Restaurierung der beiden Roll-Dreh-Wippkrane am Altonaer Holzhafen

Zwei herausragende historische Zeugnisse der traditionellen Hafenkultur aus der Sammlung des Hafenmuseums Hamburg werden jetzt grundlegend restauriert. Finanziert wird das Vorhaben aus Mitteln des Sanierungsfonds der Stadt Hamburg, durch private Förderer sowie Werbemaßnahmen.

Von 1. Mai bis zum 31. Oktober 2021 werden die beiden historischen Roll-Dreh-Wippkrane der Firma Kampnagel aus dem Jahr 1939 am Altonaer Holzhafenufer, unweit des Fischmarkts, denkmalgerecht restauriert. Die dafür erforderlichen Mittel von rund 340.000 Euro werden in Höhe von 151.000 Euro aus dem Sanierungsfonds der Stadt Hamburg getragen. Der Rest wird über Spenden- und Werbeeinnahmen finanziert.

Die beiden Krane mit einer Tragfähigkeit von je drei Tonnen wurden im Jahr 1990 an das Hafenmuseum Hamburg übergeben, das seit 2008 zur Stiftung Historische Museen Hamburg gehört. Die Krane sind frühe Zeugnisse des traditionellen Hafenumschlags und gehören zu den ersten elektrisch betriebenen, auf Schienen fahrbaren Kranen, wie sie vor fast 100 Jahren zum Be- und Entladen von Schiffen an den Kaikanten verwendet wurden.

Dank des ehrenamtlichen Engagements des Fördervereins des Hafenmuseums Hamburg Hafenkultur e.V. und Spendengeldern konnten die zwei einzigartigen Industriedenkmäler bisher gepflegt und in einem guten Zustand gehalten werden. Zur Vorbereitung der Sanierungsmaßnahmen wurden die beiden Krane bereits ein Stück landeinwärts versetzt und eingerüstet. Das Baugerüst wird für den Zeitraum der Restaurierungsarbeiten zur Ko-Finanzierung der kostenintensiven Sanierung als Werbefläche vermarktet. Mit monatlich wechselnden Motiven werden an allen vier Seiten Riesenposter gespannt, die von 6 bis 22 Uhr beleuchtet werden.

Im November 2021 sollen die dann restaurierten Krane wieder der Öffentlichkeit übergeben  werden. Als stählerne Denkmäler einer vergangenen Epoche der Hafenkultur halten sie an einem hoch frequentierten Ort unweit des Fischmarkts die Erinnerung an die Geschichte des Hafens wach.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Krane am Holzhafen sind in doppeltem Sinne bedeutend für Hamburg. Sie erinnern an die ehemals wichtige Hamburger Kranfabrik Kampnagel und stehen für die traditionelle logistische Innovationskraft, die den Ruf Hamburgs als schnellen Hafen begründet. Über 1.100 dieser Alleskönner gab es im staatlichen Kaibetrieb. Zwei der letzten ihrer Art werden nun weithin sichtbar im öffentlichen Raum in unmittelbarer Nähe des Fischmarkts die Geschichte des Hafens lebendig halten.“

Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH): „Mit der Restaurierung der beiden historischen Hafenkrane können zwei unserer wichtigsten Großobjekte im öffentlichen Raum wieder denkmalgerecht und konservatorisch perfekt instand gesetzt werden. Die Präsentation und Erhaltung solch einmaliger Zeitzeugnisse der historischen Hafenwirtschaft liegt vielen Menschen in Hamburg und auch uns besonders am Herzen. Ich freue mich daher sehr über die Möglichkeit der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen und bedanke mich beim Verein Hafenkultur e.V. für das jahrelange Engagement, bei der Freien und Hansestadt Hamburg und bei den zahlreichen privaten Spenderinnen und Spendern für die großzügige Unterstützung.“

Hafenkultur e.V., Förderverein des Hafenmuseums Hamburg: „Bereits vor etwa sechseinhalb Jahren begab sich ein kleines, aber feines Team von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern von Hafenkultur e.V. auf die mühsame Reise, Mittel für den Erhalt der beiden arg verrosteten Perlen der Technikgeschichte einzuwerben. Durch die Präsenz auf zahlreichen Veranstaltungen sowie durch das Aufstellen von Spendenboxen konnten zahlreiche kleine und größere Spenden eingesammelt werden, die sich bis heute auf rund 70.000 Euro summiert haben.  Ein herzliches Dankeschön gebührt allen Spendern für ihre finanzielle Unterstützung und den Ehrenamtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz. Schön, dass es nun endlich losgeht!"

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