Die Wahl fällt zusammen mit dem 50. Geburtstag der Konföderation. Bischof Adomeit, Leitender Geistlicher der Evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg, dazu: „Die Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Die Zusammenarbeit der fünf Landeskirchen im Gegenüber und im Miteinander mit dem Land Niedersachsen hat sich auf der Grundlage des Konföderationsvertrags immer enger und vertrauensvoller entwickelt.“ Adomeit bezeichnet dies als ein Erfolgsmodell. „Es ist ein tragfähiges Netzwerk. Die Zusammenarbeit funktioniert, Gemeinsames wird auf Augenhöhe verhandelt, Mühsames kann ausgesprochen und angegangen werden. Eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit ist wünschenswert. Themen wie der Religionsunterricht, die Evangelische Erwachsenenbildung oder auch der kirchliche Dienst in Polizei und Zoll verbinden sowohl untereinander als auch mit dem Land. Der regelmäßige Austausch mit den Fraktionen im Landtag und der Landesregierung helfen dabei.“
Insbesondere während der Corona-Pandemie habe die Konföderation der evangelischen Landeskirchen als Gesprächspartnerin für das politische Gegenüber eine große Rolle gespielt, sagt Adomeit. „Wir haben deutlich gespürt, wie wichtig ein guter Kontakt zum Land ist. Alle fünf Kirchen haben mit dem gemeinsamen Vorgehen und den offenen Türen in der Landespolitik einen Weg gefunden, als Kirchen bei den uns anvertrauten Menschen zu bleiben – durch Verabredungen zu Gottesdiensten, Bildungsangeboten, Seelsorge und Beratung. Das Vertrauen in das Miteinander hat getragen. Das war und ist für die Menschen in Niedersachsen ein großer Gewinn.“
An seinen Vorgänger an der Spitze des Rates der Konföderation adressiert der oldenburgische Bischof: „Landesbischof Ralf Meister hat an dem Erfolg der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen einen wesentlichen Anteil. Mit seinem guten Blick auf die Wirklichkeit, seinem großen Netzwerk und seinem Gespür für wichtige Themen des Lebens hat er die Kirchen als Ideengeberinnen und Gesprächspartnerinnen etabliert. In sozialen, gesellschaftlichen, spirituellen und ethischen Fragen sind die evangelischen Kirchen ein relevantes Gegenüber für Politik, Gesellschaft und Kultur in Niedersachsen. Mit großem Respekt sage ich sehr herzlich Danke für seinen Dienst für die fünf evangelischen Kirchen in den letzten neun Jahren.“
Adomeit weiter: „Ralf Meister hat viele Spuren gelegt und eine gute Basis geschaffen: Mit Respekt übernehme ich die Aufgabe seiner Nachfolge und will Niedersachsen und die evangelischen Kirchen auf dem begonnenen Weg gut begleiten. Mit einem offenen Ohr für Themen, einem offenen Herzen für die Menschen und dem Blick auch von außerhalb auf das starke kirchliche und politische Hannover, hoffe ich, das gewachsene Vertrauen in das Miteinander vertiefen zu können.“
Landesbischof Ralf Meister blickt auf eine ereignisreiche Zeit als Ratsvorsitzender zurück. „Es war mir eine Ehre, für die enge und effektive Kooperation der evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen im Dienst zu stehen und ihre gemeinsamen Interessen repräsentieren zu dürfen. Eine verbindliche und vertrauensvolle Haltung gegenüber der Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden wird in enger ökumenischer Verbundenheit unser Auftrag aus dem Loccumer Vertrag auch in Zukunft bleiben müssen."
Eng verbunden mit der Amtszeit Meisters sind unter anderem der Start der Initiative des Niedersächsischen Ethikrates und der Aktion „Niedersachsen packt an“. Durch das Engagement des hannoverschen Landesbischofs stark geprägt war überdies die Diskussion um den Reformationstag, der seit 2018 auch in Niedersachsen ein gesetzlicher Feiertag ist, sowie die Bewältigung und Begleitung der Flüchtlingskrise. Das Landeserntedankfest geht auf Meisters Initiative zurück. Auch der Start der Parlamentarischen Abende fällt in die Zeit seines Ratsvorsitzes.
Zur Person:
Bischof Thomas Adomeit ist seit Oktober 2018 Leitender Geistlicher der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Die 48. Synode der oldenburgischen Kirche hat Adomeit Ende September 2018 zum Bischof gewählt, zuvor war er seit Februar 2018 Vertreter im Bischofsamt in Oldenburg. Im Januar 2018 hatte ihn die oldenburgische Synode zum nebenamtlichen Oberkirchenrat berufen.
Von 2009 bis Anfang 2018 war Adomeit Persönlicher Referent im Bischofsamt und Leiter des Bischofsbüros. Von 2013 bis 2015 hatte er zusätzlich eine Beauftragung für das Reformationsjubiläum der oldenburgischen Kirche. In den Jahren 2007 bis 2009 leitete Adomeit die Akademie der oldenburgischen Kirche und war zuständig für die Missions- und Ökumenearbeit. Zuvor war er Gemeindepfarrer in Bad Zwischenahn. Adomeit hat Ev. Theologie in Mainz, Berlin und Marburg studiert. Bischof Thomas Adomeit ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen
Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen entstand 1971. Zu ihr gehören die vier evangelisch-lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer. Die fünf Kirchen haben sich zusammengeschlossen, um ihre Interessen gegenüber dem Land Niedersachsen gemeinsam zu vertreten und Gemeinschaftsaufgaben wahrzunehmen – um die Aufgaben des Loccumer Vertags gemeinsam zu erfüllen. Der Rat der Konföderation, zu dem unter anderem die leitenden Theologen der Mitgliedskirchen gehören, leitet die Konföderation.
Weitere Informationen:
ist
https://www.evangelische-konfoederation.de/
Landeskirchenamt der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
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30169 Hannover
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