Regionaler Glasfaserausbau im Fokus beim Glasfaserforum in NRW – BREKO zeichnet ersten Digitalpolitiker aus

  • Dritte Ausgabe des Glasfaserforum in NRW im Rahmen der E-world Community
  • BREKO-Netzbetreiber aus NRW investieren bis 2025 2 Mrd. Euro in den Glasfaserausbau
  • Nordrhein-westfälischer Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart als erster Digitalpolitiker ausgezeichnet

Das Glasfaserforum in NRW ging heute auf der virtuellen Plattform der E-world energy & water in die dritte Runde. Gemeinsam mit den Partnern con|energy und MICUS Strategieberatung lud der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) Referenten aus Wirtschaft und Verbänden ein, um die Chancen und Herausforderungen des regionalen Glasfaserausbaus zu diskutieren. Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart eröffnete die Veranstaltung. Im Rahmen der Initiative „Fiber for Future“ zeichnete ihn der BREKO als Digitalpolitiker aus.

Im Fokus des Programms stand der regionale Glasfaserausbau und die Rolle regionaler Netzbetreiber und kommunaler Unternehmen im Glasfasermarkt. Wie können regionale Anbieter ihren Platz im Glasfasermarkt finden und wo liegen die Vorteile von regionalen Betreibern? Zu diesen und anderen Fragen stellten im Rahmen des Glasfaserforums in NRW zahlreiche Referenten aus Wirtschaft und Verbänden Lösungsansätze und Erfolgskonzepte vor. Nach der pandemiebedingten Absage der diesjährigen Messe E-world fand das Glasfaserforum auf der virtuellen Plattform „E-world Community“ statt. Stefanie Hamm Geschäftsführerin der E-world: „Der Glasfaserausbau ist für eine Vielzahl unserer Aussteller und Besucher weiterhin ein enorm wichtiges Thema. Wir freuen uns daher sehr, dass wir auch dieses erfolgreiche Format gemeinsam mit unseren Partnern digital in die E-world Community umziehen konnten.“

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte in seinem Eröffnungsvortrag: „Glasfasernetze bieten viele Vorteile: Sie ermöglichen hohe Bandbreiten über weite Strecken, sind störungsresistent und bei der Datensicherheit konkurrenzlos. Die BREKO-Unternehmen sind Vorreiter beim Glasfaserausbau. Auch der Wettbewerb will zukünftig vermehrt auf diese Technologie setzen. Derzeit können bereits 66 Prozent der Haushalte auf gigabitfähige Netze zugreifen, 16 Prozentpunkte davon sind Glasfasernetze. Auf Basis der angekündigten Investitionen und der Förderprojekte von Bund und Land können wir unseren Glasfaseranteil bei den Haushalten bis 2023 auf bis zu 40 Prozent mehr als verdoppeln. Damit sind wir auf dem besten Weg, alle Haushalte bis 2025 flächendeckend an gigabitfähige Breitbandnetze anzuschließen.“

Kommunale Unternehmen als Treiber des Glasfaserausbaus

Einen Überblick über den Stand des Glasfaserausbaus in NRW gab Stephan Zimmermann, CTO von Deutsche Glasfaser. Thomas Eibeck, Geschäftsführer der SachsenGigaBit legte den aktuellen Ausbaustand in Sachsen dar. BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers stellte klar, dass der Glasfaserausbau in ganz Deutschland auf einem guten Weg ist und betonte, wie wichtig die regionalen Netzbetreiber für ein dynamisches Ausbaugeschehen sind: „Der Glasfasermarkt entwickelt sich in allen deutschen Regionen rasant, bei den ausbauenden Unternehmen besteht eine hohe Investitionsbereitschaft. Allein die in Nordrhein-Westfalen ansässigen BREKO-Unternehmen planen bis 2025 mehr als 2 Milliarden Euro in die Glasfaserinfrastruktur zu investieren. Um dieses Geld in die Erde zu bringen, benötigen sie die richtigen Rahmenbedingungen. Wie das neue Telekommunikationsgesetz und die neue Förderrichtlinie auf regionaler und kommunaler Ebene umgesetzt werden, ist deshalb von immenser Bedeutung. Im Vordergrund stehen die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren durch die Etablierung von zentralen Ansprechpartnern in den Kreisen und Städten und die Vereinfachung und Digitalisierung der Genehmigungsprozesse. Bei der Frage ‚Förderprojekt oder eigenwirtschaftlicher Ausbau?‘ muss in den Kommunen die Botschaft ‚Eigenwirtschaftlicher Ausbau first‘ ankommen. Förderprojekte sind langwieriger als eigenwirtschaftlich finanzierte Ausbauprojekte. Das Förderprogramm des Bundes sollte sich auf die Gebiete konzentrieren, in denen die Versorgung der Bürger:innen besonders schlecht ist, um auch hier eine Ausbauperspektive geben zu können.“

Unternehmen aus ganz Deutschland gaben ihr Praxiswissen und Ihre Erfahrung im „Geschäftsmodell Glasfaserausbau“ weiter. Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Münster und Hans-Ullrich Schneider, Geschäftsführer der Stadtwerke Hilden erläuterten in Ihren Praxisvorträgen, wie ein erfolgreicher Einstieg in das Geschäftsfeld Glasfaser für Stadtwerke gelingen kann. Wie das Ruhr-Gebiet die regionale Wirtschaft durch den Aufbau eines regionalen Internetknotens stärkt, erläuterte Felix Blumenstein von RuhrCIX. Mit dem Vortrag "Stadtwerke als Gestalter digitaler Lebenswelten" gab Andreas Spiegel, Geschäftsführer der Strategieberatung MICUS, einen Abriss darüber, welche zusätzlichen Möglichkeiten ein Glasfasernetz für die Geschäftsentwicklung von kommunalen Unternehmen bietet: „Das Geschäftsfeld Telekommunikation steht mittlerweile bei einer Vielzahl von Stadtwerken auf der Agenda. Sie können, wie kein anderer Marktteilnehmer, Energie und Telekommunikation als Plattform vereinen und Lösungen für E-Mobilität, Antennenstandorte für 5G, Gebäudeautomation, Rechenzentren oder intelligente Netze aus einer Hand liefern. Die Anwendungen können durch Stadtwerke selbst bereitgestellt werden oder beispielsweise in Kooperation mit erfahrenen BREKO-Mitgliedern. Nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung wird das Potenzial der Glasfaser vollständig ausgenutzt und aus einem neuen Geschäftsfeld die Grundlage zukünftigen Erfolgs in allen Sparten.“

Minister Pinkwart erhält Auszeichnung als Digitalpolitiker

Als erster deutscher Politiker wurde heute der nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart als Digitalpolitiker ausgezeichnet. Die Auszeichnung erfolgte im Zuge der Initiative „Ausgezeichnete:r Digitalpolitiker:in“ die der Bundesverband Breitbandkommunikation unter dem Motto „Fiber for Future“ ins Leben gerufen hat. Ziel der im Mai startenden Initiative ist es, die Bedeutung der Digitalpolitik und der digitalen Infrastruktur für alle Politikbereiche im Wahljahr 2021 hervorzuheben. Der Titel wird im Zuge der Aktion Politiker:innen verliehen, die bereits wichtige digitalpolitische Impulse in ihrer politischen Arbeit gesetzt haben.

Andreas Pinkwart erhält die Auszeichnung für seinen Einsatz für die Digitalstrategie des Landes NRW, durch die das Land die Digitalisierung in allen wichtigen Bereichen vorantreibt und bei der Verwaltungsdigitalisierung als Vorreiter agiert. Außerdem wird Minister Pinkwart für die Unterstützung der nordrhein-westfälischen Städte und Kreise beim Ausbau der digitalen Infrastruktur ausgezeichnet. Die Glasfaserquote des Landes liegt mit 16 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Knapp 80 Prozent der Gewerbegebiete in NRW sind mit Glasfaser angeschlossen oder befinden sich im Ausbau.

Allen (potenziellen) Bundestags- und Landtagsabgeordneten werden im Rahmen der Aktion Möglichkeiten geboten, sich über die Chancen des digitalen Wandelns in Ihrem Wahlkreis, insbesondere zu den Herausforderungen beim Glasfaserausbau, zu informieren und sich im Wahlkampf für digitalpolitische Themen stark zu machen. Durch die Initiative „Ausgezeichnete:r Digitalpolitiker:in“ will der BREKO zu einer zukunftsorientierten Digitalpolitik in Deutschland beitragen.

Über den BREKO – Bundesverband Breitbandkommunikation e.V.

Als führender Glasfaserverband mit mehr als 380 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen aktuell für fast 75 Prozent des wettbewerblichen Ausbaus von Glasfaseranschlüssen bis in die Gebäude und Wohnungen verantwortlich. Die mehr als 220 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Dazu haben sie im Jahr 2019 2,5 Mrd. Euro investiert und dabei einen Umsatz in Höhe von 7,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Weitere Informationen finden Sie unter www.brekoverband.de.

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