Mehr Raum für forschendes Lernen an der TU Ilmenau

Die Technische Universität Ilmenau modernisiert ihre Studiengänge. Unter anderem wird die Regelstudienzeit ausgewählter Masterstudiengänge von drei auf vier Semester erhöht. Auf diese Weise erhalten die Studierenden mehr Raum, um Inhalte fachlich zu vertiefen und sich mit aktuellen Forschungsthemen auseinanderzusetzen. Die zugehörigen Bachelorstudiengänge umfassen dann sechs Semester – so bleibt die Regelstudienzeit von Bachelor und Master unverändert.

Mit dem Wintersemester 2021/22 werden mehrere Masterstudiengänge mit einer höheren Regelstudienzeit angeboten: Dies betrifft die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge Elektrotechnik und Informationstechnik, Ingenieurinformatik sowie den sozial- und kommunikationswissenschaftlichen Masterstudiengang Media and Communication Science. Im Oktober 2022 folgen dann die Studiengänge Maschinenbau, Mechatronik, Fahrzeugtechnik und Optische Systemtechnik/Optronik. Die Regelstudienzeit der jeweiligen Masterstudiengänge wird auf vier Semester ausgedehnt. Die vorausgehenden Bachelorstudiengänge umfassen ab sofort sechs statt bisher sieben Semester, so dass die gemeinsame Regelstudienzeit unverändert bei 10 Semestern bleibt.

„Masterstudiengänge dienen dazu, Grundlagenkenntnisse, die Studierende in einem Bachelorstudium erworben haben, forschungsorientiert fachlich zu erweitern und vertiefen“, so die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Professorin Anja Geigenmüller. „Ein zusätzliches Master-Semester erweitert den Spielraum für Wahlfächer und Vertiefungsmodule, für eine individuelle Profilierung sowie zusätzliche Auslands- oder Praxiserfahrungen.“ Studierende der TU Ilmenau sollen aber nicht nur von einer höheren Wahlfreiheit profitieren, so Prof. Geigenmüller weiter: „Sie sollen auch die Gelegenheit haben, bereits im Studium in aktuelle Forschungsthemen und -projekte ihrer Universität eingebunden zu werden.“

Hierfür wurden neue Module entwickelt, die aktuelle Entwicklungen in der Forschung stärker in den Blick nehmen, beispielsweise zu nachhaltiger Energietechnik, künstlicher Intelligenz oder biologisch inspirierter Elektronik. Damit möchte die TU Ilmenau aktuelle gesellschaftliche und Forschungsthemen verstärkt in die akademische Ausbildung integrieren: „Um dem Fachkräftebedarf von morgen noch besser Rechnung zu tragen, haben wir ein breiteres Spektrum an aktuellen Ausbildungsinhalten entwickelt“, so Prof. Geigenmüller. „Dabei haben wir die Wahlmöglichkeiten für die Studierenden sehr flexibel gestaltet, damit sie noch besser eigenen Neigungen und Talenten folgen und so im Laufe ihres Studiums ihr fachliches Profil passgenau schärfen können.“

So ist beispielsweise die digitale Transformation ohne das Innovationspotenzial der Elektrotechnik und Informationstechnik nicht denkbar. Egal, ob es um E-Mobilität, Umwelttechnik, regenerative Energien, Telemedizin oder Assistenzsysteme geht: Überall spielen Expertinnen und Experten der Elektrotechnik und Informationstechnik eine wichtige Rolle. „Umso wichtiger ist aus unserer Sicht ein direkter Forschungsbezug im Studium, um nah dran zu sein an den Herausforderungen und Lösungsansätzen der Zukunft“, ist Prof. Geigenmüller überzeugt.

Ähnlich schätzt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau die Herausforderungen für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge ein: Mit Blick auf zunehmend anspruchsvolle Aufgabenfelder benötige der Arbeitsmarkt Absolventinnen und Absolventen mit einer forschungsorientierten Ausbildung, die über fundierte theoretische Kenntnisse, methodisches Knowhow sowie die Fähigkeit zum wissenschaftlichen Denken verfügen, um komplexe Problemlösungen zu erarbeiten.

Und es gibt noch einen weiteren Vorteil gegenüber dem bisherigen Modell: „Der Wechsel von einer Hochschule zur anderen wird für alle Studierenden leichter. Für junge Menschen mit Bachelorabschluss an einer anderen Hochschule zu einem Masterstudium an der TU Ilmenau ebenso wie für unsere Bachelorstudierenden, wenn sie nach ihrem Studium nahtlos an einer anderen Hochschule im In- oder Ausland weiter studieren möchten“, so die Vizepräsidentin.

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