Ausgangspunkt der Energieproduktion auf dem Klärwerk ist seit Jahren der Schlamm, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Dieser wird in den markanten eiförmigen Faulbehältern vergoren, wobei Methan in Form von Faulgas entsteht. Nach dem Gärungsprozess wird der Schlamm in speziellen Becken zwischengespeichert, bevor er entwässert, getrocknet und anschließend verbrannt wird. Für die Erweiterung der Biomethanproduktion hat HAMBURG WASSER im vergangenen Jahr eines dieser Faulschlammspeicherbecken mit einer großen Folie überspannt. „Mit unserer Klimahaube verhindern wir, dass Faulgas als Emission aus dem Becken ausgast. Stattdessen wird es innerhalb des Beckens erfasst und gespeichert. Gleichzeitig schließt die Folie das Becken gasdicht ab und sorgt auf diese Weise dafür, dass kein Luftsauerstoff in das Becken eindringen kann. Im Ergebnis entsteht ein anaerober Reaktor, der die schon vorhandene Faulgasproduktion auf dem Klärwerk ergänzt“, erläutert Betriebsleiter Arnold Schäfer die Vorzüge der Methanerfassung. Durch den neuen Reaktor erzeugt HAMBURG WASSER zusätzlich ca. 1.800 Kubikmeter Faulgas – pro Tag. Aufgrund des Pilotcharakters wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUB) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) innerhalb der Fördermaßnahme „Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte“ gefördert.
Um das gewonnene Faulgas möglichst vielfältig nutzen zu können, hat HAMBURG WASSER ebenfalls im vergangenen Jahr eine zweite Aufbereitungsanlage errichtet, in der das Faulgas aufbereitet wird, damit es anschließend in das Hamburger Gasnetz eingespeist werden kann. Dabei kommt das Verfahren der Aminwäsche zum Einsatz, dass durch Herauswaschen des Kohlendioxids aus dem Faulgas Biomethan mit einem Methananteil von über 99,5% erzeugt. Auf dieses Weise wurden im Jahr 2020 70 GWh an CO2-neutralem Biomethan gewonnen und in das öffentliche Gasnetz eingespeist.
Der ZfK-NachhaltigkeitsAward wird seit 2019 verliehen und würdigt die Bemühungen kommunaler Unternehmen, Klimaneutralität zu erreichen. Beim diesjährigen Award wurden insgesamt 13 Preisträger in fünf Kategorien ausgewählt. Der Preis wird dabei von der Redaktion des Fachmagazins vergeben. Zusätzlich werden in den vier Kategorien Energie, Entsorgung, ÖPNV, Wasser/ Abwasser jeweils Leserpreise in Gold, Silber und Bronze verliehen. Platz 1 in der Kategorie „Wasser/Abwasser“ ging an den Energiedienstleister Entega für ein Digitalisierungsprojekt in der Stadt Oberzent.
HAMBURG WASSER ist der Gemeinschaftskonzern der Hamburger Wasserwerke GmbH und der Hamburger Stadtentwässerung AöR. Das Unternehmen versorgt rund zwei Millionen Menschen in der Hamburger Metropolregion mit bestem Trinkwasser und reinigt das Abwasser. Darüber hinaus bringt HAMBURG WASSER seine über 175-jährige Erfahrung in der Wasserwirtschaft in Projekten im In- und Ausland ein.
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