Angesichts der kühlen Temperaturen Anfang Mai war das beheizte Innenbecken für Flusspferdkuh Helvetia (29) die richtige Gebärstation. Sie blieb auch die ersten Wochen im Afrikahaus und wollte das Wasserbecken nicht verlassen. Erst am 1. Juni trottete sie mit Tochter Serena im Schlepptau gemächlich aus dem Stall und liess sich auf der Aussenanlage ins Wasser des kleinen Flusslaufes gleiten.
Frischgebackener Vater des Jungtiers ist der 30-jährige Wilhelm. Der stattliche Bulle und Helvetia verstehen sich meist sehr gut. In die Nähe des frisch geborenen Nachwuchses lässt ihn Helvetia aber noch nicht und zeigt sich als beschützende Mutter.
Zoobesucherinnen und -besucher brauchen aktuell noch etwas Geduld. Mit Glück können sie die kleine Familie auf der Aussenanlage beobachten. Das Afrikahaus ist im Moment noch geschlossen.
Die natürliche Wassergeburt
Flusspferde gebären und säugen ihre Jungen ausschliesslich im Wasser. Deshalb verlangt der Weg an die Zitze und die heiss begehrte Milch dem Neugeborenen viel Energie ab. Bereits nach wenigen Zügen muss es wieder auftauchen, um Luft zu holen. Es kann vorkommen, dass das Jungtier über zehn Mal seine Milchmahlzeit unterbrechen und auftauchen muss. Diese Besonderheit kommt daher, dass für Flusspferde in der Natur der Fluss oder die Wasserstelle der sicherste Ort ist. Sie verbringen ihre Tage vorwiegend ruhend im Wasser oder auf Uferbänken. Erst am Abend, nach Einbruch der Dunkelheit, gehen sie an Land und suchen Weidegründe auf. Dort schlagen sie sich die ganze Nacht die Bäuche voll, bevor sie vor Sonnenaufgang wieder ins sichere Nass zurückkehren.
Flusspferd oder Nilpferd?
Die über drei Tonnen schweren Säugetiere waren früher unter dem Artnamen Nilpferd bekannt. Heute werden sie Flusspferde genannt, auch wenn umgangssprachlich noch von Nilpferden geredet wird. Aber im Nil kommen sie schon lange nicht mehr vor. Die letzten verlässlichen Aufzeichnungen von Flusspferden in der Nilregion stammen aus den frühen 1800er-Jahren.
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