Ein Jahrhundert Museum Folkwang in Essen: Große Jubiläumsausstellungen zum Impressionismus und Expressionismus in 2022

Im Jahr 2022 feiert das Museum Folkwang in Essen sein 100-jähriges Bestehen. Dieses besondere Ereignis begeht das einst als „schönstes Museum der Welt“ bezeichnete Museum mit zwei großen Ausstellungen zum (Spät-)Impressionismus und Expressionismus. Den Auftakt bildet die Ausstellung „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“ unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Ausgehend von Pierre-Auguste Renoirs impressionistischem Meisterwerk „Lise mit dem Sonnenschirm“ (1867) legte der Industriellenerbe und Kunsthistoriker Karl Ernst Osthaus ab 1901 den Grundstein für die Kunstsammlung des Museum Folkwang. 1902 zunächst als Privatinstitution in Hagen gegründet, entwickelte sich das Museum Folkwang schnell zu einem wegweisenden Museum für zeitgenössische Kunst und Kultur. Als erste öffentliche Sammlung in Deutschland zeigte und erwarb es Werke von Wegbereitern der Moderne wie Paul Cézanne, Vincent van Gogh oder Paul Gauguin. Nach dem Tod des Museumsgründers im Jahre 1921 wurden Großteile der Osthaus’schen Sammlungen vom neu gegründeten Folkwang-Museumsverein für die Stadt Essen erworben und 1922 mit dem seit 1906 eigenständigen Städtischen Kunstmuseum in Essen vereinigt. So wurde der Grundstock für das heutige Museum Folkwang gelegt, das im Jahr 2022 sein 100. Jubiläum in der Stadt Essen feiert.

Den Auftakt zum Jubiläumsjahr bildet das Ausstellungshighlight „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt. Die Sammlungen von Kojiro Matsukata und Karl Ernst Osthaus“ (6. Februar – 15. Mai 2022). Die bedeutende Sammlung spätimpressionistischer Werke aus dem Museum Folkwang tritt in Dialog mit der Sammlung Kojiro Matsukatas aus den Beständen des National Museum of Western Art in Tokio. Zum ersten Mal seit den 1950er-Jahren werden Hauptwerke aus der Sammlung des japanischen Museums in Europa zu sehen sein. So treffen die berühmte Komposition „Im Boot“ von Claude Monet oder „Der Hafen von Saint-Tropez“ von Paul Signac, das einst zur Ursprungssammlung des Museum Folkwang gehörte, auf Pierre-Auguste Renoirs „Lise mit dem Sonnenschirm“ oder „Mädchen mit Fächer“ von Paul Gauguin. Die Schau verdeutlicht anhand von rund 120 Werken, wie sich der Impressionismus von einer zunächst kritisch beäugten Kunstrichtung zu dem Stil entwickelte, der heute als Beginn der modernen Kunst gilt – erzählt anhand von zwei faszinierenden Sammlerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts: Kojiro Matsukata und Karl Ernst Osthaus. Im Anschluss an die Essener Präsentation wird das National Museum of Western Art unter dem Titel „People and Nature“ einen zweiten Teil der Ausstellung in Tokio zeigen.

Im Herbst 2022 zeichnet die große Sonderausstellung „Expressionisten am Folkwang. Entdeckt – Verfemt – Gefeiert“ (20. August 2022 – 8. Januar 2023) erstmals das besondere Verhältnis zwischen dem Museum Folkwang und den Expressionisten nach. Bereits der Gründungsdirektor Karl Ernst Osthaus pflegte enge Kontakte zu Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff oder Erich Heckel. Rund 120 Werke aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Grafik – Meisterwerke aus der museumseigenen Sammlung und internationale Leihgaben – erzählen die Geschichte der revolutionären Kunstrichtung: von den Anfängen in Deutschland über die Beschlagnahmung von Kunstwerken im Nationalsozialismus bis zu den gefeierten Ausstellungen nach 1945. Die Jubiläumsausstellung versammelt Werke von u. a. Max Beckmann, Alexej von Jawlensky, Oskar Kokoschka, Franz Marc und Paula Modersohn-Becker.

Peter Gorschlüter, Direktor Museum Folkwang: „Vor 120 Jahren begann Karl Ernst Osthaus zeitgenössische Kunst zu sammeln, vor 100 Jahren kam der einzigartige Schatz, den er in kurzer Zeit zusammengetragen hatte, durch die Initiative engagierter Bürger nach Essen. In 2022 blicken wir mit den großen Ausstellungen zum Impressionismus und Expressionismus zurück auf unsere Anfänge, die in ihren Einflüssen auf die Geschichte der Kunst und des Museums bis in unsere Gegenwart reichen.“

Information

RENOIR, MONET, GAUGUIN
Bilder einer fließenden Welt
Die Sammlungen von Kojiro Matsukata und Karl Ernst Osthaus
6. Februar 2022 – 15. Mai 2022

Ermöglicht durch: RAG-Stiftung                                              
Unterstützt durch: RWE

EXPRESSIONISTEN AM FOLKWANG
Entdeckt – Verfemt – Gefeiert
20. August 2022 – 8. Januar 2023

Unterstützt durch: E.ON

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