„Corona und die damit verbundenen Unsicherheiten gestalten die Situation auf dem Ausbildungsmarkt schwierig. Umso erfreulicher ist es, dass viele sächsische Unternehmen trotz der aktuellen Bedingungen auf Ausbildung setzen und aktiv ihren Fachkräftenachwuchs gestalten. Hier zeigen sich geringere Auswirkungen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden uns 500 weniger Ausbildungsstellen gemeldet. Schwieriger ist der Zugang zu den Jugendlichen – auch ersichtlich an den zurückgegangen Bewerberzahlen. Die Jugendlichen sind einerseits mit ihrem Schulabschluss beschäftigt und andererseits schränkt der Lockdown weiter unsere persönliche Beratung in den Arbeitsagenturen aber auch Schulen ein. Daher appellieren wir, dass alle an einer Ausbildung interessierten jungen Menschen unsere Online-Angebote nutzen und sich bei der Jugendberufsagentur melden. Nur dann können wir die Lehrstellen möglichst passgenau vermitteln und dabei helfen, dass kein Jugendlicher verloren geht und möglichst viele Ausbildungsplätze passend besetzt werden“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt.
Gemeldete Ausbildungsbewerber: 14.475
Ausbildungsbewerber im Vorjahresvergleich: -1.578 oder -9,8 Prozent
Gemeldete Berufsausbildungsstellen: 15.561
Berufsausbildungsstellen Vorjahresvergleich: -523 oder -3,3 Prozent
Das Ausbildungsjahr beginnt immer im Oktober eines Jahres. Seit Oktober 2020 haben sich in Sachsen insgesamt 14.475 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit gemeldet und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Das sind 1.578 oder 9,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 15.561 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 523 oder 3,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Aktuell sind noch 9.778 Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dem gegenüber stehen 10.566 freie Ausbildungsstellen. Damit gibt es rein rechnerisch für jede Bewerberin und jeden Bewerber mindestens eine freie Ausbildungsstelle.
Jeder Jugendliche, der noch keine Ausbildung hat, sollte seinen Berufsberater bei der Suche nach einer Ausbildung einbinden. Denn für die Ausbildungsbewerber ist es nicht immer leicht, sich für den richtigen Beruf zu entscheiden.
„Schülerinnen und Schüler brauchen unter den aktuellen Bedingungen Orientierung und Beratung, damit der Übergang von der Schule in den Beruf gelingt. Dazu kommt, dass Betriebe auch weniger Praktika anbieten. Deshalb hat die BA noch mehr Online-Angebote auf den Weg gebracht, dass Jugendliche zu jeder Zeit und an jedem Ort ihre Stärken ausloten und Ausbildungsberufe näher kennenlernen können. Die Berufswahl gehört zu einer der wichtigsten Entscheidungen im Leben. Und sie wirft trotz Selbstinformationsmöglichkeiten für Jugendliche und Eltern viele Fragen auf. Fragen, für die unsere Jugendberufsagenturen da sind“, sagte Hansen.
Unter dem Dach der Jugendberufsagenturen sind die Beraterinnen und Berater der Agentur für Arbeit mit dem Jobcenter und der Jugendhilfe aktiv und arbeiten mit der jeweiligen Schule und den regionalen Wirtschaftsvertretern (z. B. Industrie- und Handwerkskammer) eng zusammen, damit Jugendliche und Betriebe zusammenfinden. Auch bei individuellen Problemen – die während der Berufswahlphase auftreten können – helfen die Akteure der Jugendberufsagentur, einen gemeinsamen Plan zu erarbeiten. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der 13 Jugendberufsagenturen in Sachsen gehören zu den wichtigen Anlaufstellen für (un-)entschlossene junge Menschen, wenn es um die Berufsorientierung und -beratung sowie Ausbildungssuche geht. Sie kennen den regionalen Arbeitsmarkt, aktuelle Trends, Berufe und deren Zukunftschancen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Jugendberufsagenturen nutzen verschiedene Wege, um während des Lockdown mit jungen Menschen in Kontakt zu treten: per Telefon, Videokommunikation oder E-Mail.
Jeder dritte Jugendliche entscheidet sich für einen TOP-Ten-Beruf. Dazu gehören aktuell diese Berufe:
- Verkäufer/in
- Kaufmann/-frau im Einzelhandel
- Kfz.mechatroniker – PKW-Technik
- Kaufmann/-frau – Büromanagement
- Fachlagerist/in
- Tischler/in à
- Verwaltungsfachangest.- Kommunalverwaltung
- Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung
- Mechatroniker/in
- Friseur/in à hat den Beruf Koch aus der TOP 10 Liste abgelöst
Die restlichen zwei Drittel aller Ausbildungsbewerber (9.292 Jugendliche) haben sich auf einen anderen der rund 330 Ausbildungsberufe festgelegt.
„Uns ist es wichtig, dass alle Jugendlichen nach der Schule eine berufliche Perspektive haben. Dazu gehören auch Schülerinnen und Schüler, die für ihren Start ins Berufsleben nicht die idealen Voraussetzungen mitbringen und mehr Unterstützung benötigen. Aber auch Studienabbrecher und junge Erwachsene ohne Berufsabschluss können passende Kandidaten für freie Lehrstellen sein“, erklärt Hansen abschließend.
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