen Unterstützung bei der Risikoabsicherung wie auch eine sichere und praktikable Absicherung über die Sozialversicherung.
„Nur wer eine Zukunft sieht, ist bereit in diese zu investieren“, betont Mertz. Der Gartenbau stehe für die regionale Versorgung der Bevölkerung und fördere die Artenvielfalt in Gärten und Städten. Bereits heute setzten sich die gärtnerischen Betriebe für mehr Umweltschutz und Biodiversität ein, so Mertz weiter. Diese Leistungen müssen anerkannt werden.
Darüber hinaus steht Deutschland nicht allein, sondern im europäischen wie globalen Wettbewerb. Die anstehenden Veränderungen müssen europäisch gedacht werden. Eine Vorreiterrolle Deutschlands kann nur dann funktionieren, wenn die gärtnerischen Betriebe für ihren Mehraufwand entlohnt werden.
Hintergrund:
Das Bundeskabinett hat am 8. Juli 2020 zugestimmt, die Zukunftskommission Landwirtschaft einzusetzen. Diese sollte unter Einbindung von Praktikern, Wissenschaftlern und gesellschaftlichen Akteuren, insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbänden, praxistaugliche Empfehlungen für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft erarbeiten.
Zur ersten ZKL-Sitzung hatte der ZVG einen Forderungskatalog veröffentlicht. Darin führt er die nötigen Punkte auf, um die Belange der gärtnerischen Branche in der Arbeit der ZKL zu berücksichtigen. Dazu zählen u. a. Antworten auf Klimaveränderungen, faire Handelsbeziehungen in der Lieferkette sowie Städtebauplanung und -förderung. Die gemeinsame Klammer hierfür bildet der Europäische Rahmen.
Download des Forderungskataloges:
https://www.g-net.de/files/download/Pressemeldung/2020/Bilder/zvg_PM63_Forderung_Zukunftskommission.pdf
Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG)
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