„Die Geschäftsführung hat auf verschiedenen Ebenen intensiv mit Frau Hillesheimer zusammengearbeitet“, betonte Markus Heming, Kaufmännischer Geschäftsführer im Klinikum. „Sie hat sich in viele Diskussionen kritisch, aber immer konstruktiv eingebracht und ist über alle Berufsgruppen hinweg sehr angesehen. Ihrer Leistung für das gesamte Klinikum gebührt daher unser ausdrücklicher Dank und wir wünschen ihr alles Gute für den Ruhestand.“
Nach ihrem Medizinstudium in Mainz und Manchester sowie beruflichen Stationen in Mainz, Stuttgart und Kirchheim unter Teck war Hillesheimer 1990 als Fachärztin für Anästhesiologie ans Klinikum Karlsruhe gekommen. 1996 erlangte sie die Zusatzbezeichnung „spezielle Intensivmedizin“ und 2001 die neu eingeführte Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“. Seit 2000 war sie Oberärztin und in dieser Funktion über Jahre in der Urologischen Klinik verantwortlich, was ihr viele Gestaltungsmöglichkeiten und positive Erfahrungen brachte: „Die Entwicklung in der Medizin war und ist rasant, ständige Veränderungen haben uns alle immer wieder vor Herausforderungen gestellt“, erklärte Hillesheimer. Im Klinikum Karlsruhe werde Medizin auf Spitzenniveau erbracht. „Daran Teil zu haben, hat mich immer gereizt. Was mich – und dies zunehmend – gestört hat: die Ökonomisierung der Medizin, der Paradigmenwechsel von Daseinsvorsorge hin zum Wirtschaftsbetrieb. Dabei ist vieles, was mir wichtig war in meinem Beruf, auf der Strecke geblieben.“
Auch aus diesem Grund setzte sich Hillesheimer seit 1993 zunächst im Personalrat und nach Gründung der gGmbH im Betriebsrat für die Belange der Beschäftigten ein und vertrat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums zudem im Aufsichtsrat. Seit Beginn der Corona-Pandemie bis zuletzt war sie als Betriebsratsmitglied Teil der Einsatzleitung, die die Geschicke des Klinikums während der Corona-Pandemie lenkt. „Es war mir immer wichtig, mich neben meinen fachlichen Aufgaben auch mit organisatorischen und konzeptionellen Ideen einzubringen, vorhandene Unzulänglichkeiten zu beseitigen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und negative Entwicklungen zu verhindern“, sagte Hillesheimer.
Seit 2003 engagierte sich Hillesheimer als Fachgutachterin und Prüferin für notfallmedizinische Fragen und war Regionalbeauftragte der Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher Notärzte e.V. (agswn). Zudem leitete sie den Arbeitskreis Notfallmedizin, der regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen für Notfallmediziner anbietet. Mehr als 20 Jahre war sie ehrenamtlich Leitende Notärztin für den Rettungsdienstbereich Karlsruhe und von 2012 bis 2019 als Ärztin im Katastrophenschutz der Stadt Karlsruhe tätig. Für ihr Engagement erhielt sie 2019 das Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg.
„Ich hatte über meinen Beruf viele Begegnungen und habe mit tollen Menschen zusammengearbeitet,“ betonte Hillesheimer. „Besonders lagen mit dabei die Auftritte unseres Klinikkabaretts KLIK am Herzen, das ich mit anderen 1997 gründete und das bis 2020 nahezu jährlich auftrat. Mit Humor ließ sich vieles besser verarbeiten, aber auch Kritik leichter transportieren.“
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