Kreative in BESTFORM: Nachhaltige USB-Kabel, Insektenbrillen und ein Spielideenautomat

Brillengestelle aus Insekten-Rohstoffen, ein Automat für Spielideen und bunte USB-Kabel, die selten kaputt gehen – und wenn doch, dann im Handumdrehen selbst repariert oder recycelt werden können: Diese Projekte wurden am 21. April 2021 bei einer digitalen Veranstaltung mit dem BESTFORM /// MEHR /// WERT /// Award für kreative Ideen ausgezeichnet. Bei einem Besuch in den Ideenschmieden und Betriebsstätten der Preisträger/-innen in Halle (Saale) und Merseburg hat Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann heute Urkunden und den als „wachsendes Samenkorn“ gestalteten Award überreicht.

Beim Termin im Forschungslabor „BioLab“ auf dem Campus der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) betonte Willingmann mit Blick auf das Projekt von Preisträger Max Greiner: „In den vergangenen Jahren hat sich die Bioökonomie in Sachsen-Anhalt sehr dynamisch entwickelt. Große Konzerne wie UPM investieren hunderte Millionen in Projekte wie die Bioraffinerie in Leuna. Die erfolgreiche Entwicklung der Bioökonomie in unserem Land fußt aber ganz wesentlich auch auf dem Ideenreichtum kreativer Köpfe wie dem Bestform-Preisträger Max Greiner. Es ist dieser kreative Mix, mit dem es in den kommenden Jahren gelingen kann, Sachsen-Anhalt weiter zu einer führenden Bioökonomie-Region zu entwickeln.“

Das Projekt „madeLocal – Chitosan – Potenziale für regionale Strukturen“ wurde beim Landeskreativwettbewerb als „Vision des Jahres“ ausgezeichnet. Der Student regt darin an, Chitosan aus Insektenfarmen als regional gewonnenen Bio-Kunststoff zu nutzen und daraus Alltagsgegenstände wie Brillen herzustellen. Einer der Vorteile wäre, dass die Gestelle schnell recycelt und in neue Formen gebracht werden könnten. In diesem Umfeld soll weiterhin ein Netzwerk lokaler Akteurinnen und Akteure für diverse Projekte aufgebaut werden. Max Greiner erklärte heute: „Chitosan bietet die Basis für viele Möglichkeiten und Kooperationen.“ Neben der Verwendung als Biokunststoff gäbe es noch viele weitere Einsatzbereiche, etwa bei Wasserfiltern, der Textilbeschichtung oder medizinischen Produkten.

Die „Büro für Sinn und Unsinn – Dumaz Janus Sonder GbR“ aus Halle (Saale) wurde beim BESTFORM-AWARD für ihren „Spielideenautomaten“, der per Knopfdruck einen Zettel ausdruckt, mit einem zweiten Platz ausgezeichnet. Der Automat greift auf eine Datenbank von mehr als 100 Spielanleitungen zurück. Im Bauhaus Museum Dessau wurden an einem solchen Automaten bereits knapp 90.000 Spielvorschläge ausgegeben. Büro Mitinhaber Willy Dumaz sagte heute bei der Preisübergabe: „Wir möchten den neugierigen Blick auf die Welt, die Kreativität und Experimentierfreude fördern.“ Minister Willingmann unterstrich anschließend: „Mit solchen Bildungskonzepten macht Lernen sicher gleich mehr Spaß. Wenn Kinder so aktiv werden und Inhalte vermittelt bekommen, ist das eine gute Kombination.“ Für ihre Spielkonzepte sind die halleschen Kreativen im März 2021 von der Bundesregierung auch zu „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ gekürt worden und zählen damit zu den 32 kreativsten Unternehmen des Landes.

Schluss mit USB-Kabeln, die nicht an jedes Gerät passen, schnell kaputt gehen und dann zu Sondermüll werden. Das Unternehmen „Vireo.de“ hat den Beweis angetreten, dass es auch nachhaltig und umweltbewusst geht und Kabel entwickelt, die lange haltbar sind, repariert und recycelt werden können. Für die bunten Kabel, in denen der Nachhaltigkeits-Gedanke steckt, wurden die Merseburger aus dem Saalekreis ebenfalls mit einem zweiten Platz ausgezeichnet. Prof. Dr. Armin Willingmann zeigte sich in der Betriebsstätte überzeugt davon, „dass in Merseburg die globale Wertschöpfungskette neu gedacht wird“. Inhaber Hermann Hetzer betonte: „Es ist für uns an der Zeit, neue nachhaltige Standards für technische Produkte zu etablieren, die weder gesundheits- noch umweltschädlich sind.“

Hintergrund: Der BESTFORM /// MEHR /// WERT /// AWARD für kreative Ideen wird alle zwei Jahre ausgelobt durch das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt. Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH organisiert und koordiniert den Landeswettbewerb im Auftrag des Ministeriums. Bei der fünften Runde des Landeswettbewerbs 2021 wurden insgesamt knapp 50 Projekte eingereicht. Der mit 10.000 Euro dotierte erste Preis des deutschlandweit einmaligen Kreativwettbewerbs ging ans Magdeburger Start[1]up „MOOSAIK“ für ein Modulsystem, mit dem Moosflächen an Gebäuden installiert werden können.

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