„Gegessen wird immer“ ist ein Spruch, den die Branche in den vergangenen Monaten häufig zu hören bekommen hat. Er verniedlicht die aktuelle Situation und zeigt nur einen Teil der Realität. Denn für die Sicherstellung der Versorgung reicht der Spruch bei weitem nicht aus.
„Jetzt brauchen wir statt immer neuer Bedenken vor allem Stabilität, Planbarkeit und Perspektiven“, fordert AMV-Vorsitzender Tobias Blömer. „Wir begrüßen das Pilotprojekt der größten Stadt im Bundesland, die seit sehr langer Zeit mit einer geringen Zahl an positiv Getesteten aufwarten kann.“
Mit einem riesigen Kraftakt hat die Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern seit dem ersten Lockdown vor fast einem Jahr zur sicheren Versorgung der Bevölkerung beigetragen. Eine Entlastung war die offizielle Anerkennung als „systemrelevant“. Dank dieser konnten Beschäftigte der Ernährungswirtschaft auf Notfallbetreuungen ihrer Kinder zugreifen. Fehlende Arbeitskräfte, ein teilweiser Stopp beim Nachschub von Rohstoffen und Verpackungsmaterialien sowie eingeschränkte Lagermöglichkeiten sind dennoch nur einige Herausforderungen, mit denen die Branche tagtäglich zu kämpfen hat.
Denn Lebensmittel stellen sich nicht von selbst her, sondern es sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette Menschen, die die Lebensmittel anbauen, ernten, abholen, verarbeiten, verpacken, liefern und verkaufen.
Große Sorge bereiten dem AMV auch die Auswirkungen der Restaurantschließungen. Der Außer-Haus-Markt ist neben dem Lebensmitteleinzelhandel auch für Unternehmen aus MV ein wichtiger Absatzkanal. Und auch die touristische Abschottung zeigt empfindliche Auswirkungen auf die Ernährungswirtschaft. Direktvermarktern gehen nach Herbst- und Weihnachtsmärkten nun auch die Ostermärkte verloren. Verbrauchermessen finden nicht statt.
Gleichzeitig wird als Klimaziel die Senkung der Treibhausgasemissionen von mindestens 55 % statt 40 % definiert. Die Beschlüsse zum Arbeitsschutzkontrollgesetz und zum Lieferkettengesetz sowie steigende Belastungen durch geplante Energiesteuer und den CO2-Grenzausgleichsmechanismus konfrontieren die Unternehmen vor allem mit steigenden Kosten. Dabei wird es zunehmend schwerer, diesen Entwicklungen eine entsprechende Wertschöpfung gegenüber zu stellen. Alleingänge Deutschlands ohne den europäischen Rahmen helfen der Branche nicht und verschlechtern die Wettbewerbsposition. Im von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägten Wirtschaftszweig wächst der Unmut über immer mehr Reglementierungen.
Der AMV ist seit mehr als 20 Jahren das größte Netzwerk der Agrar- und Ernährungswirtschaft in der umsatzstärksten Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Bundesland. Unter seinem Dach vereint der AMV sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Betriebe aus Industrie und Handwerk. Derzeit umfasst der AMV 131 Partner – 72 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 43 Fördermitglieder sowie 16 Kooperationspartner.
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