Die ersten Webseiten wären heute über 20 Jahre alt und sind längst Geschichte. Was hat sie ausgemacht, was konnten sie und was nicht, was waren die Anforderungen der Kunden, was die Herausforderungen an den Provider?
Damals war ein Internetanschluss noch etwas Besonderes. Er lief über ein Modem an der Telefonbuchse. Und man brauchte einen Provider wie Compuserve, AOL oder Metronet. Ganz moderne Haushalte hatten Mitte der 90er schon ISDN. Bildschirme waren zwar riesig wegen der Röhren, aber Fenster wie Leistung waren vergleichsweise klein.
Das Hauptproblem war also einerseits die Bandbreite der Internetleitungen, andererseits die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Heimcomputer und Internetserver. Das hieß: keine großen Datenmengen, keine großen und nur wenig Bilder, überwiegend Menüsteuerung, damit eine Seite schnell geladen wurde. Und man musste sich inhaltlich beschränken, damit die Seiten nicht zu groß wurden. Trotzdem wollten Kunden wie Nutzer sich schnell zurecht finden und nicht ewig auf das Laden einer Seite warten.
Der Schwerpunkt lag mehr auf den sogenannten Web-Visitenkarten. Für den Provider war das alles noch vergleichsweise einfach, da es noch nicht so viele Online-Nutzer gab und damit wenig Seitenzugriffe. Auch Sicherheit und Datenschutz waren noch nicht so ein großes Thema. Aber wir mussten in HTML codieren, selbst wenn eine kleine Textpassage geändert werden sollte. Für einen ansprechenden Seitensatzspiegel verwendeten wir Framesets.
Mit Dreamweaver hatten wir dann ein echtes WYSIWYG*-Werkzeug für unsere Kunden. So konnten sie selbst kleinere Änderungen ihrer Website am eigenen Rechner vornehmen und per FTP hochladen. Aber meistens beauftragten sie uns damit.
(* WYSIWYG – what you see is what you get)
Wie ging die Entwicklung bis heute weiter? Welche technischen Entwicklungen hoben sich wodurch ab? Welche verschwanden nach kurzer Zeit und warum?
Mit den datenbankbasierten Content-Management-Systemen Anfang der 2000er Jahre kam der große Umbruch. Erstmalig konnten Inhalte, Design und Funktionen getrennt voneinander bearbeitet werden. Das gab auch unseren Kunden mehr Freiheiten.
Parallel entwickelte sich die technische Infrastrukur rasant weiter. Das ISDN-Modem in den Haushalten wurde gegen DSL-Technologie ausgetauscht. Provider rüsteten ihre Internetleitungen und Rechenzentren auf. Mehr technische Kapazitäten und bessere Software erlaubten so auch aufwendigere Webseiten.
Flash-Player war eine der Entwicklungen, welche die Einbettung von bewegten Inhalten, auch Videos in Websiten erlaubten. Heute sind sie aus Sicherheitsgründen verschwunden. Und wer erinnert sich noch an WAP? Das waren die ersten Gehversuche für mobile Inhalte. Geblieben sind Java- und Perl-Scripte und IFRAMES für die Einbettung von fremden Inhalten wie zum Beispiel YT-Videos.
Im Design kam und ging das „Scrollen“ von Seiten. Anfangs verpönt, weil es Ladezeit kostete; bei der Einführung von Foren und Blogs notwendig und damit angesagt; dann wieder tabu, weil Seiten schnell und übersichtlich sein sollten und seit dem Smartphone wieder salonfähig, weil technisch unumgänglich.
Menüs waren erst oben, weil Nutzer dies von ihren PCs so kannten. Dann waren sie links, weil rechts die Werbebanner wegen der Leserichtung im Fokus standen. Jetzt sind Menüs wieder oben. Wir haben uns hier nach den Wünschen der Kunden und deren Besucher gerichtet, solange es die Benutzerfreundlichkeit unterstützte. An Philosophie-Debatten haben wir uns nie beteiligt.
Welche Techniken konnten BB-ONE.net von Anfang an überzeugen? Was müssen sie können, um den Provider zu überzeugen?
Wir können nur für uns sprechen. Anfangs wurden wir sehr dafür kritisiert, dass wir die meisten unserer Websites mit Typo3 betreiben. Denn Typo3 CMS verwendet eine eigene Skriptsprache, die auf den HTML- und CSS-Standards aufsetzt. Dafür braucht man Fachwissen.
Der Vorteil: Alles, was sich programmieren lässt, kann man mit Typo3 auch machen. Was uns überzeugt hat, war die von Anfang an sehr hohe Betriebssicherheit, ein durchdekliniertes Rechtemanagement für jeden einzelnen bis auf die unterste Ebene der Inhalte und der große Komfort bei der inhaltlichen und technischen Pflege der Websites. Davon profitieren Anwender wie technische Administratoren. Für uns als Provider war entscheidend, dass Typo3 für Agenturen oder größere Organisationen mit mehreren Websites geeignet ist. Oder anders ausgedrückt: uneingeschränkt „multisite“-fähig.
Als Alternative bieten wir unseren Kunden WordPress an, insbesondere für sogenannte Microsites. Dieses CMS ist inzwischen weltweit führend, weil auch Laien relativ schnell unter Verwendung fertiger Templates (Designvorlagen) und Plugins (Funktionserweiterungen) zu vorzeigbaren Ergebnissen kommen. Allerdings ist die Beliebtheit von WordPress auch das größte Sicherheitsrisiko. Hinzu kommt der extrem modularisierte Aufbau, der permanent aktualisiert werden muss, was viele vernachlässigen. Deshalb ist WordPress auch bei Hackern sehr beliebt. Hier muss man also ständig dranbleiben, und so bieten wir unseren Kunden ein aufeinander abgestimmtes System aus Modulen und Sicherheitsfeatures, damit alles sicher läuft.
Gab und gibt es spezielle Herausforderungen, die sich seit Beginn der Pandemie an das Content Management stellen?
Ausnahmsweise spielt die Pandemie hier keine Rolle. Im Gegenteil, die Content Management Systeme erlauben unseren Kunden – auch der öffentlichen Hand – schnell und unkompliziert Aktualisierungen selbst vorzunehmen. Und kurzfristig eine neue Website mit allem Drum und Dran aufzusetzen – das ist unser „Core Business“ und keine große Sache.
Welche Merkmale kennzeichnen ein starkes CMS?
Wie Typo3 und WordPress sollte es Open Source Software sein, um hersteller- und vor allem auch providerunabhängig zu sein. Von uns gibt es ein klares „NEIN“ zu Provider-Baukastensystemen und proprietären Einzelentwicklungen. Denn wenn man den Anbieter wechseln will, kann die Website nicht einfach umgezogen, sondern muss komplett neu erstellt werden. Da geht ein Wechsel nur, wenn ein Relaunch geplant ist.
Dann sollte das CMS von Anfang an ein gut definierbares Rechtemanagement für Administratoren, Programmierer, Redakteure und einfache Anwender mitbringen. Und last but not least sollte es den Betreiber bei der Suchmaschinenoptimierung unterstützen. Das geht sowohl bereits auf technischer Ebene als auch mit Hilfe von SEO-Funktionserweiterungen.
Das CMS sollte in jeder Hinsicht an die Website(s), aber auch an die Anwender anpassbar sein. Diese Anforderungen bedient Typo3 mustergültig.
Worauf sollten Unternehmen bei der Erstellung und dem Betrieb ihrer Webseite achten?
„Content is King!“, gilt immer noch. Inhalte sollten klar verständlich formuliert und übersichtlich präsentiert werden. Dazu gehören auch aussagefähige Bilder und Grafiken. Ein übersichtliches Menü macht die Website anwenderfreundlich. Das wichtige Schlagwort zum Thema sollte SEO-konform verwendet werden, inklusive aussagekräftiger Domain.
Technisch braucht eine Website ein korrekt eingebautes Sicherheitszertifikat für die verschlüsselte Datenübertragung, schnelle Ladezeiten und Ausfallsicherheit durch Redundanz und Backup. Informative Inhalte, Pflegbarkeit, Ausfallsicherheit und Performance – das hat sich in den letzten 25 Jahren Content Management System nie geändert. Dazu gehört ein an den Anspruch des Kunden angepasstes Sicherheitskonzept.
Erfahrung, Wissen und Expertise – darauf vertrauen die Kunden der BB-ONE.net in allen Fragen des Internet als Geschäftsanwendung. So positionieren wir uns seit Gründung (1996) erfolgreich als Internetpartner der Wirtschaft. Als Berliner Unternehmen betreiben wir unsere eigene technische Infrastruktur für Serverhosting, Cloudanwendungen und Domainservices in einem TIER4-DataCenter nahe dem Hauptstadt-Zentrum.
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