Wuppertals Geschichte ist unter anderem durch die Entwicklung der Textilverarbeitung geprägt. Bereits im 16. Jahrhundert erhielt die Stadt das Privileg, im Herzogturm Berg Garne und Tücher zu färben, zu weben und zu wirken. Im 17. Jahrhundert gingen Spitzen in alle Welt. Während der Industrialisierung kamen wassergetriebene Webstühle, Flecht- und Klöppelmaschinen zum Einsatz. In diesem Zusammenhang tritt die Zunft der Bleicher in Erscheinung, an die – vor Corona – beim alljährlichen Bleicherfest erinnert wird.
Diese Zunft inspirierte Michael Harscheidt zu seinem Buch „Die Rückkehr der Bleicher“. Darin treffen drei ganz verschiedene Lebenskreise aufeinander: Da ist Fabian Jaspers, Volontär in einer Düsseldorfer Presseagentur. Als er den Auftrag bekommt, Bausteine für ein Wuppertaler Rätselspiel zusammenzutragen, erwacht sein Interesse an den Details aus Geschichte, Geografie und den Prominenten der Stadt.
Da ist die holländische Studentin Nelly Kuipers, die Modedesign studiert und Motive für eine kritische Bachelorarbeit sucht.
Und da ist die bunte Geschichte der alten Bleicher, hinter der eine unbekannte Variante erzählerisch zur Darstellung kommt: Im Verborgenen wirken sie positiv auf das soziale Leben in der Stadt ein. In fiktionaler Idealisierung erhöht Harscheidt hier eine große industrielle Bewegung.
Und auch der aktuelle Bezug zum prägenden Ereignis des letzten Jahres fehlt nicht, denn plötzlich wurde das Leben auf den Kopf gestellt: Weltweit ist die Corona-Krise hereingebrochen…
Michael Harscheidt ist durch kirchliches Engagement, Vorträge und etliche Bücher bereits in seiner Heimatstadt bekannt geworden. Der pensionierte Oberstudienrat befasst sich mit Zahlenmystik und religiösen Gruppierungen, mit dem Templerorden, mit der gesellschaftlichen Dynamik in seiner Stadt. Mit Phantasie, Witz und Erzähltalent verfasst er daraus spannende und unterhaltsame Geschichten. Sein Protagonist, der junge Reporter Fabian Jasper, hat sich bereits in „Die Leute vom Tal“ (ISBN 9783957161826) und „Hinter der Maske“ (ISBN 9783957162649) vorgestellt. Im ersten lässt Harscheidt den Reporter in zwölf Kurzgeschichten die religiöse Szene Wuppertals ins Visier nehmen. Im zweiten, dem Mystik-Krimi aus dem Bergischen, geschehen unheimliche Dinge, nachdem eine asiatische Geister-Maske aus dem Völkerkundemuseum gestohlen wurde.
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