Ohne Energieeffizienz geht es nicht: Für effektiven Klimaschutz müssen die Gebäude, in denen wir leben und arbeiten deutlich energieeffizi-enter werden. Um zu zeigen, dass Passivhäuser mit ihrem äußerst geringen Energiebedarf nicht nur nachhaltig sind, sondern gleichzeitig architektonisch hochwertig umgesetzt werden, veranstaltet das Passivhaus Institut den Passive House Award 2021. „Mit dem Architekturwettbewerb zeigen wir, dass Passivhäuser aufgrund ihres geringen Energiebedarfs ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz sind und die Projekte gleichzeitig anspruchsvoll gestaltet werden. Dafür zeichnen wir die Architekten aus“, erklärt Prof. Wolfgang Feist, Gründer des Passivhaus Instituts.
Voraussetzung: Zertifizierung
Für den Passive House Award 2021 können Passivhäuser, Energiesparhäuser sowie EnerPHit-Gebäude eingereicht werden. Der EnerPHit-Standard ist der Passivhaus-Standard für Sanierungen. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Gebäude zertifiziert sind. Quartiere können ebenfalls am Award teilnehmen, auch dann, wenn sie noch in der Entstehungsphase sind. Dazu muss für eines der Gebäude eine abgeschlossene Zertifizierung vorliegen. Entscheidend ist ein ganzheitliches Konzept zur Energieversorgung mit dem Schwerpunkt auf der Energieeffizienz. Lediglich Gebäude, die bereits bei einem früheren Architekturwettbewerb des Passivhaus Instituts eine Auszeichnung erhalten haben, sind vom Wettbewerb ausgenommen. Beiträge können bis zum 1. Juni 2021 eingereicht werden.
Kriterium Nachhaltigkeit
Beim diesem internationalen Wettbewerb prüft eine internationale Jury unter anderem die Aspekte Gestaltung, Wirtschaftlichkeit, Energieversorgung und Nachhaltigkeit der Gebäude. Dem Gremium gehören auch die Architektinnen Deborah Moelis aus den USA und Ana Sánchez-Ostiz aus Spanien an. Moelis betreute das Passivhaus-Hochhaus Cornell Tech in New York. Sánchez-Ostiz ist Direktorin des Masterstudiengangs Environmental Design und Building Management an der Universität von Navarra.
Internationale Jury
Jury-Mitglied Burkhard Schulze Darup aus Berlin berät als Architekt das deutsche Umweltbundesamt. Er setzte sich bei der Rekonstruktion der historischen Altstadt in Frankfurt am Main für die Verwendung von energieeffizienten Passivhaus-Komponenten ein. Prof. Song Yehau aus China ist Direktor des Instituts für Architektur der Tsinghua Universität in Peking. Er erhielt für seine Projekte zahlreiche Auszeichnungen und ist ebenso Mitglied der Jury wie Architekt Tom Wright aus Großbritannien. Wright entwarf mit dem Burj Al Arab, dem Turm der Araber in Dubai eines der bekanntesten Gebäude der Vereinigten Arabischen Emirate.
Preisverleihung
Die Preisverleihung für den Passive House Award 2021 findet während der 25. Internationalen Passivhaustagung statt und ist als Live-Stream geplant. Das Passivhaus Institut sowie die Energieagentur NRW als Mitveranstalter laden für die Tagung am 10. und 11. September 2021 in die Historische Stadthalle Wuppertal sowie parallel zu Online-Veranstaltungen ein. Weitere Informationen zum Passive House Award 2021 unter www.passivehouse-award.org.
Allgemeine Informationen
Passivhäuser
Beim Passivhaus-Konzept wird der für Gebäude typische Wärmeverlust durch Wände, Fenster und Dach drastisch reduziert: u.a. durch eine hochwertige Wärmedämmung, Fenster mit dreifacher Verglasung sowie eine luftdichte Gebäudehülle. Die insgesamt fünf Grundprinzipien sorgen dafür, dass Passivhäuser ohne klassische Gebäudeheizung auskommen. „Passiv“ werden die Häuser genannt, da der größte Teil des Wärmebedarfs aus „passiven“ Quellen wie Sonneneinstrahlung sowie Abwärme von Personen und technischen Geräten gedeckt wird.
Da die Wärme in einem Passivhaus lange verbleibt, muss nur an sehr kalten Tagen aktiv geheizt werden. Insgesamt ist sehr wenig Energie für die Bereitstellung dieser Restwärme vonnöten. Im Sommer ist ein Passivhaus ebenfalls im Vorteil: Dann bewirkt die gute Dämmung, dass die Hitze draußen bleibt. Eine aktive Kühlung ist daher in Wohngebäuden in der Regel nicht nötig. Durch die niedrigen Energiekosten im Passivhaus sind die Nebenkosten kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau. Ein Passivhaus verbraucht rund 90 Prozent weniger Heizwärme als ein bestehendes Gebäude und 75 Prozent weniger als ein durchschnittlicher Neubau.
Passivhaus und NZEB
Der Passivhaus-Standard erfüllt die Anforderungen der Europäischen Union an Nearly Zero Energy Buildings. Laut der Europäischen Gebäuderichtlinie EPBD müssen die Mitgliedstaaten die Anforderungen an so genannte Fast-Nullenergiehäuser (NZEB) in ihren nationalen Bauvorschriften festlegen. Die Richtlinie der EU ist seit Januar 2019 für öffentliche Gebäude in Kraft und gilt für alle anderen Gebäude seit dem Jahr 2021.
Pionierprojekt
Das weltweit erste Passivhaus errichteten vier private Bauherren, darunter Dr. Wolfgang Feist, vor über 28 Jahren in Darmstadt-Kranichstein. Die Reihenhäuser gelten seit dem Einzug der Familien 1991 als Pionierprojekt für den Passivhaus-Standard. Das Pionier-Passivhaus nutzt mit seiner neuen Photovoltaikanlage nun erneuerbare Energie und erhielt das Zertifikat zum Passivhaus Plus.
Passivhaus und erneuerbare Energie
Der Passivhaus-Standard lässt sich gut mit der Erzeugung erneuerbarer Energie direkt am Gebäude kombinieren. Seit April 2015 gibt es für dieses Versorgungskonzept die neuen Gebäudeklassen „Plus“ und „Premium“.
Passivhaustagung
Die 25. Internationale Passivhaustagung findet am 10. und 11. September 2021 in Wuppertal sowie online statt.
Das Passivhaus Institut mit Sitz in Darmstadt ist ein unabhängiges Forschungsinstitut zur hocheffizienten Nutzung von Energie bei Gebäuden. Das von Dr. Wolfgang Feist gegründete Institut belegt eine internationale Spitzenposition bei der Forschung und Entwicklung zum energieeffizienten Bauen. Dr. Wolfgang Feist erhielt unter anderem 2001 den DBU-Umweltpreis für die Entwicklung des Passivhaus-Konzepts.
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