Süßes oder Saures?

Halloween ist die Zeit der abgefahrenen Fledermaus-Kostüme. Während die einen „Fledermäuse“ um die Häuser ziehen, um Süßes oder Saures zu sammeln, hängen die wilden Exemplare ab Ende Oktober bereits in Höhlen, Stollen, Kellern und Bunkern ab. Hier wird jetzt nicht mehr genascht! Statt Süßes oder Saures stellen Fledermäuse die Nahrungsaufnahme ein und fahren ihren Stoffwechsel herunter. Im Winter heißt das Motto: „Ruhe, bitte!“ Jetzt wird geschlafen.

In Deutschland ernähren sich Fledermäuse fast ausschließlich von Insekten – und die sind im Winter rar. Wer schläft, hungert nicht. Damit ist dieses Problem clever gelöst. Trotzdem steht vielen Fledermausarten ein böses Erwachen nach dem Winterschlaf bevor. „Das auch durch intensive Landwirtschaft hervorgerufene Insektensterben ist ein Gefährdungsfaktor für viele heimische Fledermausarten“, sagt Sebastian Brackhane, Artenschützer bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die Deutsche Wildtier Stiftung erforscht die Fledermausvielfalt auf ihren Stiftungsflächen in Mecklenburg-Vorpommern mithilfe spezieller Aufnahmegeräte und einer Analysesoftware, um mehr über die Nachtschwärmer zu erfahren. Dabei werden die Ultraschallrufe der Fledermäuse aufgenommen und am Computer einzelnen Arten zugeordnet. „Besonders erfreulich ist die hohe Aktivität des Großen Abendseglers – Nyctalus noctula –  auf den Flächen des Gutbetriebs Klepelshagen der Deutschen Wildtier Stiftung. „Die Art scheint von der ökologischen Landwirtschaft und der strukturreichen Landschaft mit einem Mix aus Feldern, Hecken, Wiesen und alten Buchenwäldern zu profitieren“, so Brackhane. Leider sind solche Idealbedingungen sehr selten geworden.

Damit nicht genug: Gefährdete Arten wie der Große Abendsegler geraten immer wieder in die Rotoren von Windkraftanlagen oder sterben durch Luftdruckveränderungen in deren unmittelbarer Nähe. „Den bedrohten Fledermäusen platzen die Lungen; der Fachmann spricht vom Barotrauma“, erläutert Brackhane.

Wie wichtig die Arbeit zum Schutz der Fledermäuse ist, zeigt die Situation des „Grauen Langohrs“ (Plecotus austriacus). Diese Art wurde auf der aktuellen Roten Liste als „Vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Die in Deutschland sehr seltene Fledermausart gilt als typische Dorffledermaus. Sie leidet unter dem Verlust gegliederter Kulturlandschaften mit Wiesen, Weiden, Brachen und Obstgärten sowie Hecken und Gehölzen. Außerdem machen ihr die Auswirkungen des Insektenrückgangs zu schaffen. 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutsche Wildtier Stiftung
Christoph-Probst-Weg 4
20251 Hamburg
Telefon: +49 (40) 9707869-0
Telefax: +49 (40) 9707869-99
http://www.deutschewildtierstiftung.de

Ansprechpartner:
Jenifer Calvi
Telefon: +49 (40) 9707869-14
Fax: +49 (40) 9707869-99
E-Mail: J.Calvi@DeWiSt.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel