Beim sogenannten Lens-Refilling wird das Linseninnere mit einem Gel ersetzt, die Linse wird „wieder aufgefüllt“ (englisch: refill). Dabei kann es zu Komplikationen kommen, bei denen die Linsenkapsel eintrübt oder der Kapselsack versteift. So wäre nach der Operation entweder die Sicht der Patienten behindert oder die Akkommodation der Linse eingeschränkt. Im Projekt „Lens-Refilling“ wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LZH zusammen mit der LZH-Ausgründung ROWIAK GmbH einen neuen Ansatz erarbeiten. Die Idee dabei ist, gezielt nur den Kern der Augenlinse zu entfernen und durch Lens-Refilling zu ersetzen. Dazu entwickeln und evaluieren sie eine Methode mit der sie eine Linsenkern-Fragmentierung bei vollem Erhalt der physiologischen Strukturen technisch umsetzen können.
Kortex und damit Akkommodation erhalten
Der Kortex (Linsenrinde) bliebe bei dieser neuen Methode der Kernfragmentierung mittels Femtosekundenlaser unangetastet. Dies würde die oben genannten Komplikationen voraussichtlich verhindern. Somit wäre es möglich, die Akkommodationsfähigkeit nach dem Auffüllen der Linse wiederherzustellen.
Alternative zur Kunstlinse ermöglichen
Angewandt werden könnte diese Methode bei alterungsbedingten Linseneintrübungen, wie dem Grauen Star, oder zum Ausgleich von Altersweitsichtigkeit. Zurzeit wird üblicherweise die geschädigte Linse entfernt und durch eine künstliche ersetzt. Diese künstliche Linse kann allerdings nicht akkommodieren und der Patient verliert dabei die Fähigkeit auf jede Distanz scharf zu sehen. Die neue Methode würde dazu beitragen, das Risiko eines Nachstars nach der Operation zu senken. So sollten Patienten über einen längeren Zeitraum ohne erneute Operation auskommen können.
Über „Lens-Refilling“
Das Projekt „Fragmentierung des Augenlinsenkerns mit Hilfe eines Femtosekunden (fs)-Lasers zur Wiederherstellung der Akkommodationsfähigkeit mittels ‚Lens-Refilling‘“ wird von der NBank mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
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