Die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD: Fetal alcohol spectrum disorder) ist die häufigste von Geburt an bestehende chronische Erkrankung. Sie betrifft 177 Kinder pro 10.000 Lebendgeborenen. Die Ausprägungen können sehr unterschiedlich sein. „Um soziales Verhalten, Aufmerksamkeit und Selbstregulierung, Sprachentwicklung und Schulfähigkeit bei betroffenen Kindern fördern zu können, sollte FASD bereits in der frühen Kindheit erkannt und behandelt werden. Dies ist nicht immer einfach“, berichtet Prof. Nentwich. Manche Kinder haben äußerliche Merkmale wie kurze Lidspalten, schmale Oberlippen und eine kaum entwickelte Vertiefung bzw. Rinne zwischen Oberlippe und Nase (Philtrum). Bei anderen Betroffenen sind körperliche Merkmale wenig oder gar nicht ausgeprägt. Weitere Störungen umfassen Wachstumsstörungen und Störungen des Zentralen Nervensystems (ZNS). FASD-Kinder haben meist Schwierigkeiten, sich etwas zu merken und sich zu konzentrieren.
Je mehr Alkohol das Kind in der Schwangerschaft mitbekommt, desto schwerer sind i.d.R. die Störungen. Zudem scheint eine vorgeburtliche Alkoholexposition ein wichtiger Einflussfaktor zu sein, wenn es um den späteren Alkoholkonsum des Heranwachsenden geht. Längsschnittstudien beim Menschen belegen, dass der Alkoholkonsum von Müttern während der Schwangerschaft das Risiko erhöht, dass betroffene Jugendliche und junge Erwachsene dann später selbst zu Alkohol konsumieren.
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Quellen:
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