Für Nationaltrainer Max Pietrek war der zweite Turniertag ein sehr versöhnlicher Abschluss dieses ersten EM-Turniers 2021. „Wir haben uns bewusst darauf konzentriert, die Schwächen, die wir am ersten Tag gezeigt haben, heute deutlich zu verbessern, und wir sind gut damit gefahren. Es war toll, Wales zu schlagen, und, für mich fast wichtiger, dass wir Rumänien so deutlich besiegen konnten. Die Mädels haben gezeigt, dass sie es können. Das war heute win guter und wichtiger Schritt nach vorn. Nach diesem Tag können wir selbstbewusst zum zweiten Turnier nach Moskau fahren, um dort hoffentlich an die Leistungen von heute anknüpfen zu können.“
Nach dem neuen Spielmodus, der drei Gruppenphasen umfasste, landete das deutsche Team nach den vier Niederlagen am ersten Turniertag logischerweise in der Gruppe, die die Plätze sieben bis neun ausspielen sollte.
Dort traf man zuerst auf Wales. Das deutsche Team begann druckvoll, blieb zunächst aber immer wieder in der walisischen Verteidigung hängen oder verlor den Ball durch leichte Fehler. Aber das druckvolle Spiel zahlte sich in der 5. Minute aus, als Steffi Gruber sich mal durchtanken und zum ersten Versuch ablegen konnte. Jetzt schien der Knoten geplatzt, denn keine zwei Minuten später, kurz vor der Pause, nutzte Sarah Goßmann die nächste Chance zum Versuch, den Gruber dann sogar zur 12:0-Pausenführung erhöhte.
An die engagierte Leistung aus Durchgang eins konnte man nicht ganz anknüpfen. Stattdessen kam Wales mit einem Versuch zurück ins Spiel (8.). Und nach einer Gelben Karte für das DRVTeam nutzten die Damen von der Insel die Überzahl, um es noch mal richtig spannend zu machen: Versuch, aber nicht erhöht, sodass Deutschland mit 12:10 knapp in Führung blieb. Wales eroberte danach im Ruck zwar noch mal den Ball, leistete sich im Vorwärtsgang dann aber einen Fehler, der die Partie beendete.
Mit dem ersten Sieg im Rücken sollte nun zum Turnierabschluss die „Revanche“ gegen Rumänien gelingen. Nationaltrainer Pietrek hatte vor dem Turnier das erste Turnierspiel gegen Rumänien als das wichtigste ausgegeben. Doch die Partie war mit 26:12 klar an die Osteuropäerinnen gegangen. Nun sollte es besser laufen. Doch es schien, als würde Rumänien die Weichen früh auf Sieg stellen: Schon in der ersten Minute lag Deutschland einen erhöhten Versuch und 0:7 zurück. Doch in der Folge nahm die DRV-Auswahl das Heft in die Hand. In der 5. Minute zog Sarah Goßmann einen langen Sprint an, wurde aber noch gestoppt. Deutschland blieb aber in Ballbesitz, verlagerte danach schön nach rechts, wo Lea Predikant den Versuch legte. Und Predikant war es auch, die kurz vor der Pausensirene freigespielt wurde und mit ihrem zweiten versuch die 10:5-Halbzeitführung besorgte.
Deutschland agierte auch im zweiten Durchgang enorm engagiert, setzte jeder Gegnerin kompromisslos nach, eroberte Bälle und nutzte seine Chancen. Einen eigentlich vertändelten Ball nahm in der 9. Minute Steffi Gruber auf und hatte plötzlich freie Bahn zum Versuch. Und dann waren es am Ende Katharina Epp (13.) und nochmals Lea Predikant (14.), die gegen die Rumäninnen, die nun nichts mehr entgegen zu setzen hatten, das Ergebnis noch in die Höhe schraubten. Endstand 15:7.
Su gut es am zweiten Turniertag lief, so bescheiden waren die Ergebnisse am ersten. Zum Auftakt hatte man unnötigerweise die wichtige Partie gegen Rumänien verloren (12:26). Gegen die hoch favorisierten Titelverteidigerinnen unterlag das DRV-Team nicht unerwartet deutlich mit 0:39. In der „Zwischenrunde“, wieder als Gruppenphase gespielt, bot man den Spanierinnen phasenweise gut Paroli bieten, unterlag am Ende jedoch mit 10:20. Und das vierte Spiel ging für das deutsche Team gegen Polen trotz einer ordentlichen ersten Hälfte am Ende klar mit 7:35 verloren. Eine detailliertere Zusammenfassung des ersten Turniertags finden Sie auf der Verbandswebsite www.rugby-verband.de.
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