In jeder Kommune bildete sich nach dem Projektauftakt ein Kernteam, das zunächst in einer Bestandsaufnahme die wichtigsten Handlungsfelder in punkto Nachhaltigkeit identifizierte. Bei einer ersten Runde von Zukunftswerkstätten im Sommer und Herbst 2020 waren alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sich einzubringen, um zu den Handlungsfeldern Ziel- und Maßnahmenideen zu entwickeln – die Ideen waren vielfältig, wie einige Beispiele zeigen. Eine Bad Bergzabener Seniorin schlug vor: „Die jungen Alten zu gewinnen, das wäre gut. Man müsste Möglichkeiten zum Mitmachen schaffen, zum Beispiel beim gemeinsamen Gärtnern“. Eine engagierte Jugendliche, die auch im Stadtrat aktiv ist, meinte: „Ich finde, wir brauchen mehr Projekte mit einfacher Struktur, die sich wiederholen. Zum Beispiel ein gemeinsamer Umweltaktionstag, für den jede Gruppe, die mitmachen möchte, eine Aufgabe zugeteilt bekommt“. Eine Sozialarbeiterin brachte zum Ausdruck, wie wichtig es sei, die Bad Bergzabenerinnen mit Migrationshintergrund mehr mitzunehmen, ihnen mehr Möglichkeiten zu bieten, sich einzubringen, zum Beispiel könne man dies über die Kindergärten gut erreichen.
Nachdem die zahlreichen Ideen zu Maßnahmen durch die Kernteams in eine erste strategische Ordnung gebracht und bewertet wurden, plant das Projektteam nun die zweite Runde von Zukunftswerkstätten, die in den Sommermonaten stattfinden sollen, sofern es die Pandemielage zulässt. Hier sollen einzelne Maßnahmen beispielhaft verfeinert und bis in die konkrete Umsetzung durchdacht werden. Das ist wichtig, weil die Nachhaltigkeitsstrategien für jede Kommune auch einen konkreten Aktionsplan enthalten soll. Fragen nach dem Zeitplan und Zuständigkeiten in ausgewählten Maßnahmen sollen vorab geklärt werden, etwa wer verantwortlich ist, wer die Maßnahme trägt, wer koordiniert und wer zuarbeitet. Auch soll in der zweiten Zukunftswerkstatt der Entwurf für das Leitbilder jeder Kommune besprochen werden. Das Nachhaltigkeits-Leitbild beschreibt den jeweiligen Zustand, den eine Gemeinde im Jahr 2030 erreichen will. Den Rahmen für die Ziele bilden gemäß der Agenda 2030 und der globalen Nachhaltigkeitsziele die planetaren Grenzen beziehungsweise die Grenzen der Belastbarkeit der Ökosysteme sowie soziale Gerechtigkeit und Leben in Würde für alle, auch im entwicklungspolitischen beziehungsweise Eine-Welt-Kontext.
Das SDG-Projekt im Biosphärenreservat Pfälzerwald
Die Städte Pirmasens, Bad Bergzabern und Neustadt, die Verbandsgemeinden Lambrecht und Maikammer sowie die Ortsgemeinden Sippersfeld, Kallstadt und Klingenmünster – das sind die acht Kommunen, die sich am Projekt „Pfälzerwald: SDG-Modellregion für ein nachhaltiges Rheinland-Pfalz“ als Modellkommunen beteiligen. In dem Projekt wird für jede Kommune eine Nachhaltigkeitsstrategie mit konkretem Aktionsplan erarbeitet, die zu den individuellen Bedarfen und Potentialen der jeweiligen Kommune passen und die sich an der Agenda 2030 mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) der Vereinten Nationen orientieren.
Projektträger ist das UNESCO Biosphärenreservat Pfälzerwald, eine durch den Bezirksverband Pfalz getragene Einrichtung. Kooperationspartnerin auf Bundesebene ist die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Partner von Seiten des Landes Rheinland-Pfalz sind das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, das Ministerium des Innern und für Sport und das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (MWVLW).
Sowohl die SKEW mit Mitteln des BMZ als auch die drei Landesministerien fördern das Projekt finanziell.
Mehr Informationen zum Projekt und den teilnehmenden Kommunen sowie demnächst auch zu den anstehenden Zukunftswerkstätten finden sich unter www.pfaelzerwald.de/sdg-modellregion-pfaelzerwald.
Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Franz-Hartmann-Straße 9
67466 Lambrecht (Pfalz)
Telefon: +49 (6325) 9552-0
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http://www.pfaelzerwald.de
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