„Weihnachtsmärkte sind ein wichtiger Faktor, um die Kunden in die Fußgängerzonen und Stadtzentren zu bringen. Wenn diese Anlässe jetzt beinahe flächendeckend wegbrechen, bedeutet das erneut einen schweren Schlag für den ohnehin schon gebeutelten Innenstadthandel“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die aktuelle Umfrage macht deutlich, dass voraussichtlich lediglich rund sieben Prozent der Weihnachtsmärkte stattfinden werden, bei weiteren rund 13 Prozent ist das noch unklar.
In der Folge erwarten fast zwei Drittel der Befragten, dass sich das Weihnachtsgeschäft im örtlichen Einzelhandel im Vorjahresvergleich verschlechtern wird. Weniger als drei Prozent rechnen mit Verbesserungen, ein Drittel mit gleichbleibenden Umsätzen. Die Einnahmen in den letzten beiden Monaten machen in vielen innerstädtischen Branchen normalerweise rund ein Viertel der Jahresumsätze aus.
Der HDE erneuert angesichts dieser Aussichten seine Forderungen nach rascher und unbürokratischer Unterstützung für die Einzelhändler in den Stadtzentren: „Viele Handelsunternehmen beispielsweise aus dem Bekleidungshandel werden diese Krise nicht überleben, wenn die Bundesregierung jetzt nicht entschlossen handelt. Der Einzelhandel muss dringend auch antragsberechtigt für die staatlichen Nothilfen sein. Ansonsten hungern viele Händler mangels Kunden bei geöffneten Ladentüren finanziell aus“, so Genth weiter. Zudem setzt sich der HDE für eine Anpassung der Beantragungskriterien bei den Überbrückungshilfen ein. Denn die bisher festgelegten Umsatzverluste sind für viele Händler zu hoch angesetzt. „Die Margen in der Branche sind meist sehr gering. Wenn ein Händler 20 Prozent Umsatz einbüßt, steht er faktisch oft schon vor der Insolvenz.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Deutschland 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 450.000 Standorten einen Umsatz von mehr als 540 Milliarden Euro jährlich.
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