Während viele Betriebe über Monate schließen mussten, waren Outdoor-Aktivitäten nicht nur erlaubt, sondern beliebt wie nie. Zahlreiche Urlaubsregionen konzentrierten sich auf das Thema,
und die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) positionierte mit ihrer internationalen Themenkampagne Follow your #WanderlustGermany inländische Naturerlebnisse in den europäischen Märkten. Besonders spannend mit Blick auf das Jahr 2021: 60% der in einer aktuellen Studie des Ferienhausanbieters hometogo Befragten gaben an, dass sie im nächsten Jahr „Nationalparks und Ziele in der Natur“ besuchen wollen.
Wann also, wenn nicht jetzt, muss Natur für Alle erlebbar werden. Gemeinsam mit den regionalen Projektpartnern haben der Dachverband der Nationalen Naturlandschaften e. V. und das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e. V. in Zeiten besonderer Herausforderungen ihr Ziel verfolgt und konnten in den vier Modellregionen wichtige Erfolge erzielen:
- Fast 60 Angebote wurden nach dem System „Reisen für Alle“ erhoben und ausgezeichnet.
- Damit liegen detaillierte und geprüfte Informationen zur Barrierefreiheit vor, welche die Ausflugs- und Reiseplanung erleichtern.
- Vor Ort und virtuell fand ein reger Austausch der regionalen Partner statt.
- Gemeinsam wurden konkrete Produkte und Inspirationen für einen Ausflug oder ein Wochenende zum Thema Naturerlebnis für Alle entwickelt.
Regionale Vernetzung ist die Voraussetzung dafür. Wenn auch in diesem Jahr unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie, gelang es nichtsdestotrotz gemeinsam, Maßnahmen zu entwickeln und Einzelangebote zu bündeln. Die Ergebnisse spiegeln wider, wie regionale „barrierefreie Serviceketten“ aufgebaut und optimiert werden können. So findet der Gast vor Ort Naturerlebnisse mit detaillierten Informationen zur Barrierefreiheit, und Anbieter profitieren von neuen Zielgruppen und längeren Aufenthalten.
Aktuell arbeiten alle Beteiligten daran, diese Angebote mit ansprechenden Texten und Bildern zur Geltung zu bringen. Mit attraktiven Inspirationen wollen die Nationalen Naturlandschaften gemeinsam mit ihren Partnern aus Tourismus und Gastgewerbe naturliebende Menschen inspirieren und als Gäste gewinnen. Die detaillierten und verlässlichen Informationen von „Reisen für Alle“ sorgen zusätzlich dafür, dass alle, ob mit oder ohne Behinderung, ihren Aufenthalt im Voraus gut planen können.
Im nächsten und damit letzten Projektjahr wird es vor allem darum gehen, wie in den Regionen künftig selbständig die angestoßenen Prozesse weitergeführt und davon ausgehende Impulse im ländlichen Raum erfolgreich genutzt werden können. Nachhaltige Konzepte und eine funktionierende Netzwerkarbeit mit verbindlichen Verabredungen sind dazu wesentliche Voraussetzungen.
Projektinformationen:
https://www.dsft-berlin.de/natur_fuer_alle_399.html
Erklärvideo:
Das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e. V. betreibt das deutschlandweit einheitliche Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“. Erstmals werden damit für die Gäste notwendige Informationen durch ausgebildete unabhängige Erheber*innen erfasst und mit klaren Qualitätskriterien bewertet. Diese wurden in mehrjähriger Zusammenarbeit und Abstimmung mit Betroffenenverbänden sowie touristischen Akteuren entwickelt. Zahlreiche Tourismusorganisationen sowie Verbände, die Menschen mit Beeinträchtigungen vertreten, unterstützen seit der Initiierung 2011 das Projekt. „Reisen für Alle“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Das Projekt „Barrierefreie Naturerlebnisangebote als Impulsgeber für den ländlichen Raum“ wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft finanziert.
Nationale Naturlandschaften e. V. ist der Dachverband, unter dem sich alle deutschen Nationalparks und Biosphärenreservate, ein zertifiziertes Wildnisgebiet sowie ein Teil der Naturparks zusammengeschlossen haben. Der gemeinnützige Verein, Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ (NNL), bis Ende des letzten Jahres unter dem Namen EUROPARC Deutschland präsent, zielt unter anderem auf die Qualitätsentwicklung des Naturerlebens und auf die Multiplikation von Projektwissen und -erfahrung in alle NNL und in die Gesellschaft.
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