„Wir sind alle gut vorbereitet, aber wissen natürlich nicht genau wo wir stehen“, erklärt der leitende Bundestrainer Arndt Hanisch während des Trainingslagers in Kienbaum. „Wir sind die letzten anderthalb Jahre keine internationalen Rennen mehr gefahren. Daher schauen wir auf unsere eigenen Vergleichszeiten der letzten Jahre. Da sind wir in der Nähe dran. Deswegen glaube ich, dass wir als Team Deutschland vorne mitfahren werden.“
Erst Olympic Qualifier dann Weltcup im Kanu-Rennsport
Das Rennsport-Team eröffnet die Wettkämpfe bereits am Mittwoch mit dem Olympic Qualifier. Im Einer-Kajak der Damen wird Jule Hake (Lünen) ins Rennen um die Quotenplätze gehen. Zudem starten Sarah Brüßler (Karlsruhe) und Melanie Gebhardt (Leipzig) im Zweier-Kajak der Damen im Rennen um die heißbegehrten Plätze für Tokio. Im Einer-Canadier der Damen soll die Potsdamerin Annika Loske noch einen möglichen Platz für diese Disziplingruppe erpaddeln. „Ein bis zwei weitere Quotenplätze wären schon schön“, ergänzte Hanisch. „Wenn die Damen es schaffen, ihre persönlich beste Leistung abzurufen, sollte das gelingen können.“
Weltcup mit dem großen C2-Showdown
Beim anschließenden Weltcup liegt unter anderem ein besonderer Augenmerk auf dem Zweier-Canadier der Herren, bei dem es zu einem klassischen Showdown kommen wird. Auch mit dem Hintergrund, dass dieses Boot bei den letzten sieben Olympischen Spielen immer eine Medaille mit nach Deutschland brachte – davon insgesamt fünf Goldmedaillen. Der dreifache Olympiasieger und Titelverteidiger von Rio Sebastian Brendel (Potsdam) wird mit seinem Partner Tim Hecker (Berlin) von Conrad Scheibner (Berlin) und Michael Müller (Magdeburg) herausgefordert. Dem Sieger winkt das Ticket nach Tokio. Scheibner stellt sich zudem noch der Konkurrenz im C1 über 1000m. Der 25-Jährige muss allerdings sparsam mit seiner Energie umgehen. Die C1- und C2-Rennen liegen nämlich nur ca. 90 Minuten auseinander.
Bei den Canadier-Damen startet die Berlinerin Lisa Jahn auf der Olympischen 200m-Distanz. Im C2 über 500m stellt sich Jahn gemeinsam mit Sophie Koch (Karlsruhe) dem deutsch-deutschen Duell und tritt gegen Ophelia Preller und Annika Loske (beide Potsdam) an. Beide Zweier konnten in den vergangenen Jahren bereits internationale Erfahrungen sammeln, weshalb auch in der neuen Olympischen Kanu-Disziplin spannende Rennen zu erwarten sind. Auch hier gilt, der Sieger kommt dem Olympischen Traum einen Schritt näher
Nachdem aus verschiedenen Gründen Franziska John und Steffi Kriegerstein in diesem Jahr nicht antreten können, will der neu formierte 500m-K4 der Kajak-Damen in der Besetzung Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Melanie Gebahrdt (Lepzig), Jule Hake (Lünen) und Tina Dietze (Leipzig) die internationale Olympianorm erfüllen. Dietze und Hering-Pradler gehen außerdem im K2 über 500m an den Start, während Jule Hake sowie Sarah Brüssler (Karlsruhe) sich dem internationalen Starterfeld im K1 über 500m stellen werden. Auf der kurzen 200m-Sprintdistanz paddelt Caroline Arft (Essen) für Deutschland.
In der Königsdisziplin der Kajak-Herren – dem K4 über 500m – werden die amtierenden Weltmeister Ronald Rauhe (Potsdam), Max Rendschmidt (Essen), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Essen) von einem starken zweiten deutschen K4 herausgefordert: Tobias-Pascal Schultz (Essen), Kostja Stroinski (Berlin), Martin Hiller und Max Zaremba (beide Potsdam). Auch die Weltmeister im K2 über 1000m von 2019 Jacob Schopf (Potsdam) und Max Hoff (Essen) müssen sich für eine Olympiaqualifikation als bestes deutsches Boot beweisen. Die Herausforderer in dieser Disziplin sind Jakob Kurschat (Dresden) und Jakob Thordsen (Hannover). Zusätzlich wird sich Jacob Schopf im K1 über 1000m mit der Weltelite messen.
Team Parakanu kämpft noch um zwei Quotenplätze
Im Parakanu liegt der Fokus von Bundestrainer Andre Brendel auf zwei noch möglichen Quotenplätze für die Paralympischen Spiele in Tokio. Diese werden direkt bei den Weltcup-Rennen zwischen dem 13. und dem 15 Mai vergeben. Sehr gute Chancen rechnet sich Brendel in der Klasse KL3 der Damen für Felicia Laberer aus: „Felicia Laberer in der KL 3 hat seit den letzten internationalen Wettkämpfen große Fortschritte gemacht. Sie trainiert sehr viel, hat sich in ihrer Paddeltechnik nochmal sehr verbessern können, und so könnte es schon klappen. Die Leistungsdichte in der KL 3 ist sehr groß, daher kommt sicher auch ein Quäntchen Tagesform und Glück dazu."
Beim zweiten noch möglichen Rennen um einen Quotenplatz hätte es eigentlich zu einem Kopf an Kopf Rennen zwischen zwei Deutschen Startern kommen sollen. In der KL2 der Herren hätte der Rio-Fahrer Ivo Kilian (Halle) auf den Youngster aus Leipzig Felix Höfner treffen sollen. Allerdings wurde Höfner bei der vorausgehenden internationalen Klassifizierung am Montag Abend durch die ICF in die KL3 Klasse „gesetzt“ – entgegen der nationalen Klassifizierung, bei der Höfner noch in die KL2 starten konnte. Der Protest seitens des Deutschen Kanu-Verbandes wurde abgewiesen. „Die Entscheidung war völlig überraschend für uns“, so Bundestrainer Andre Brendel. „Auch wenn die Klassifizierung knapp gegen uns war, muss Felix nun in der gleichen Klasse wie Tom Kierey starten. Damit liegen unsere ganzen Hoffnungen auf den Quotenplatz in der KL2 bei Ivo.“
Neben diesen spannenden Entscheidungen um die Reise nach Tokio tritt ein insgesamt achtköpfiges Team bei den Parakanu Wettkämpfen an. Für alle gilt es, den Leistungsstand im Feld der internationalen Konkurrenz ausfindig zu machen. Bundestrainer Andre Brendel konnte in den letzten Jahren ein Team aufbauen, das mit bekannten Namen aber auch einigen Newcomern versehen ist. Mit Edina Müller und Tom Kierey sind unter anderem wieder die zwei Silbermedaillengewinner der Spiele von Rio mit an Bord.
Einsatzkonzeption Kanu-Rennsport Team Deutschland
Canadier Damen
C1 200m
Lisa Jahn (Berlin)
C2 500m
Lisa Jahn (Berlin) / Sophie Koch (Karlsruhe)
Annika Loske (Potsdam) / Ophelia Preller (beide Potsdam)
C1 500m
Isabelle Zanin (Potsdam)
Canadier Herren
C1 500m
Moritz Adam (Berlin)
C1 1.000m
Conrad Scheibner (Berlin)
C2 1.000m
Sebastian Brendel (Potsdam) / Tim Hecker (Berlin)
Michael Müller (Magdeburg) / Conrad Scheibner (Berlin)
Kajak Damen
K1 200m
Caroline Arft (Essen)
K1 500m
Sarah Brüßler (Karlsruhe)
Jule Hake (Lünen)
K2 500m
Sabrina Hering-Pradler (Hannover) – Tina Dietze (Leipzig)
K4 500m
Sabrina Hering-Pradler /-Melanie Gebhardt (Leipzig) / Jule Hake / Tina Dietze
Kajak Herren
K1 500m
Moritz Florstet (Magdeburg)
K1 1.000m
Jacob Schopf (Potsdam)
K2 1.000m
Max Hoff (Essen) / Jacob Schopf
Jakob Kurschat (Dresden) / Jakob Thordsen (Hannover)
K4 500m
Max Rendschmidt (Essen) / Ronald Rauhe (Potsdam) / Tom Liebscher (Dresden) / Max Lemke (Potsdam)
Tobias Pascal Schultz (Essen) / Kostja Stroinski (Berlin) / Martin Hiller / Max Zaremba (beide Postdam)
Einsatzkonzeption Parakanu Team Deutschland
Kajak Damen
KL1
Edina Müller (Hamburg)
KL2
Anja Adler (Halle)
KL3
Felicia Laberer (Stahnsdorf)
Va´a Damen
VL2
Katharina Bauernschmidt (Duisburg)
VL3
Annette Kummer (Cottbus)
Kajak Herren
KL2
Ivo Kilian (Halle)
KL3
Tom Kierey (Berlin)
Felix Höfner (Leipzig)
Webseite der Internationalen Kanu-Föderation (ICF) mit Zeitplan und Ergebnissen:
https://www.canoeicf.com/canoe-sprint-olympic-qualifier/szeged-2021
https://www.canoeicf.com/canoe-sprint-world-cup/szeged-2021
https://www.canoeicf.com/paracanoe-world-cup/szeged-2021
Social Media des Kanu-Rennsport Team Deutschland
https://www.instagram.com/kanurennsportteamdeutschland
https://www.facebook.com/kanurennsport/
Social Media des Parakanu Team Deutschland
https://www.instagram.com/paracanoeteamger/
https://www.facebook.com/deutschlandparakanu/
Deutscher Kanu-Verband e.V.
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47055 Duisburg
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