Der zweite nationale Showdown der besten deutschen Kajak- und Canadierfahrer und -Fahrerinnen fand – wie gewohnt – auf der Regattabahn in Duisburg statt. Wieder versuchten ca. 100 Sportler und Sportlerinnen den Olympischen Spielen sowie Weltmeisterschaften einen Schritt näher zu kommen. Bei frühlingshaften Temperaturen und leichtem Gegenwind mussten sich alle Paddler und Paddlerinnen auf zwei Wettkampfstrecken der Konkurrenz stellen.
Im K1 über 200m der Herren siegte der Berliner Kostja Stroinski (RKV Berlin) knapp vor Max Lemke (KC Potsdam) und Max Zaremba (KC Potsdam). In Abwesenheit von Routinier Ronald Rauhe (KC Potsdam) erklärte Stroinski im Interview: „Immer wenn Ronny nicht da ist, bedeutet es, alle anderen rücken einen Platz vor, da an ihm kein Weg vorbeiführt“.
Schopf dominiert im Kajak der Herren
Mit einem Doppelsieg auf 500m und 1.000m hat der talentierte Jacob Schopf (KC Potsdam) die besten Aussichten auf einen Platz im Olympiateam. Trotz der ungewohnten Leistungen seines K2-Partners Max Hoff (KG Essen) glaubt Schopf weiterhin an den Olympiasieger von Rio: „Ich weiß, was Max kann! Ich habe ihn monatelang im Training gesehen, und werde ihm jetzt nicht den Rücken kehren. Erstmal müssen alle die Nominierungskriterien des Deutschen Kanu-Verbandes erfüllen. Dann werden wir uns zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht“.
Nach Schopf folgen im K1 über 500m Martin Hiller (KC Potsdam) und Max Rendschmidt (KG Essen). Auf der olympischen 1.000m-Distanz gab es ein Jac(k)ob-Tripple-Sieg. So erreichten direkt nach Jacob Schopf, Jakob Thordsen (Hannoverscher KC) und Jakob Kurschat (WSV "Am Blauen Wunder") das Ziel.
Scheibner gewinnt den Einer – C2 Showdown in Szeged
Im C1 über 1.000m gab es – wie zu erwarten – erneut ein spannendes Finale. Doch war der Kampf um Platz 1 und 2 nicht zwischen Conrad Scheibner (SC Berlin Grünau) und Sebastian Brendel (KC Potsdam). Scheibner gewann das Rennen knapp vor Peter Kretschmer (SC DHFK Leipzig), während Brendel erst vier Sekunden später als Dritter ins Ziel kam. Trotzdem ist der Potsdamer mit diesem schwierigen Rennen zufrieden: „Mit dem Ergebnis kann ich ganz gut leben. Ich habe bereits zur 1. Sichtung gezeigt, dass ich fit bin. Dieses Wochenende stand für uns eher der Zweier im Vordergrund. Dass dieses Rennen allerdings nur eine Art Trainingsrennen wurde, hat sich leider erst sehr spät herauskristallisiert“.
In den C2-Rennen sollten eigentlich die besten zwei Boote ermittelt werden, die zu den Weltcups die endgültige Olympiaqualifikation ausfahren. Aufgrund fehlender Individualleistungen bei der 1. nationalen Qualifikation durften letztendlich nur zwei C2-Boote an diesem Rennen teilnehmen. Davon betroffen war auch Kretschmers Partner Yul Oeltze (SC Magdeburg). „Dass wir am C2-Rennen nicht teilnehmen konnten, war für mich nicht überraschend, da wir ein paar schwere Jahre hinter uns haben. Speziell die Olympiaabsage war für uns beide sehr hart“, so Kretschmer im Interview. Trotzdem ist der Leipziger mit seiner Leistung im C1 zufrieden, vor allem mit dem abschließenden Sieg über 500m vor Moritz Adam (SC Berlin Grünau) und Michael Müller (SC Magdeburg). Für den C2-Ausscheid beim Weltcup im ungarischen Szeged haben sich die Boote Sebastian Brendel und Tim Hecker (SC Berlin Grünau) sowie Conrad Scheibner und Michael Müller qualifiziert.
Hering-Pradler und Jahn wieder top!
Sowohl bei den Kajak- als auch bei den Canadier-Damen gab es zur 2. nationalen Qualifikation wenig Veränderungen im Vergleich zum ersten Kräftemessen vor zwei Wochen. Im K1 siegte auf der 500m- und 200m-Distanz Sabrina Hering-Pradler (Hannoverscher KC) vor Jule Hake (KSC Lünen). Auf den 500m belegte Melanie Gebhardt (SC DHFK Leipzig) den dritten Platz, während auf der Sprintdistanz Tina Dietze (SG Leipziger Verkehrsbetriebe) auf Rang drei fuhr. „Für den Saisonaufbau stehe ich erstmal ganz gut da, aber für Olympia brauche ich noch einen großen Sprung. Dafür muss ich mir noch ein besseres Stehvermögen auf den letzten Metern erarbeiten“ so Dietze, die im vergangenen Jahr verletzungsbedingt ausfiel.
Bei den Canadier-Damen siegte erneut Lisa Jahn (Köpenicker SC) vor Annika Loske (KC Potsdam) und Sophie Koch (Rheinbrüder Karlsruhe) in allen Rennen. Spannend wird es jedoch für Loske, die beim European Olympic Qualifier vom 12. bis 13.05.2021 in Szeged um einen weiteren Quotenplatz für das deutsche Canadier-Damen-Team kämpfen wird: „Es wäre schön, wenn ich das schaffe, aber es wird definitiv ein herausforderndes Rennen“.
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