Die Aufgabenstellungen für die Teilnehmer*innen wurden in den Fachsparten Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, konstruktiver Ingenieurbau und Freie Kunst bearbeitet. Der Schinkel-Wettbewerb zählt zu den bekanntesten und ältesten deutschen Nachwuchspreisen. Insgesamt werden dieses Jahr Preisgelder in Höhe von fast 30.000 Euro vergeben.
Gesche Gerber und Ernst-Wolf Abée, Vorsitzende des AIV-Schinkel-Ausschusses: „Das Wettbewerbsgebiet liegt am Westhafenkanal zwischen Putlitzbrücke und Charlottenburger Verbindungskanal. Der Westhafen und der Berliner Großmarkt können als ´geheime Orte´ bezeichnet werden. Trotz verkehrsgünstiger und relativ zentrumsnaher Lage sind die baulichen Strukturen und die Bedeutung für die Ver- und Entsorgung der Stadt den meisten Berliner*innen unbekannt.“ Die Berliner Großmarkt Gesellschaft (BGM) wie auch die BEHALA als Betreiber des Westhafens sind bestrebt, die Wahrnehmung ihrer Einrichtungen in der Stadtgesellschaft zu erhöhen. Das Hafenfest zum 100. Geburtstag ist für das Jahr 2023 vorgesehen. Aufgrund der expandierenden Metropole stehen beide Landesbetriebe unter hohem Wachstumsdruck, zusätzliche Grundstücksflächen stehen jedoch nicht zur Verfügung. Aus den funktionalen, baulichen und logistischen Anforderungen der beiden Institutionen am gemeinsamen Standort und den Herausforderungen eines nachhaltigen Stadtumbaus entstehen vielfältige Fragestellungen, die es zu lösen galt.
Gerber: „Die hohe Komplexität des Ortes hat den Teilnehmer*innen einiges abverlangt, wohl aber auch motiviert. So gab es einige interdisziplinäre Gruppen, die die Aufgaben mehrerer Fachsparten bearbeitet haben und so das Planungsthema nahezu vollumfänglich angegangen sind.“
Tobias Nöfer, AIV-Vorsitzender, ergänzt: „Im Städtebau-Manifest für Berlin-Brandenburg, das der AIV aus dem Projekt ´Unvollendete Metropole´ entwickelt und gerade gemeinsam mit zehn weiteren Verbänden vorgestellt hat, haben wir genau das im Punkt 8 gefordert: Großprojekte sorgfältig mit der vorhandenen Stadt vernetzen! Die diesjährigen Arbeiten des Schinkel-Wettbewerbes zeigen durch die Weiterentwicklung von Berliner Großmarkt und Westhafen, wie das gehen kann.“
Eingegangen waren insgesamt 90 Beiträge von jungen Planer*innen, von denen 14 ausgezeichnet wurden. Abée: „Aufgrund der hohen Qualität der Beiträge, über die wir uns besonders gefreut haben, wurden in diesem Jahr neben den Preisen auch diverse Anerkennungen ausgesprochen.“
Die Aufgabe für den Schinkel-Wettbewerb 2022 wird zum Schinkel-Fest am 13. März verkündet.
Bildmaterial zu den Preisträger*innen: https://drive.google.com/drive/folders/1QZ7Yo-5WZ41iV9qdFCuXteK6295Mlf4Q?usp=sharing
Übersicht Preisträger*innen AIV-Schinkel-Wettbewerb:
(Die Jurybeschreibungen und -begründungen zu den Preisträger*innen des Schinkelpreises finden Sie anbei)
Fachsparte Architektur:
„BAUKREIS“: Schinkelpreis
und Sonderpreis, gestiftet vom Verband Restaurator im Handwerk e.V.
Felix Hauff, René Dapperger (Universität Stuttgart)
„Dock of Berlin“: 1. Diesing-Preis, gestiftet über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV
Johanna Kuder, Judith Blatter, Katharina Straub (HTWG Konstanz)
„Inkore Berlin”: 2. Diesing-Preis, gestiftet über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV
Cornelius Menzel (TU Berlin)
„GROSSWEST-AREAL“: 3. Diesing-Preis, gestiftet über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV
und Sonderpreis, gestiftet vom Verband Beratender Ingenieure (VBI), Landesgruppe Berlin-Brandenburg
Anna Kuretzky, Jonathan Schmalöer, Conrad Risch, Jonas Läufer (RWTH Aachen und TU München)
„Berlin between green”: 3. Diesing-Preis, gestiftet über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV
Michelle Kaszàs, Tanyel Yelkenkayalar (HTWG Konstanz)
Fachsparte Städtebau:
„Drüber und Drunter“: Schinkelpreis
und Reisestipendium der Hans-Joachim Pysall-Stiftung
Arne Markuske, Jonathan Hertling, Robert Ritzel (BTU Cottbus-Senftenberg, TU Berlin)
„großMARKT großSTADT“: Anerkennung
Jan Oliver Dröge-Rothaar (TU Dortmund)
„Weiche Schale, harter Kern“: Anerkennung
Benedict Hofmann, Isabel Ohorn, Simon Denkinger (HTWG Konstanz)
„EATucation“: Anerkennung
Mona Ebelt, (TH Köln)
Fachsparte Landschaftsarchitektur:
„terra.fluida.“: Schinkelpreis
Marcel Tröger, Magnus Hehlke (TU Berlin, University of Copenhagen)
„Brücke der drei Ufer“: Anerkennung
Stephanie Hansen, Tim Keller (Beuth-Hochschule für Technik Berlin)
„StadtOuverture“: Anerkennung
Tobias Grünewald, Lorenza Manfredi, Jannis Schiefer (TU Berlin, Politecnico di Milano, Universität Kassel)
Fachsparte Konstruktiver Ingenieurbau:
„Weitblick“: Anerkennung
Paul Merz, Niklas Petersen, Sofia Moissiadis (TU Berlin)
Fachsparte Freie Kunst:
„Das Tau“: Anerkennung
Mario Lindner (BTU Cottbus)
Weitere Informationen zum AIV-Schinkel-Wettbewerb:
Seit 1855 richtet sich der AIV-Schinkel-Wettbewerb als Förder- und Ideenwettbewerb jährlich an junge Planer*innen, um deren Kreativität für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben zu wecken. Neben der Förderung des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses initiiert der Wettbewerb einen Dialog zwischen Stadtöffentlichkeit, Fachleuten, Verwaltung und Politik. Er zielt darauf ab, Interesse für ein Gebiet zu wecken, Sensibilität im Umgang mit dem Bestand zu entwickeln, die Bedeutung für die Umgebung aufzuzeigen und somit zur Qualifizierung der Aufgabenstellung einer formellen Planung beizutragen. In diesem Sinne ist der Wettbewerb darauf ausgerichtet, eine Beziehung der breiten Öffentlichkeit zum Planungsgebiet zu generieren und sie für die Gestaltung der öffentlichen Räume zu gewinnen. Aufgrund seiner Unabhängigkeit gelingt es dem AIV-Schinkel-Wettbewerb damit, Anregungen in laufende Planungen einzubringen. www.aiv-berlin-brandenburg.de/aiv-schinkel-wettbewerb
Weitere Informationen zum Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg (AIV):
Der AIV hat das Ziel, die Berliner und Brandenburger Baukultur zu fördern. Seine wichtigste Aufgabe sieht der traditionsreiche und älteste noch bestehende Verein Berlins somit darin, Stellung zu aktuellen Planungsvorgängen zu beziehen. Er nimmt damit Einfluss auf die Entwicklungen in wichtigen Bereichen der Metropolregion. Der AIV analysiert und kommentiert Etappen und Projekte; er stellt Diskussionsansätze für die zukünftige Stadt- und Metropolentwicklung vor und ist somit ein kritischer Begleiter der Bau- und Kulturgeschichte Berlins und Brandenburgs. www.aiv-berlin-brandenburg.de, aktuelle Informationen über Twitter @AivBerlin.
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