Unterstützt wird das Projekt von Tiefenbacher Rechtsanwälte, OBERÜBER KARGER Kommunikationsagentur GmbH, Stiftung Kunst und Musik für Dresden, Ilford Imaging, Pigmentpol Dresden, Fotokabinett Dresden und Kulturportal „Fotografie in Dresden“.
PREISVERLEIHUNG: SA 17. April 2021, 15.00 Uhr
(online via www.portraits-hellerau.com)
Die große Jahresausstellung des Wettbewerbs findet erneut in den Technischen Sammlungen Dresden statt und zeigt zeitgenössische fotografische Positionen unter dem Motto „Togetherness“. Einige Werke reflektieren die medizinische Seite von Hilfeleistungen, Erschöpfung, die Folgen von Vereinsamung und Abschied. Andere würdigen ganz allgemein die Kraft des menschlichen Miteinanders, das Wiederzusammenrücken nach Monaten der Trennung oder interpretieren auch fragwürdige Rituale, die auf die Schaffung von Gemeinschaft abzielen.
"Das Soziale, das Politische, das Sonst-Noch-Aktuelle, das Erinnerungskulturelle und letztendlich das Menschsein bilden auch in diesem Jahr den mannigfachen Hintergrund der Hauptströmung mit den Beiträgen, die sich mit der Pandemie und ihren Folgen auseinandersetzen. Die Kunst bleibt ein demokratisches Mittel der Erkenntnis. Das Menschsein ist dabei ein Schlüsselwort, das nicht nur mit Togetherness, dem Thema des Portraits – Hellerau Photography Award 2021, sondern auch mit der faszinierenden fotografischen Disziplin, dem Porträt, aufs Engste verbunden ist.", so der polnische Fotograf und PORTRAITS-Juror Tomasz Lewandowski.
26 Künstlerinnen und Künstler aus zehn Ländern, darunter Yolanda del Amo (USA), Constanza Portnoy (Argentinien), Sarah Mei Herman (Niederlande) und Tamara Eckhardt (Deutschland) sind mit Arbeiten vertreten. Zu sehen sein werden auch aktuelle Serien des Leipziger Fotografen Ingmar Björn Nolting (Vonovia Award für Fotografie 2020) und des französisch-polnischen Fotografen Tim Franco.
Die Ausstellung erstreckt sich vom großen Wechselausstellungsraum über die ständigen Ausstellungen bis in den Turm des Ernemannbaus.
Der Portraits – Hellerau Photography Award 2021 ist die bedeutendste internationale Ausstellung für Fotografie in Sachsen. Zu sehen sind Fotos von Kleinformat bis zu Tafelbildgröße, Zitate traditioneller Bildformen und ungewöhnliche Perspektiven auf ein bewegtes Jahr.
Die PORTRAITS – Hellerau Photography Awards werden 2021 zum sechsten Mal verliehen. Der internationale Fotowettbewerb, wartet mit Preisgeldern von 10.000 EUR auf.
Auf einen der begehrten Hellerau Photography Awards haben sich mehrere hundert Fotografinnen und Fotografen unter anderem aus Brasilien, Israel, dem Iran, Syrien, Australien, Japan und Südafrika beworben.
Die Preisverleihung findet am Samstag, 17. April 2021, um 15 Uhr statt und wird per Streaming auf www.portraits-hellerau.com übertragen.
Die Preisträger:
1. Preis (5.000 EUR)
Rafael Heygster & Helena Manhartsberger
»Corona Rhapsody«
Zu Beginn der COVID-19-Pandemie fühlten wir uns wie in einem surrealen Traum: Die mediale Darstellung der Ereignisse war oft aufgeregt, die öffentliche Verunsicherung groß. Mit der wachsenden Akzeptanz und der Gewöhnung an den Ausnahmezustand stellte sich eine »neue Normalität« ein. Doch unser Leben und Bewusstsein hat sich seit Ausbruch der Pandemie verändert. Auch wer nicht erkrankt, ist betroffen: Einige Menschen sind verängstigt, andere sind genervt oder fühlen sich hilflos. Manche leugnen gesundheitliche Risiken und suchen Verantwortung bei den Mächtigen. »Corona Rhapsody« ist ein Diskussionsbeitrag zu der Frage, was sich in unserer Gesellschaft durch die Pandemie verändert.
2. Preis (2.000 EUR)
Tim Franco
»Unperson | Portraits of North Korean Defectors«
In George Orwells »1984« ist eine Unperson jemand, der liquidiert wurde, dessen Leben komplett ausradiert wurde. In ähnlicher Weise haben die nordkoreanischen Überläufer, die ich porträtiert habe, beschlossen zu verschwinden. Sie fliehen manchmal aus ideologischen Gründen und oft aus Verzweiflung. Der Weg nach Südkorea ist gefährlich und kann Jahre dauern, über die vielen verschiedenen Grenzen mit der Mongolei, Laos, Thailand und China. Die Reisen derjenigen, die es schaffen, sind erfüllt von der Angst, verhaftet und in Arbeitslager zurückgeschickt zu werden. In Südkorea angekommen, kämpfen sie oft darum, eine neue Identität zu finden; verloren zwischen ihrer nordkoreanischen Vergangenheit und ihrer südkoreanischen Zukunft. Um diesen unglaublichen Übergang widerzuspiegeln, habe ich ein analoges Material verwendet, das es eigentlich nicht geben dürfte: das Negativ einer Polaroidfotografie, das durch eine Reihe von chemischen Reinigungen enthüllt wird, was oft zu etwas Ungewissem, Schmutzigem und Unvollkommenem führt.
3. Preis (1.000 EUR)
Manuel Frolik
»Polaroids and Daguerreotypes«
2017 habe ich zum ersten Mal Stücke aus der Serie der “Polaroids” und der Serie der “Daguerreotypien” in einer Ausstellung kombiniert. Zusammen illustrieren sie die Absurdität, die diesen Bildern innewohnt, auf eine sehr eindringliche Weise. Die Absurdität eines Charakters (sei es ein Alter Ego oder was auch immer …), der versucht, mit seinen unerreichbaren Idolen in Kontakt zu treten, durch die Jahre und Zeitalter und mit Hilfe dieser sehr spezifischen fotografischen Techniken. Während der letzten Pandemie-Monate sind neue Stücke beider Serien entstanden.
Residenzpreis
Natalia Kepesz
»Niewybuch«
Militärische Sommerlager haben in Polen in letzter Zeit eine unglaubliche Popularität erlangt. Unter der gegenwärtigen Regierung geben diese Strukturen eine Illusion von Sicherheit oder Kontrolle der Situation. Es gibt auch zahlreiche militärische Organisationen für Kinder in Polen, und Patriotismus macht einen großen Teil der Grundschulbildung aus. Die Camps und Clubs bieten den Kindern die Möglichkeit, sich zu treffen und funktionieren wie Jugendclubs. Auffällig ist der spielerische Charakter dieser Lager, der den Ernst und die Wirklichkeit des militärischen Umfelds herunterspielt. Die Auswirkungen auf die psychologische und emotionale Entwicklung junger Menschen können erst in Zukunft bewertet werden.
Am 12. Mai 2021 eröffnet das Europäische Zentrum der Künste im Festspielhaus Hellerau die Ausstellung der Residenzpreisträgerin 2020/21, Agata Wieczorek aus Polen.
Wie in den Vorjahren flankieren zudem kleinere Satellitenausstellungen die Hauptausstellung. Sie finden dieses Jahr u. a. in der Blauen Fabrik und dem Fotoforum Dresden statt. So zeigt etwa der PORTRAITS Finalist 2021 Alexey Pavlov (Russland) zusätzlich eine Einzelausstellung unter dem Titel „Youth of the North“ in der Galerie nEUROPA.
Ausführliche Informationen und Öffnungszeiten zu allen Ausstellungen, die von der weiteren Entwicklung der COVID19-Pandemie abhängen, sind jeweils aktuell auf www.portraits-hellerau.com/satelliten abrufbar.
Carena Schlewitt, Intendantin HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste
Angela Matyssek, Kunsthistorikerin, Professur für Kunstgeschichte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Carla van de Puttelaar (Niederlande), Fotografin, Kunsthistorikerin, Dozentin
Tomaz Lewandowski (Polen), Fotograf
Andreas Krase, Kustos Fotografie der Technischen Sammlungen Dresden
Jens Heinrich Zander, Architekt, Kurator, Leiter Ausstellungsraum »KUNZTRAUM«
Bereits geöffnet haben zahlreiche Satelliten-Einzelausstellungen:
· Galerie Starke Fotografen: Christoph Busse, „LÖYLI PEARLS“
· parablau, Blaue Fabrik: Ludivine Large-Bessette, „REGAINED BATHERS / SOUDOS“
· Fotoforum Dresden: u. a. Cihan Cakmak, Livia Hanson,
Künstlerporträts
· Galerie nEUROPA: Alexey Pavlov, „Youth of the North“
Weitere Satelliten öffnen zu späteren Zeitpunkten.
Im Verlag der Kunstagentur Dresden erscheint der sechste Ausstellungskatalog des Wettbewerbs. Er enthält die Arbeiten aller Finalist:innen und ist über den Verlag, über die Technischen Sammlungen Dresden und im Buchhandel erhältlich
(114 Seiten, 25 EUR, ISBN 978-3-9821847-0-8)
Technische Sammlungen Dresden
Junghansstraße 1-3, 01277 Dresden
Internet: www.tsd.de
Die Ausstellung ist ab Sonntag, den 18. April 2021 in den Technischen Sammlungen zu sehen. Das Museum ist seit Freitag, den 16. April 2021 wieder geöffnet. Mit einem vorher gebuchten Zeitfenster (online www.etermin.net/museen-dresden oder unter Telefon 0351-4887272); Kontaktadresse und einem tagesaktuellen negativen Coronatest ist ein Museumsbesuch möglich. Alle Informationen dazu unter www.tsd.de.
Maren Dose, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0351-4887251, E-Mail maren.dose@museen-dresden.de
Ilja Almendinger, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0351-4887254, E-Mail ilja.almendinger@museen-dresden.de
Der Projektleiter des Wettbewerbs kann Ihnen auf Anfrage gern hochaufgelöstes Bildmaterial zu den aktuellen Ausstellungen zur Verfügung stellen.
Dr. Martin Morgenstern
Telefon 0351-79900000, E-Mail info@portraits-hellerau.com
Museen der Stadt Dresden
Wilsdruffer Straße 2
01067 Dresden
Telefon: +49 (351) 48873-01
Telefax: +49 (351) 48873-03
http://museen-dresden.de
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (351) 488-7254
E-Mail: maren.dose@museen-dresden.de