Das mögliche Öffnen von kontaktarmen Übernachtungsangeboten in Deutschland für Gäste aus dem eigenen Bundesland ist für einige wenige Unternehmen der Branche sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Der absoluten Mehrheit der Tourismuswirtschaft droht jedoch weiter Stillstand ohne erkennbare Perspektive. Mehr noch: Es drohen sogar Verschärfungen. Der BTW fordert die Bund-Länder-Runde insbesondere auf, die Pläne zum Thema Auslandsreisen ad acta zu legen. Frenzel: „Auslandsreisen grundsätzlich und unabhängig vom Inzidenzwert am Reiseziel nicht nur mit doppelter Testpflicht, sondern auch noch mit Quarantäne zu belegen, ist aus Sicht der Tourismuswirtschaft inakzeptabel und absolut unverhältnismäßig. Dieses Vorhaben gehört umgehend in die Papiertonne. Schon die jetzige mehrtägige Pflichtquarantäne nach Rückreisen aus Risikogebieten ist überzogen. Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen brauchen wir auch für das Reisen und Ausgehen endlich eine praxistaugliche und gleichzeitig Sicherheit schaffende Teststrategie. Diese muss zum erklärten Ziel haben, Tourismus wieder zu erlauben, nicht zu verhindern, wie es der Ansatz der jetzigen Test-Quarantäne-Pläne ist.“ Die Idee, Quarantäne auch bei Rückkehrern aus Urlaubsgebieten mit niedrigen Inzidenzen zu verhängen, ist zudem rechtlich fragwürdig, insbesondere, wenn hierzulande höhere Infektionsraten zu verzeichnen sind.
Frenzel: „Das ebenfalls bekannt gewordene Vorhaben, zusätzliche Finanzhilfen für Betriebe gerade im Tourismus auf den Weg zu bringen, ist aus unserer Sicht fraglos zu begrüßen. Für eine Branche, die ein solch massives Sonderopfer erbringt, sind sie definitiv auch alternativlos. Sollte der Stillstand im Tourismus wie zu befürchten weiter andauern, fordern wir, dass diese Hilfen kurzfristig und in ausreichendem Umfang an alle betroffenen Unternehmen fließen.“
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft vertritt als Dachverband der deutschen Tourismuswirtschaft die gemeinsamen und übergreifenden Interessen dieser vielfältigen und starken Branche. Die Tourismuswirtschaft steht für rund 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland und beschäftigt 2,9 Millionen Menschen. Tourismus sorgt beispielsweise für rund 1,7 Millionen Arbeitsplätze in Hotellerie und Gastronomie, rund 350.000 im Sport-, Freizeit- und Kultursektor, mehr als 130.000 im Straßen- und Nahverkehrsbereich sowie rund 100.000 in Reisebüros und bei Reiseveranstaltern (Quelle: BMWi-Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“).
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