„Wir brauchen eine an den aktuellen und künftigen Erfordernissen ausgerichtete Soziale Marktwirtschaft“, betont der Bundesvorsitzende des BKU Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel. „Dazu gehört der Fokus auf eine ökologische, finanzielle und soziale Nachhaltigkeit.“ Bei vielen Unternehmen sei die Suche nach „Purpose“ als gesellschaftlichem Beitrag in einer Zeit erhöhter Unsicherheit bereits ins Zentrum gerückt. Das sei auch dringend notwendig, um die erforderlichen technischen, wirtschaftlichen und sozialen Innovationen auf den Weg zu bringen.
Die Menschen haben erkannt, dass der Raubbau an der Natur und die Belastung der Umwelt mit CO2 so nicht weitergehen kann. Aus dieser Erkenntnis heraus müsse auch die Wirtschaft Konsequenzen ziehen und neue Wege gehen. Das Individualwohl eines Unternehmens dürfe nicht über das Gemeinwohl gestellt, sondern müsse in Einklang damit gebracht werden. „Wir brauchen eine stärkere Berücksichtigung ethischer Belange, etwa bei der Umsetzung von Verantwortung für Lieferketten mit einem gewissen Augenmaß bei der Bürokratie und bei der Verbindung von wirtschaftlichem Handeln mit der Beachtung von Menschenrechten. Weiterhin müssen wir die Bedingungen für digitale Teilhabe von der Infrastruktur bis zum Erwerb digitaler Kompetenzen und zur nötigen digitalen Selbststeuerung verbessern.“
Dabei dürfe, bei allem digitalem Fortschritt und der Entwicklung von Systemen mit künstlicher Intelligenz der Mensch nicht aus dem Blick geraten. „Die Person muss weiter ein zentraler Orientierungsmaßstab der Wirtschaft sein“, macht Hemel deutlich. Sie sei Subjekt und nicht Objekt wirtschaftlichen Handelns.
Auch in einer digitalen und ökologisch nachhaltigen Welt bleiben die Prinzipien der Christlichen Soziallehre, nämlich Personalität, Solidarität und Subsidiarität, wichtige Leitplanken, um die Wirtschaft auf der Basis der Sozialen Marktwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Das Jahr 2021 will der BKU dazu nutzen, um eine tiefgehende Debatte um die Zukunft des Wirtschaftens mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu führen.
Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.000 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an. Der BKU ist in 32 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung. Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik.
Bund Katholischer Unternehmer e.V.
Georgstr. 18
50676 Köln
Telefon: +49 (221) 27237-0
Telefax: +49 (221) 27237-27
http://www.bku.de
E-Mail: wullhorst@bku.de