Als Basis der Diskussion dienten die Ziele der Vereinten Nationen zu einer Nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG). Moderiert und mit fachlichem Input versehen wurde der Workshop von Kirsten Wegwerth, VHS-Fachbereichsleiterin für politische Bildung, Dr. Martin Jatho vom BNE Netzwerk Vogelsberg und Gerhard Kaminski, Freier Journalist. Dieser stellte die Entstehungsgeschichte und Bedeutung des 17 Ziele und über 100 Unterziele enthaltenden Forderungskatalogs vor, den die Vollversammlung der UN 2015 verabschiedet hatte, und lud ein mit dem Handwerkszeug, das die Wissenschaft zur Nachhaltigkeit anbietet, Zusammenhänge herzustellen zwischen den weltweit diskutierten SDGs und der Lebenswirklichkeit im Vogelsbergkreis.
So eingestimmt, machten sich die Teilnehmer auf die Suche nach Bezügen der von ihnen ausgewählten Themen in den UN-Nachhaltigkeitszielen. Neben der ökologischen Landwirtschaft, nachhaltiger Bildung und weiteren Themen rückte die Diskussion um „nachhaltige Mobilität“ in den Mittelpunkt. Die Teilnehmer stellten fest, dass es vielfältige Zusammenhänge gibt, die teilweise jedoch nicht auf den ersten Blick zu erschließen sind. So komme eine nachhaltige Organisation von Verkehr in Verbindung mit dem Klimaschutz, der als gesondertes Ziel Nr. 13 aufgeführt sei, nur in der allgemeinen Forderung nach Klimaschutzmaßnahmen in nationalen Politiken vor. Explizit angesprochen sei sie hingegen im Zusammenhang mit SDG Nr. 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ mit der Forderung nach Halbierung der Verletzungen und Todesfälle durch Verkehrsunfälle sowie dem Ziel Nr. 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, wobei es um den ungehinderten Zugang aller Menschen zu Verkehrssystemen geht. Den Zusammenhang zu den Verkehrsverhältnissen im Vogelbergkreis stellten die Teilnehmer mit einer Fülle von Fragestellungen her, die von der Verbesserung der Anlieferung von Waren und Paketen an Geschäfte und Privathaushalte über den Fahrradverkehr bis hin zum Zusammenhang zwischen Klimaschutz und diesem entgegenstehenden touristischen Angeboten, wie beispielsweise Kreuzfahrten. Am Ende der intensiven Diskussion stand die Zuordnung der verschiedenen Themenbereiche zu Handlungsebenen, von der Möglichkeit eigener Verhaltensänderungen im Alltag über Eingriffsmöglichkeiten in der Kommunalpolitik und auf übergeordneten Ebenen, wie der nationalen und internationalen Politik.
Um den Workshop, der ursprünglich als Präsenzveranstaltung angeboten worden war, unter den gegebenen Kontaktbeschränkungen durchführen zu können, hatte das Veranstaltungsteam das Konzept Online-tauglich gemacht.
Das kam bei den Teilnehmern sehr gut an, die sich interessiert zeigten, an Folgeveranstaltungen im selben digitalen Format teilzunehmen, um sich mit Fragen zur enkelgerechten Lebensgestaltung weiter auseinanderzusetzen.
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