Zwischen Ethik und Ökonomie

„Die Schöpfung im Klimawandel – Herausforderung für das 21. Jahrhundert“: Diesem Thema widmet sich die neueste Ausgabe der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven (OWEP)“. Neben der wirtschaftlichen Abwägung gehört zu der Debatte über diese größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts auch eine zweite, ethische Dimension – dieser Aspekt steht im Mittelpunkt des aktuellen OWEP-Hefts: „Darf der Mensch die Schöpfung Gottes aufs Spiel setzen aus vermeintlich ökonomischen, letztlich egoistischen Gründen?“

Das Heft ist damit sehr eng mit der Renovabis-Pfingstaktion verbunden, die die Schöpfungsverantwortung ebenfalls zum Jahresthema macht. Die Beiträge dieser OWEP-Ausgabe nähern sich der Fragestellung auf zwei Ebenen an: Da geht es um die kirchlichen Aspekte des Themas, aber auch um den Umgang mit dem Klimawandel in den Ländern im Osten Europas.
„Umweltschutz – ein Thema für die Theologie?“ ist der einleitende Beitrag des Professors für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät der Universität Ljubljana, Roman Globokar, überschrieben. Er blickt auf die wechselvolle Geschichte des Themas in der katholischen Theologie zurück und betont, dass erst die Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus eine entscheidende Wende markiert habe. In der orthodoxen Theologie wie auch in liturgischen Vollzügen ist die Bewahrung der Schöpfung hingegen schon lange ein wichtiges Thema, wie der Beitrag von Erzpriester Heorhi Kowalenko aus Kiew zeigt.

Atomkraft: Pro und Contra

Um die Chancen und Risiken der Atomkraft geht es in einer Kontroverse: Die Technik- und Osteuropahistorikerin Anna Veronika Wendland (pro) und die ukrainische Klimaaktivistin Iryna Holovko (contra) beleuchten deren großes Potential zur Energiegewinnung, aber auch das gewaltige Zerstörungspotential. Der Klimawandel stößt da eine ganz neue Debatte an, bei der die beiden Autorinnen widerstreitende Positionen vertreten.
Das juristische und mediale Phänomen der „Klimaklagen“ erläutert der Berliner Rechtsanwalt Remo Klinger. Gerade erst hat dieses Instrument durch das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts an Aktualität gewonnen. Weitere Beiträge beleuchten die Umweltprobleme in Polen, Rumänien, Russland und den Staaten des Südkaukasus. Vorgestellt wird auch ein Renovabis-Hilfsprojekt in Armenien, das dabei hilft, die Wasserprobleme der Bevölkerung zu lösen.

Die Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven“ (OWEP) wird vom katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) herausgegeben und erscheint im Verlag Friedrich Pustet. OWEP kostet als Einzelexemplar 6,50 Euro. Die Zeitschrift kann telefonisch (08161/5309-71) oder per E-Mail: owep@renovabis.de oder rauscher@pustet.de angefordert werden. Ein Überblick über den Inhalt der aktuellen Ausgabe ist im Internet unter www.owep.de zu finden.

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