Kempen: „Hochschulen brauchen eine Öffnungsperspektive“

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat die Politik vor dem nächsten Corona-Gipfel am 22. März dazu aufgefordert, bei Ausstiegsszenarien aus dem Corona-Lockdown auch die Hochschulen in den Blick zu nehmen. "Während über mögliche Öffnungsschritte bei Kitas und Schulen auf höchster Ebene ausgiebig debattiert und gestritten wurde, sind die Hochschulen bei den bisherigen Corona-Gipfeln schlichtweg nicht vorgekommen", erklärte DHV-Präsident Professor Dr. Bernhard Kempen. "Das muss sich ändern. Auch die Hochschulen brauchen dringend eine Perspektive."

Sowohl die Studierenden als auch die Lehrenden vermissten nach zwei Online-Semestern den für die akademische Lehre konstitutiven persönlichen Kontakt und Austausch, der digital auf Dauer nur unzureichend simuliert werden könne. Auch wenn der digitale Lehrbetrieb in den Universitäten im Gegensatz zu den Schulen relativ reibungslos funktioniere, dürfe das nicht heißen, dass sie sich für die Eröffnung einer Öffnungsperspektive hinten anzustellen haben. "Viele Studierende haben die Universität seit einem Jahr nicht mehr von innen gesehen. Entmutigung, Frust und Depressionen nehmen zu. Digitale Prüfungen laufen holprig. Viele Mitglieder der Hochschulen beginnen sich, in dem Provisorium häuslich einzurichten. Deshalb brauchen wir jetzt den Aufbruch auf den Weg zur Präsenzuniversität", erklärte Kempen.

Als "Bausteine" eines möglichen Öffnungskonzepts nannte der DHV-Präsident:

– Steuerung der Präsenzzulassung von Forschung, Lehre und Prüfung nach den örtlichen Inzidenzwerten in größerer Eigenverantwortung der Universitäten
– ausreichende, kostenlose Schnelltests,
– konsequente Umsetzung von Hygienestandards in den Hochschulen,
– Zuweisung von kleineren Veranstaltungen (Seminaren, Vorlesungen) in größere Hörsäle,
– Reduzierung digitaler Lehre auf große Vorlesungen und Veranstaltungen,
– vorrangige Öffnung von Laboren und Bibliotheken,
– Erweiterungen der Möglichkeiten zu Präsenzprüfungen,
– Öffnung des Zugangs für geimpfte Mitglieder der Hochschule.

Letztlich regte Kempen an, die Gruppe der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Blick auf ihre Lehr- und Betreuungsaufgaben in der Coronavirus-Impfverordnung des Bundes mit der Gruppe der Lehrerinnen und Lehrer gleichzustellen. Gleiches sollte auch für Universitätsangestellte gelten.

"Nach über einem Jahr Corona", so Kempen, "müssen wir aus der Duldungsstarre raus. Die Universitäten brauchen auch mental Ziele, Stufen und Pläne für den Rückweg zur Normalität. Andere gesellschaftliche Bereiche belegen: Lockdown geht schnell, Öffnungen brauchen Vorlauf und Planung."

 

Über Deutscher Hochschulverband

Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit über 32.000 Mitgliedern.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutscher Hochschulverband
Rheinallee 18
53173 Bonn
Telefon: +49 (228) 90266-66
Telefax: +49 (228) 90266-80
http://www.hochschulverband.de/

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel