Mehrheit der Älteren sieht schwindende Moral in der Politik

60 Prozent der 50-Jährigen und Älteren sind der Auffassung, dass in der deutschen Politik heute weniger Moral herrscht als früher. Auf dieses Ergebnis aus der DIA-Studie 50plus macht das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) anlässlich der Diskussion um die Masken-Geschäfte von Bundestagsabgeordneten in den Anfangsmonaten der Pandemie aufmerksam. Die Befragung zur Studie fand Mitte des vergangenen Jahres statt, also lange vor Bekanntwerden des fragwürdigen Verhaltens einiger Abgeordneter. Nach dieser Befragung waren lediglich fünf Prozent der Meinung, dass heute mehr Moral in der Politik zu finden sei als in früheren Zeiten. Rund ein Viertel gab an, dass sich im Vergleich zu früher in Sachen Moral nichts verändert habe.

„Die Meinung der Bürger, ob und wie moralisch sich Politiker verhalten, ist also schon einige Zeit ziemlich kritisch. Durch die jüngsten Ereignisse hat sich diese Einschätzung sicherlich noch weiter verfestigt“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Eine schwindende Moral stellte eine große Mehrheit der Befragten ab 50 Jahren aber auch beim Blick auf die deutsche Wirtschaft fest. So meinten fast drei Viertel von ihnen, dass in den Unternehmen heute weniger Moral verbreitet sei, als sie es früher erlebt haben. Nur drei Prozent wollten der deutschen Wirtschaft heute mehr Moral zubilligen im Vergleich zu früheren Erfahrungen. 16 Prozent gaben an, es habe sich nichts verändert.

Für die repräsentative Studie wurden insgesamt 3.030 Personen deutschlandweit von INSA Consulere befragt. Darunter befanden sich 1.586 Personen ab 50 Jahren. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen erscheint in der Mitte dieses Jahres.

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