»Die Integration der Agri-PV in die EEG-Sonderausschreibungen ist ein Schritt in die richtige Richtung«, sagt Prof. Dr. Andreas Bett, Leiter des Fraunhofer ISE. »Erforderlich sind jedoch zielgerichtete gemeinsame Anstrengungen, um aus der Nische in den Markt treten zu können. Andere Länder sind uns hier schon deutlich voraus.«
Der Stellvertretende Generalsekretär des DBV, Udo Hemmerling, ergänzt: »Da herkömmliche Freiflächenanlagen mit erheblichen Eingriffen in Agrarstruktur und Umwelt verbunden sind, brauchen wir Lösungen wie die Agri-PV, die in bestehende Strukturen integriert werden kann und keine zusätzlichen Flächen verbraucht. Insbesondere für die Anwendung im Obstbau und bei Sonder- und Dauerkulturen sehen wir großes Potenzial für eine Doppelnutzung.«
DBV und Fraunhofer ISE sprechen sich außerdem dafür aus, die Synergien der Technologie voll auszuschöpfen. »So sehr uns die Solarenergie auch am Herzen liegt: Wenn die Photovoltaik in die landwirtschaftliche Produktion integriert werden soll, hat sie sich dieser unterzuordnen. Sie kann ihr sogar dienen, indem sie die Resilienz der Kulturen stärkt«, stellt Andreas Bett klar. Dazu Udo Hemmerling: »Nur wenn die landwirtschaftliche Bewirtschaftung ohne nennenswerte Einschränkungen möglich bleibt, kommen die Vorteile der Agri-Photovoltaik wirklich zum Tragen.«
Zur Vollendung der Energiewende muss die heute installierte PV-Leistung vervielfacht werden, bei entsprechend hohem Bedarf an zusätzlichen Aufstellungsflächen. Die Agri-Photovoltaik verknüpft die Solarstromproduktion mit der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte auf ein und derselben Fläche und ermöglicht eine Doppelernte. Für das Segment im EEG wird die Bundesnetzagentur bis Oktober 2021 konkrete Anforderungen vorlegen. Wertvolle Erkenntnisse liefert das Projekt APV-RESOLA unter Federführung des Fraunhofer ISE.
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