Viele private Anlegerinnen und Anleger möchten genau wissen, wo ihr Geld landet, oder sogar aktiv ethisch-ökologische Ziele fördern. Das haben auch die Anbieter von Finanzprodukten erkannt. Die Zahl nachhaltiger Banken, Fonds und ETF wächst ständig. Aber auch die Nachhaltigkeitsgrade der verschiedenen Fonds können variieren. Hier den Überblick zu behalten, kann schwierig werden.
Der Ratgeber Nachhaltig Geld anlegen erklärt, was „nachhaltig“ in Bezug auf verschiedene Finanzprodukte überhaupt bedeutet. Er beschreibt, wie Anleger mithilfe der Nachhaltigkeitsbewertung von Finanztest prüfen können, welches Produkt am besten für sie passt. Außerdem räumt das Buch mit dem Vorurteil auf, gute Renditen könnten nur mit konventionellen Fonds erzielt werden.
Der Autor Wolfgang Mulke stellt Banken und Fonds ausführlich vor, bietet Musterportfolios für verschiedene Anlegertypen und Lebenslagen und erklärt alles Wichtige zur Auswahl und zum Kauf von nachhaltigen Fonds und ETF sowie zur Verwaltung des eigenen Portfolios. Auch Funktionsweise und Risiken von Direktinvestments – etwa in Wald, in Wind- oder Solarparks – werden untersucht. Zu den Spezialgebieten des Autors gehören unter anderem das private Finanzmanagement sowie umwelt- und klimapolitische Entwicklungen. Als Wirtschaftsjournalist und freier Autor verfasst er Beiträge zu verbraucherrelevanten Themen für verschiedene Tageszeitungen und Magazine.
Nachhaltig Geld anlegen ist ab dem 25. Mai für 19,90 Euro im Handel erhältlich. Über www.test.de/nachhaltig-geldanlage kann es online bestellt werden.
Drei Fragen an Wolfgang Mulke, Autor von „Nachhaltig Geld anlegen“
Was genau bedeutet eigentlich „nachhaltig“ bei der Geldanlage?
Die meisten Menschen denken beim Begriff „Nachhaltigkeit“ zunächst an den Klimaschutz. Das ist im Hinblick auf nachhaltige Geldanlagen richtig: Kaum ein nachhaltiger Fonds investiert zum Beispiel noch in Unternehmen, die mit Kohlekraftwerken oder anderen fossilen Energien ihr Geld verdienen. Es geht aber um noch viel mehr. In die Bewertung nachhaltiger Geldanlagen fließen neben den ökologischen Aspekten auch soziale und ethische Kriterien und die Qualität der Unternehmensführung mit ein – beispielsweise in Bezug auf die Arbeitsbedingungen oder auf den Umgang mit Lieferketten. Ein nachhaltiger Fonds sollte die Investition in Unternehmen ausschließen, die Rüstungsgüter und Waffen herstellen und exportieren oder über Firmengeflechte in fragwürdige Geschäftspraktiken bis hin zu Menschenrechtsverletzungen verstrickt sind.
Was bringen nachhaltige Geldanlagen ein? Ist eine gute Rendite möglich?
Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass eine sinnvolle Geldanlage automatisch wenig einbringt. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Gute nachhaltige Fonds schnitten in der Vergangenheit besser ab als konventionelle Fonds. Und das aus gutem Grund: Zunächst zeigen sich nachhaltige Unternehmen krisenresistenter, weil sie zum Beispiel die Risiken eines geschäftsschädigenden Imageverlustes durch eine gute Unternehmensführung von vorneherein begrenzen. Außerdem sind Unternehmen, die sich mit Umwelttechnologien oder Erneuerbaren Energien befassen, tendenziell technologische Vorreiter. Und es geht nicht nur um Technologien für die Umwelt: Auch die Sicherung der Welternährung oder den Erhalt der Biodiversität erfordert neue Technologien. Wenn sich Unternehmen auf die Lösung dieser Probleme konzentrieren und dabei erfolgreich sind, profitieren auch diejenigen davon, die auf solche Unternehmen setzen.
Die Nachhaltigkeitsgrade von Fonds sind unterschiedlich, die Kriterien auch. Wie finde ich heraus, welches Unternehmen wirklich nachhaltig ist?
Einen einheitlichen Standard für die Bewertung der Nachhaltigkeit eines bestimmten Unternehmens gibt es bislang tatsächlich nicht – zum einen, weil einheitliche Definitionen fehlen, zum anderen, weil beim Begriff „Nachhaltigkeit“ sehr verschiedene Wertmaßstäbe zur Geltung kommen. Bald wird es zumindest in der Europäischen Union eine Definition nachhaltiger Investments geben, darauf hat sich die EU-Kommission verständigt. Wer sein Geld nachhaltig anlegen möchte, wird immer wieder den ESG-Kriterien begegnen. Die Abkürzung steht für „Environmental, Social and Governance“. Einen ersten Eindruck über die Aktivitäten eines Unternehmens liefern die Nachhaltigkeitsberichte, die im Internet veröffentlicht werden. Die Nachhaltigkeitsbewertung von Finanztest ist ebenfalls ein Instrument für alle, die auf der Suche nach ethisch-ökologischen Fonds oder ETF sind.
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