Wasserstoff birgt aus Sicht der beteiligten Unternehmen enormes Potenzial. Zum einen kann er einen signifikanten Beitrag zur Dekarbonisierung Hessens leisten, da er fossile Energieträger in gleich mehreren Sektoren – Strom, Wärme, Industrie und Verkehr – ersetzen und somit wesentlich zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 beitragen kann. Zum anderen ergeben sich durch den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft große Wachstumschancen für die hessische Wirtschaft.
Für den Erfolg einer Wasserstoffstrategie sind aus Sicht der Partner vier Bereiche zentral. Erstens die Versorgung mit Wasserstoff beispielsweise durch Erzeugung in Hessen. Zweitens die Verteilung von Wasserstoff durch Nutzung vorhandener Transport- und Verteilnetze. Drittens die sektorenübergreifende Nutzung von Wasserstoff in möglichst allen Bereichen. Und viertens der Ausbau von Forschung und Entwicklung in Bezug auf Wasserstoff.
Zudem halten die mitwirkenden Unternehmen hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestaltung der Wasserstoffstrategie zwei Faktoren für wesentlich. So sollte bei der Erzeugung des Energieträgers bis zur Erreichung einer grünen Wasserstoffwirtschaft auf Technologieoffenheit gesetzt werden. Denn im Hinblick auf die bevorstehende Dekarbonisierung sollte auch das Klimaschutzpotenzial von blauem und türkisem Wasserstoff genutzt werden. Gleichzeitig ist Wasserstoff aus Sicht der Partner neben Industrie und Verkehr auch in der leitungsgebundenen Energiewirtschaft und im Gebäudesektor langfristig unverzichtbar.
Zitate der Partner:
„Edelmetalle sind bedeutende Rohstoffe in der Erzeugung, im Transport und bei der Nutzung von Wasserstoff. Daher braucht jede erfolgreiche Wasserstoffstrategie auch eine Rohstoffstrategie. Als der größte Edelmetalldienstleister der Welt können wir signifikante Beiträge zum Aufbau einer erfolgreichen Wasserstoffwirtschaft leisten,“ sagt André Christl, CEO von Heraeus Precious Metals.
In Sachen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ist Infraserv Höchst, die Betreibergesellschaft des 4,6 Quadratkilometer großen Industrieparks Höchst, schon seit vielen Jahren aktiv. So wurde bereits 2006 am Industriepark die erste Wasserstoff-Tankstelle für Pkw in Betrieb genommen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass Infraserv Höchst und der Industriepark Höchst bei der Weiterentwicklung dieser Zukunftstechnologie einen Beitrag leisten können“, sagte Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Die Chemie sei traditionell eine der Industriebranchen in Deutschland, die innovative Technologien hervorbringt. „Auch die drängenden Fragen zur Energieversorgung und den Mobilitätskonzepten der Zukunft werden nur mit der Chemieindustrie beantwortet werden können“, sagte Dr. Kreysing.
Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, sagt: „Die Energiewirtschaft spielt in der künftigen Wasserstoffwirtschaft eine zentrale Rolle. Über das bestehende Gasnetz kann Wasserstoff transportiert und verteilt werden. Gleichzeitig kann er darin auch gespeichert und dann flexibel eingesetzt werden, wenn erhöhter Bedarf an Energie besteht. Zudem können in bisher fossilen Heizkraftwerken Wärme und Strom dank dann grünem Wasserstoff perspektivisch klimaneutral erzeugt werden.“
Stefan Messer, Eigentümer und CEO der Messer Group GmbH, sagt: „Wir fokussieren uns auf die Entwicklung von Technologien, die die Produktionsabläufe unserer Kundschaft effizienter und umweltschonender machen. Dazu gehört auch grüner Wasserstoff. Als weltweit größter privat geführter Industriegasespezialist mit Sitz in Hessen ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, das Land auf dem Weg zur Klimaneutralität effektiv zu unterstützen.“
Michael Lohscheller, CEO der Opel Automobile GmbH, sagt: „Die Brennstoffzellen-Technologie ist ein wichtiger Baustein der emissionsfreien Mobilität der Zukunft. Opel hat eine lange Tradition in der Entwicklung von Wasserstoff-Fahrzeugen, auf der wir nun aufbauen. Wir glauben an die Brennstoffzelle – vor allem in größeren Fahrzeug-Klassen – und werden bereits in diesem Jahr eine Flotte von wasserstoff-betriebenen Vivaro-Transportern an den Start schicken. Um die Technologie allerdings in die Masse zu bringen, bedarf es noch großer gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen, vor allem beim Ausbau der notwendigen Tankstellen-Infrastruktur.“
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, sagt: „Egal, ob auf der Schiene oder im Busverkehr – Wasserstoffantriebe eröffnen uns neue Möglichkeiten für eine noch klimafreundlichere Mobilität. Die Fahrzeuge sind lokal emissionsfrei unterwegs und dabei deutlich leiser als vergleichbare Diesel-Züge und -Busse. Der RMV hat deshalb 27 mit Wasserstoff betriebene Züge bestellt und bringt so die weltweit größte Zugflotte dieser Art im Personenverkehr auf die Schiene. Darüber hinaus beschaffen wir zwei mit Wasserstoff betriebene Busse, um weitere Erfahrungen zu sammeln, wie der öffentliche Nahverkehr die Vorteile dieses Treibstoffs noch besser nutzen kann.“
Max Viessmann, Co-CEO der Viessmann Werke GmbH & Co.KG, sagt: „Wasserstoff kann und wird einen immensen Beitrag zur Gestaltung von Lebensräumen zukünftiger Generationen leisten, doch sein Potenzial im Wärmemarkt wird maßlos unterschätzt.“
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