Auf der Regattastrecke in Ungarn paddelt das Kanu-Rennsport Team Deutschland gleich bei zwei Veranstaltungen. Am 12. und 13. Mai findet der European Olympic Qualifier statt, bei dem das Team noch um mögliche Quotenplätze für Tokio kämpft.
Bei den Kajak-Damen tritt Jule Hake (Lünen) im K1 über 500m an. Melanie Gebhardt (Leipzig) wird zusammen mit Sarah Brüßler (Karlsruhe) im Zweier-Kajak über 500m starten. Für die Canadier-Damen wird Annika Loske (Potsdam) um einen Quotenplatz im C1 über 200m paddeln.
Direkt im Anschluss findet der klassische Weltcup vom 14. bis 16. Mai in Szeged statt. Neben dem lang ersehnten internationalen Vergleich, liegt der Fokus der Bundestrainer auf zahlreichen deutsch-deutschen Duellen. Sowohl bei den Mannschaftsbooten als auch bei den Einern wollen die Paddlerinnen und Paddler Klarheit, für wen es auf der RoadToTokyo weitergeht.
Showdown bei den Canadier-Herren
Ein besonders spannendes Duell wird bei den Canadier Herren erwartet. Im Zweier-Canadier über 1.000m bahnt sich das Duell zwischen Sebastian Brendel (Potsdam) und Tim Hecker (Berlin) gegen Conrad Scheibner (Berlin) und Michael Müller (Magdeburg) um das Olympia-Ticket an. Beide Boote hätten bei den Spielen sehr gute Medaillenchancen, daher wird dieser Entscheid sicherlich einer der Höhepunkte des gesamten Weltcups. Natürlich wird auch die Entscheidung im Einer-Canadier zwischen dem dreifachen Olympiasieger Sebastian Brendel und seinem Herausforderer Conrad Scheibner richtungsweisend für Tokio sein. Zur Freude der Sportler könnten sich aber durch die Neuregelung in den Einer-Disziplinen bei Olympischen Spielen sowohl Brendel als auch Scheibner zusammen an der Startlinie in Tokio wiederfinden.
Bootsbesetzungen bei den Kajak-Herren müssen noch gefunden werden
Insgesamt 12 Kajak-Herren werden in Szeged auf den olympischen Distanzen starten. Mit Ronald Rauhe, Max Lemke, Max Zaremba (alle aus Potsdam) und Kostja Stroinski (Berlin) haben sich vier Kanuten über die deutsche Sprintrangliste für den Weltcup qualifiziert. Dazu kommen Jacob Schopf, Martin Hiller (beide Potsdam), Jakob Thordsen (Hannover), Jakob Kurschat, Tom Liebscher (beide Dresden), Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz und Max Hoff (alle aus Essen), die sich über die Mittelstrecken-Rangliste qualifiziert haben. Für diese zwölf Rennsportler wird das Trainerteam bis zum Weltcup im Lehrgang in Kienbaum die optimale Einsatzkonzeption finden.
Interner Vergleich vor dem Weltcup bei den Kajak-Damen
Bei den Kajak-Damen deutet sich ein interner Vergleich um die Besetzung des Vierer-Kajaks an. Caroline Arft und Melanie Gebhardt werden im Lehrgang nochmals im Einer gegeneinander antreten, um diese vakante Position besetzen zu können. Insgesamt werden in Szeged sechs Damen an den Start gehen. Dazu gehören: Sabrina Hering-Pradler (Hannover), Jule Hake (Lünen), Tina Dietze, Melanie Gebhardt (Leipzig) Sarah Brüßler (Karlsruhe) und Caroline Arft (Essen).
Lisa Jahn kann Geschichte schreiben
Bereits beim Olympic Qualifier wird sich bei den Canadier-Damen schon Einiges in Richtung Tokio entscheiden. Ob mit oder ohne den zusätzlichen Quotenplatz kann aber die beste C1-Faherin Lisa Jahn (Potsdam) bei den Olympischen Spielen als erste deutsche Canadierfahrerin Geschichte schreiben. Für den Weltcup in Szeged tritt sie zusammen mit Annika Loske, Ophelia Preller (beide Postdam) und Sophie Koch (Karlsruhe) an.
Darüber hinaus werden die drei U23-Fahrer Moritz Adam (Berlin), Moritz Florstedt (Magdeburg) und Isabelle Zanin (Potsdam) aufgrund von guten Anschlussleistungen einen Einsatz in einer nicht-olympischen Distanz erhalten.
Stimmen von der Pressekonferenz
Thomas Konietzko: (Präsident): „Bei den Rennen in Duisburg hat man gesehen, dass unsere Kajak Herren wirklich bärenstark sind. Hier gibt es mittlerweile mehr Sportler auf Top-Niveau als Olympiastartplätze vergeben werden können. Bei den Canadier Herren haben wir mit Brendel und Scheibner auch zwei Ausnahmeathleten im Team. Auf Medaillen kann man hoffen, auch wenn wir im C2 nicht das etablierte Boot mit Oeltze und Kretschmer bei den Spielen sehen werden.
In beiden Damenklassen ist die Personaldecke etwas dünner. Auch weil wir bei den Kajak-Damen mit Franziska John und Steffi Kriegerstein namhafte Ausfälle haben. Wirklich stark gefahren sind Sabrina Pradler-Hering und Lisa Jahn bei den Qualifikationen.“
Dr. Jens Kahl (Sportdirektor): „Das ganze Team hat nach der Verschiebung der Olympischen Spiele gesagt: Jetzt erst recht! Nach den Trainingslager und den Ranglisten geht es in eine enorm wichtige Phase vor den Olympischen Spielen. Aus unseren Analysedaten, kann ich bestätigen, dass wir auf einem guten Niveau für den internationalen Vergleich sind.“
Arndt Hanisch (leitender Bundestrainer): „Wir werden mit einem kleinen aber schlagkräftigen Team nach Szeged fahren und uns nur um die Olympia-Qualifikation kümmern. Ich bin sehr gespannt auf diese Rennen, aber auch optimistisch unsere nächsten Ziele für Tokio zu erreichen.“
Die vorläufige Kaderliste für den Weltcup in Szeged
Kajak Herren
Ronald Rauhe, Max Lemke, Kostja Stroinski, Max Zaremba, Jacob Schopf, Martin Hiller, Max Rendschmidt, Tobias-Pascal Schultz, Jakob Thordsen, Tom Liebscher, Jakob Kurschat, Max Hoff
(nicht-olympische Distanz Moritz Florstedt)
Canadier Herren
Conrad Scheibner, Sebastian Brendel, Michael Müller, Tim Hecker
(nicht olympische Distanz Moritz Adam)
Kajak-Damen
Sabrina Hering-Pradler, Jule Hake, Tina Dietze, Melanie Gebhardt, Sarah Brüßler, Caroline Arft
Canadier Damen
Lisa Jahn, Annika Loske, Sophie Koch, Ophelia Preller
(nicht olympische Distanz Isabelle Zanin)
Olympische Qualifikation (Europaqualifikation Szeged)
Kajak- Damen
K1 500m Jule Hake
K2 500m Sarah Brüßler / Melanie Gebhardt
Canadier – Damen
C1 200m Annika Loske
Weitere Informationen
• Infoseite für den Olympic Qualifier: https://www.canoeicf.com/canoe-sprint-olympic-qualifier/szeged-2021
• Infoeseite für den Weltcup Szeged: https://www.canoeicf.com/canoe-sprint-world-cup/szeged-2021
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