Unterbringung und Integration: Wohnungswirtschaft legt 8-Punkte-Plan für eine wirksame Flüchtlingspolitik und sozialen Zusammenhalt vor

Heute treffen sich die Vertreter von Verbänden, die mit der Unterbringung von Geflüchteten beschäftigt sind, zu einem Gespräch mit der Bundeskanzlerin. Deutschland hat im Zuge der weltweiten Flüchtlingsbewegungen seit 2015 etwa 1,8 Mio. Asylbewerber aufgenommen und damit einen großen Beitrag zur humanitären Hilfe von Schutzbedürftigen geleistet.

Die sozial verantwortlichen Wohnungsunternehmen sind insbesondere bei den wichtigen Aufgaben der Unterbringung, Integration und laufender Betreuung von Flüchtlingen ein verlässlicher Partner der Regierungen in Bund, Ländern und Kommunen. Gleichzeitig machen sie sich seit Jahren dafür stark, preisgünstigen Wohnraum für alle Menschen egal welcher Herkunft zu schaffen und für lebenswerte, sozial funktionierende Quartiere zu sorgen.

„Bei den Mammutaufgaben von Wohnraumversorgung, Integration und sozialem Zusammenhalt braucht die sozial orientierte Wohnungswirtschaft dringend stärkere Unterstützung von staatlicher Seite. Gerade in den Städten mur angespannten Märkten hat sich dadurch die Bewerberlage für preisgünstigen Wohnraum noch einmal deutlich verschärft. Und gleichzeitig stellen der Klimawandel und die digitale Transformation die Unternehmen vor riesige soziale und finanzielle Herausforderungen, wenn es um den Erhalt der Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft geht“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.

Damit die Wohnungswirtschaft weiterhin ein verlässlicher Partner beim Bereitstellen von Wohnraum und der sozialen Integration im Rahmen der Quartiersarbeit sein kann, sollte die Politik folgende 8 Vorschläge umsetzen:

  1. Verbesserung der Rahmenbedingungen für den bezahlbaren Wohnungsbau, insbesondere die Beschleunigung und Vereinfachung der Bauleitplanung
  2. Zügige Verabschiedung des bereits vorgelegten Entwurfs zur Novellierung des BauGB
  3. Schaffung eines direkten Zugangs für Wohnungsunternehmen zu den vom Bund bereitgestellten finanziellen Mitteln des Programmes „Sozialer Zusammenhalt“
  4. Einrichtung eines Förder- bzw. Zuschussprogramms für die Quartiersarbeit z. B. in Form eines flexiblen lokalen Quartiersfonds, der direkt von den Kommunen verwaltet werden kann
  5. Aufstockung der Städtebauförderung im Programmteil „Sozialer Zusammenhalt“ von derzeit 200 auf 250 Millionen Euro – davon 10 Millionen Euro als Zuschussprogramm für die Quartiersarbeit der Wohnungsunternehmen
  6. Entwicklung von Zukunftsstrategien für Quartierstypen mit besonderem Handlungsbedarf, wie z. B. Quartieren in schrumpfenden Kommunen in den östlichen Bundesländern und stark belasteten Quartieren in großen Ballungsräumen in den westlichen Bundesländern
  7. Einrichtung eines Innovationsprogramms zur Finanzierung von Forschung und Modellprojekten zur Stärkung des Zusammenlebens und der Teilhabe im Quartier
  8. Gründung eines beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) angesiedelten Kompetenzzentrums „Zusammenleben im Quartier“ zur Unterstützung der Wohnungsunternehmen in ihrer wachsenden Verantwortung für belastete Quartiere
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Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.

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