FCA-Motoren im italienischen „Spezialtest“
Die Organisation „Transport and Environment“ deckte 2017 einen Bericht der italienischen Regierung auf, der im Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zum europäischen Abgasskandal die Runde machte. Der Bericht wurde nie veröffentlicht. Die italienischen Behörden schonten bei Abgastests Fahrzeuge von Fiat-Chrysler massiv, während andere Hersteller streng kontrolliert wurden. Fiat konnte sich auch die zu testenden Fahrzeuge aussuchen. Leistungsstarke Maschinen wurden gar nicht berücksichtig. Die Untersuchungen standen im Zusammenhang mit dem Diesel-Abgasskandal von Volkswagen und den ersten Hinweisen zu Fiat-Chrysler aus den USA. US-Behörden deckten 2015 den VW-Skandal auf.
Folgende Motoren und Fahrzeuge konnte Fiat in den eigenen Prüfstätten messen lassen:
- 1,3 MultiJet – Fiat Doblo II und Fiat Panda III
- 1,6 MultiJet – Fiat 500L
- 2,0 JTD – Alfa Romeo Giulietta III
Als weiteres Zugeständnis Italiens an den nationalen Autobauer brauchten drei Fahrzeuge, den sogenannten PEMS-Test nicht zu durchlaufen. Bei diesem Test werden die Abgaswerte im Realbetrieb ermittelt – also bei der Fahrt auf der Straße und nicht wie sonst üblich auf dem Prüfstand. Gerade bei PEMS schnitten die von Italien außen vorgelassenen Fahrzeuge in Deutschland und Frankreich besonders schlecht ab. Auch dauerten die Testfahrten, wenn sie denn stattfanden, nur 17 Minuten statt der von der EU vorgeschriebenen 20 Minuten. Folgende Motoren und Fahrzeuge mussten sich dem strengen Test auf der Fahrstrecke nicht unterziehen:
- 1,3 MultiJet – Lancia Ypsilon III
- 1,6 JTD – Alfa Romeo Giulietta III
- 2,0 MultiJet – Jeep Cherokee V
Kurz zur Erklärung: Sowohl MultiJet als auch JTD sind Motoren mit Common-Rail-Technik. Dabei wird mit einer Hochdruckpumpe der Kraftstoff in den Verbrennungsmotor eingespritzt, um ihn auf ein höheres Druckniveau zu bringen. Das hat zur Folge, dass die Motoren mehr Power entwickeln. Der UniJet Turbo Diesel (JTD) war der erste Dieselmotor von FCA, der mit einem Common-Rail-Direkteinspritzsystem ausgestattet war. Die MultiJet-Motoren stellen letztlich mit bis zu acht Einspritzdüsen nur eine Weiterentwicklung dar, während der JTD nur eine Düse besitzt.
Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer wertet die „Spezialtests“ a la Italien als weiteren Hinweis dafür, dass Fiat Chrysler die Motoren im großen Stil manipuliert hat. Es wird klar, dass weitreichende Absprachen die Tests unterlaufen haben, um die Ergebnisse zu manipulieren. Letztlich sind alle Euro-5- und Euro-6-Motoren von FCA im Abgasskandal betroffen. Sie reißen alle die Abgasgrenzwerte, wenn sie den Prüfstand verlassen haben. Nur Euro 6dTemp und Euro 6d halten die gesetzlichen Vorschriften auch im Straßenverkehr ein, ist sich der Umweltexperte Axel Friedrich nach zahlreichen Testreihen mit Fiatmotoren sicher. Der Unterschied zwischen den beiden Euro 6d-Normen ist recht einfach. Euro 6d-TEMP gesteht einem Diesel auf der Straße den 2,1-fachen NOx-Ausstoß im Vergleich zum Prüfstand zu. Wenn das Auto im Labor also 80 mg/km ausstößt, dürfen es auf der Straße 168 sein.
Die Europäische Kommission müsste dem Schwindel bei FCA ein Ende setzen. Seit 2017 läuft bereits ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien. Letztlich geht es darum, dass Italien die Abgasgrenzwerte nicht ordentlich umsetzt und kontrolliert. Derzeit berät sich die Kommission nach Informationen von Dr. Stoll & Sauer über das weitere Vorgehen gegen Italien. Die Kommission wollte ihre weitere Vorgehensweise von dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in einem VW-Verfahren aus Frankreich abhängig machen. Am 17. Dezember 2020 hat der EuGH Abschalteinrichtungen jeder Art für unzulässig erklärt und Ausnahmen sehr enge Grenzen gesetzt.
Die Kanzlei Dr. Stoll & Sauer gehört zu den führenden im Diesel-Abgasskandal. Die beiden Inhaber haben den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) in der VW-Musterfeststellungsklage vertreten, für 260.000 Verbraucher einen 830-Millionen-Euro-Vergleich ausverhandelt und mit dem Abschluss des Verfahrens am 30. April 2020 deutsche Rechtsgeschichte geschrieben.
Welche Motoren sind im FCA-Skandal verwickelt?
FCA-Kunden haben jetzt natürlich viele Fragen. Dr. Stoll & Sauer geht davon aus, dass sich der Fall Fiat ähnlich entwickeln wird wie die Skandale bei VW, Daimler, BMW und Opel. Die Kanzlei gehört zu einer der erfahrensten im Abgasskandal, hat am 6. Oktober 2015 die erste Klage im Dieselskandal von VW eingereicht und mit der Musterfeststellungsklage gegen VW deutsche Rechtsgeschichte geschrieben. Eine der wichtigsten Frage für die Verbraucher ist natürlich, bin ich vom Skandal betroffen.
Laut eines Zeugen-Aufrufs des Polizeipräsidiums Frankfurt stehen folgende Motoren der Baujahre 2014 bis 2019 (Euro 5 und Euro 6) unter Verdacht:
- 1,3 Liter Multijet
- 1,3 Liter 16V Multijet
- 1,6 Liter Multijet
- 1,6 Liter
- 2,0 Liter Multijet
- 2,0 Liter
- 2,2 Liter Multijet II
- 2,3 Liter
- 2,3 Liter Multijet
- (An dieser Stelle müsste jetzt nach Recherchen unserer Kanzlei auch der 2,3 Liter Multijet II stehen)
- 3,0 Liter
Weiter unter Verdacht stehen laut Polizei Motoren der sogenannten Light-Duty- / Heavy-Duty-Reihe, die in Kraftfahrzeugen der Marken Fiat und Iveco verbaut und mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung versehen worden sein sollen. Folgende Motoren mit Motorkennung sind von der Polizei aufgelistet:
- 110 Multijet F1AE3481G
- 115 Multijet 250A1000
- 150 Multijet F1AE3481D
- 180 Multijet F1CE3481E
Letztlich sind die Angaben der Polizei nur ein Anhaltspunkt, in welchen Motoren sich unzulässige Abschalteinrichtungen befinden könnten, die dafür sorgen, dass die Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand eingehalten werden und nicht im realen Straßenbetrieb.
Bei der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft mbH handelt es sich um eine der führenden Kanzleien im Abgasskandal. Die Kanzlei ist unter anderem auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert. Die Kanzlei führt mehr als 15.000 Gerichtsverfahren im Abgasskandal bundesweit, konnte bereits tausende positive Urteile und über 10.000 verbraucherfreundliche Vergleiche erstreiten.
In dem renommierten JUVE Handbuch 2017/2018, 2018/2019 und 2019/2020 wird die Kanzlei in der Rubrik Konfliktlösung – Dispute Resolution, gesellschaftsrechtliche Streitigkeiten besonders empfohlen für den Bereich Kapitalanlageprozesse (Anleger). Die Gesellschafter Dr. Ralf Stoll und Ralph Sauer führten in der RUSS Litigation Rechtsanwaltsgesellschaft mbH für den Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) außerdem die Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG und verhandelten für 260.000 Verbraucher einen 830-Millionen-Euro-Vergleich aus. Damit haben die beiden Inhaber Rechtsgeschichte geschrieben. Im JUVE Handbuch 2019/2020 wird die Kanzlei deshalb für ihre Kompetenz beim Management von Massenverfahren als marktprägend erwähnt.
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