Explizit befürwortet Ingo Hettler, Vorsitzender des Netzwerks Schulsozialarbeit Baden-Württemberg, dass die Schulsozialarbeit weiter gestärkt werden und zur Ein-Drittel-Finanzierung zurückgekehrt werden soll. Er verweist darauf, dass die Schulsozialarbeit bzw. Jugendsozialarbeit an Schulen ein rasant wachsendes Handlungsfeld der Kinder- und Jugendhilfe ist und es eine mitwachsende Finanzierung benötigt, um auch weiterhin eine fachliche Qualität der Fachkräfte aufrecht halten zu können.
Lars Schoppe, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork e.V., begrüßt das Bekenntnis der Landesregierung zur Mobilen Jugendarbeit und die Verstetigung der Mobilen Kindersozialarbeit. Er kritisiert jedoch, dass der Koalitionsvertrag in Bezug auf die langfristige Steigerung des Fördersatzes keine Aussage trifft.
Bernadette Ruprecht, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Baden-Württemberg, bewertet das Einrichten einer Enquetekommission, um die Belange der jungen Menschen stärker in politische Prozesse zu integrieren als positiv. „Die Verbände der Jugendsozialarbeit in Baden-Württemberg signalisieren ein großes Interesse in der Enquetekommission mitzuwirken und die Bedarfe junger marginalisierter Menschen dort einzubringen.“
Die Verbände der Jugendsozialarbeit in Baden-Württemberg sehen die Fortführung des Masterplan Jugend sehr positiv. Darin und in einer Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, liegt die Chance die Ansätze der Jugendsozialarbeit auch zukünftig an den Bedarfen marginalisierter junger Menschen zu orientieren, weiterzuentwickeln und abzusichern.
Dass Kinder- und Jugendbeteiligung der zukünftigen Landesregierung wichtig ist, wird im Koalitionsvertrag an mehreren Stellen ersichtlich. Eine zentrale Rolle kommt dabei der Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung zu, die in einem einheitlichen Konzept zielgerichtet agiert, um verstärkt auch junge Menschen zu erreichen, die bereits von der Gesellschaft ausgeschlossen sind.
Die Verbände der Jugendsozialarbeit unterstützen das Vorhaben, die Coronafolgen für junge Menschen durch finanzielle Unterstützungspakete abzufedern. Allerdings wird ein reines Aufholen von Lernrückständen formaler Bildungsprozesse der Lebensrealität junger Menschen nicht gerecht. Vielmehr müssen die Lebenssituationen junger Menschen und die psycho – sozialen Folgen ganzheitlich in den Blick genommen werden.
Die neue Landesregierung sieht im Übergang Schule-Beruf das Programm AV Dual und die Förderung von Produktionsschulen vor. Philipp Löffler, stellv. Vorsitzender der LAG Jugendsozialarbeit Baden-Württemberg, hebt hervor, dass es darüber hinaus dringend weitere Angebote der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit benötigt, damit gerade marginalisierte junge Menschen von der angestrebten Ausbildungsgarantie künftig profitieren können.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit (LAG JSA) Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von Trägergruppen (Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Internationaler Bund, Katholische Jugendsozialarbeit, Der Paritätische) im Bereich der Jugendsozialarbeit zur Wahrnehmung der Interessen für die Handlungsfelder der Jugendsozialarbeit in gemeinsamer Verantwortung.
www.lag-jugendsozialarbeit-bw.de
Vorrangiges Ziel des Netzwerks Schulsozialarbeit Baden-Württemberg e.V. ist die Vernetzung und Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit als Handlungsfeld der Jugendhilfe in Baden-Württemberg.
www.netzwerk-schulsozialarbeit.de
Die LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork Baden-Württemberg e. V. ist Fachverband für die Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes Mobile Jugendarbeit. Sie steht als Ansprechsprechpartnerin für Politik, Verwaltung und Verbände zur Verfügung.
www.lag-mobil.de
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