Museumsleiterin Menacher hat die Sammlung Andreae in den vergangenen 20 Jahren zur bedeutendsten Sammlung von Arbeiten des als Historien- und Kirchenmalers bekanntgewordenen Künstlers ausgebaut. Nachdem sich zu Beginn dieses Jahres eine weitere Möglichkeit ergeben hatte, Gemälde aus dem Familienbesitz der Nachfahren des Malers zu erwerben, hatte Agnes Menacher die von Stefan Andreae, einem Urgroßneffen des Künstlers, zunächst leihweise dem Museum zur Verfügung gestellten Gemälde ausgestellt. Dies geschah in der ausdrücklichen Hoffnung, dass auch andere Unternehmen oder private Sponsoren den Ankauf von Teilen der Sammlung ermöglichen würden. „Durch die Corona-Pandemie und die sich damit schlagartig verändernde ökonomische Situation vieler Unternehmen wegfallenden Fördermöglichkeiten, verhinderten leider die von uns erhoffte Unterstützung“ bedauert Agnes Menacher.
Um diese einmalige Möglichkeit des Gemäldeerwerbs jedoch nicht verstreichen zu lassen, machte sich Landrat Dr. Jürgen Pföhler beim Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Mosel GmbH in Koblenz dafür stark, aus Mitteln der Kultur- und Kunstförderung des VRM den Ankauf der bedeutendsten Gemälde aus der Privatsammlung Andreae zu ermöglichen. Landrat Dr. Jürgen Pföhler betonte: „Die Corona-Pandemie hat nicht alleine die Wirtschaftsunternehmen Deutschlands und damit auch des Landkreises Ahrweiler hart getroffen. Ebenso wurde das kulturelle Leben stark beeinträchtigt und kam in den Monaten März, April und Mai vollständig zum Erliegen. Deshalb freut es mich sehr, dass mit Unterstützung des Verkehrsverbundes es dem Förderverein sowie dem Museum der Stadt Sinzig durch die großzügige Spende ermöglicht wird, trotz aller ökonomischen und kulturellen Einschränkungen wesentliche und für die bedeutende Sammlung des Museums weitere wichtige Gemälde zu erwerben. Ich freue mich, dass mit dem Museum der Stadt Sinzig im Kreis Ahrweiler eine der bedeutendsten Sammlungen biedermeierlicher, spätromantischer und naturalistischer Kunstwerke im Norden von Rheinland-Pfalz geschaffen wurde.“
Der unter dem Einfluss der berühmten Düsseldorfer Malerschule stehende und akademisch ausgebildete Maler Carl Christian Andreae hatte noch zu Ende des 19. Jahrhunderts bedeutendste Aufträge zur malerischen Ausgestaltung von Kirchen, Klöstern und Schlössern erhalten. Neben zahlreichen Grafiken, Zeichnungen und Gemälden zeigt das Museum in Sinzig u. a. den Entwurf für die Gestaltung des Chors der Abteikirche von Maria Laach. Mit diesem Vorschlag hatte sich Andreae in den 1890er Jahren im Rahmen eines Künstlerwettbewerbes um die Ausgestaltung der Abteikirche beworben. Berücksichtigt wurde jedoch ein Entwurf der Beuroner Schule von Pater Andreas Göser.
VRM-Geschäftsführer Stephan Pauly hofft auf Nachahmung aus dem Bereich und Umfeld der heimischen Wirtschaft: „Gerade in diesen schwierigen Zeiten erleben die Menschen die rar gewordenen Kulturgüter wie Konzerte, Ausstellungen, Museen und Galerien als besonders wertvolle und Hoffnung bringende Lichtpunkte in einem durch die Corona-Pandemie zunehmend verunsicherten Alltagsleben. Auch die kürzlich zu Ende gegangene Chagall-Ausstellung in der Pfarrkirche St. Peter in Sinzig habe durch den sehr hohen Zuspruch diesen Hunger nach Kultur dokumentiert.“
Vereinsvorsitzender Hardy Rehmann bedankte sich im Namen der Vereinsmitglieder und des Vorstandes für die großzügige Förderung und ermunterte die Gewerbetreibenden der Stadt Sinzig, dem Beispiel zu folgen: „Durch die Spende zum Ankauf der Gemälde wird die Sammlung für Besucher und Touristen der Stadt Sinzig und damit das Museum selbst noch einmal deutlich attraktiver.
Die Spendenübergabe erfolgt am 26.10.2020 um 10.00 Uhr im Sinziger Schloss.
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