„Wir sind doch nicht aus Langeweile in den letzten Wochen zu über 150 Molkereien und Schlachthofunternehmen mit dem Trecker gefahren, wir blockieren doch jetzt nicht aus Jux und Dollerei die Zentrallager des Lebensmitteleinzelhandels. Es ist Schluss mit lustig auf vielen unserer Höfe. Wenn Milch und Fleisch weiter verramscht werden, dann untergräbt das nicht nur die Wertschätzung für unsere landwirtschaftliche Arbeit und gefährdet unsere Existenz. Wer jetzt auf Aussitzen und nichts tun setzt, der handelt verantwortungslos“.
Schulz weiter:
„Milchpreise um die 30 Cent pro Liter, Schweinefleischpreise unter 1,20€ /Kilo, das halten unsere Betriebe nicht mehr durch. Und hier sind wir alle in der Verantwortung. Wir Bäuerinnen und Bauern sind doch allemal bereit, unsere Nutztiere artgerecht zu halten und den Acker klimaschonend zu bewirtschaften. Wir schaffen das nicht, wenn seitens des LEH durch bewusste Verbrauchertäuschung signalisiert wird, dass dies zu billigsten Preisen zu haben ist und Molkereien und Schlachthöfe durch ihre Auszahlungspreise diesen Kurs auch noch stützen.“
Milchviehhalter Ottmar Ilchmann, bundesweiter AbL-Milchsprecher aus Ostfriesland, betont:
„Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch: 15 Cent mehr pro Liter Milch, bei Rindfleisch 1 Euro für das Kilo mehr, bei Schweinefleisch eine Erhöhung um 50 Cent und bei Geflügelfleisch um 20 Cent je kg. Wir fordern nichts Unmögliches. Wir erwarten, dass jetzt ernsthaft über diese Forderungen verhandelt und das „System Billig“ beendet wird.“
Elisabeth Fresen, Mutterkuhhalterin aus Verden/Aller und AbL-Bundesvorsitzende ergänzt:
„Wer nur ein Funken Verantwortung spürt, der muss jetzt an den Verhandlungstisch, um die Erzeugerpreissituation von uns Bäuerinnen und Bauern zeitnah durch faire Preise deutlich zu verbessern. Die AbL schlägt vor, noch vor Weihnachten einen Krisengipfel in Berlin einzuberufen: Bäuerinnen- und Bauernorganisationen, LEH, Molkereien, Schlachtunternehmen und Politik müssen an einen Tisch, um gemeinsam Lösungsvorschläge zu beschließen. Die Situation auf den Höfen und die politischen Rahmenbedingungen wie die EU-Agrarreform müssen sich ändern – wir haben es alle in der Hand dies zu bewerkstelligen. Wenn wir das nicht tun, stehen uns nicht nur bewegte, sondern unruhige Zeiten bevor“.
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