Corona-Pandemie stoppt Grippewelle

Die Grippewelle fällt in diesem Winter und Frühjahr voraussichtlich komplett aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung unter krankgeschriebenen BARMER-versicherten Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren. Demnach war nach den jeweiligen Jahreswechseln ab 2018 die Zahl der Grippe-Krankschreibungen auf bis zu rund 22.000 Fälle pro Woche angestiegen. In diesem Jahr hingegen pendelt die Zahl der Krankschreibungen bei dieser Erkrankung kontinuierlich zwischen 400 und 500 BARMER-Versicherten pro Woche. „Die Abstand- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken ganz offensichtlich auch das Influenzarisiko. Wenn sich die Menschen weiterhin an die Vorgaben halten, wird die Grippe auch in nächster Zeit keine nennenswerte Rolle spielen. Das ist sehr wichtig, damit unser Gesundheitssystem nicht überlastet wird“, sagt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER mit Blick auf die steigende Zahl der Corona-Kranken. Eine zusätzliche Grippewelle wie zu Beginn des Jahres 2018 wäre für das Gesundheitswesen derzeit eine extreme Herausforderung. Damals seien bereits in der achten Kalenderwoche mit rund 16.200 Betroffenen etwa vierzigmal so viele Personen wegen Influenza arbeitsunfähig gewesen wie in der achten KW dieses Jahres mit 402 Personen.

Zahl der Atemwegserkrankungen insgesamt gering

Laut der BARMER-Analyse sei nicht nur die Zahl der Krankschreibungen wegen Grippe seit Jahresbeginn vergleichsweise gering, so Marschall weiter. Dasselbe gelte für Atemwegserkrankungen insgesamt. So seien in der achten Kalenderwoche dieses Jahres nur knapp 33.000 BARMER-versicherte Erwerbstätige mit Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig gewesen. In derselben Kalenderwoche des Jahres 2018 waren es mit knapp 169.000 Betroffenen etwa fünfmal so viele Personen. „Atemwegserkrankungen spielen in diesem Winter abgesehen von Corona nur eine geringe Rolle. Dennoch dürfen wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Gerade in der aktuellen dritten Corona-Welle ist die Einhaltung der AHA-Regeln wichtiger denn je. Zusätzliche Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen belasten die Intensivstationen. Das gilt es zu vermeiden“, sagt Marschall.

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