Baden-Württembergs Weinkultur nimmt einen hohen Stellenwert innerhalb der touristischen Landschaft ein. Das Siegel „Weinsüden Weinorte“ prämiert nun erstmals Städte und Gemeinden, die auf eine lange Geschichte des Weinbaus zurückblicken und über die Jahre ein breites weintouristisches Angebot entwickelt haben. Bei 53 Bewerbern sah die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) ihre Kriterien erfüllt. Diese Orte bilden seit diesem Herbst den Kreis der ersten Preisträger des neuen Gütesiegels. Neun davon liegen im Land der 1000 Hügel.
Besigheim, Bietigheim-Bissingen, Bönnigheim und Mundelsheim im 3B-Land sowie Brackenheim im Zabergäu sind Vorzeigeorte in Sachen Weintourismus. Wer weintouristische Erlebnisse sucht, ist hier genau richtig. Eric Reiter vom 3B-Tourismus dazu: „Im 3B-Land fühlt sich der Wein am wohlsten. Wir haben in der Vergangenheit bereits viele Auszeichnungen in Sachen Wein erhalten. Dass mit dem neuen Siegel noch einmal vier Orte ausgezeichnet werden ist Bestätigung und Ansporn zugleich, das weintouristische Angebot weiterzuentwickeln.“ Brackenheim ist die größte Weinbaugemeinde Württembergs und gleichzeitig die größte Rotweingemeinde Deutschlands. Sie liegt mitten im Zabergäu, einer rebenreichen Region zwischen Stromberg und Heuchelberg. Auch hier erlebt der Gast das Thema Wein auf vielfältigste Art und Weise.
Die Städte Sachsenheim sowie Vaihingen an der Enz gehören ebenso zu den ausgezeichneten Weinsüden Weinorten.
In Sachsenheim bewirtschaften zwei Weingenossenschaften und die rund 15 Selbstvermarkter vor Ort mit viel Liebe und Engagement ihre Weinberge. Die Erzeugnisse werden in Vinotheken, Besenwirtschaften, Hotels und Restaurants angeboten. Zudem gibt es im Jahresverlauf unterschiedliche Veranstaltungen, wie das Sachsenheimer Weindörfle, der Tag der Hohenhaslacher Weingüter, Hofverkostungen und noch vieles mehr, bei denen die einzigartigen Weinerzeugnisse vorgestellt und verkostet werden können.
Wirtschaftsförderer Matthias Friedrich möchte perspektivisch das Thema Weinkultur noch stärker in den Fokus des Stadtmarketings rücken: „Die ausgeprägte weintouristische Infrastruktur macht die Weinlandschaft in Sachsenheim hautnah erlebbar. Durch das Gütesiegel der TMBW wollen wir Besuchern und Gästen die Stadt durch spezielle Angebote schmackhaft machen“.
Auch in Vaihingen an der Enz ist das Thema Wein allgegenwärtig. Mit über 300 ha Rebfläche gehört die Stadt zu den größten Weinbaugemeinden Württembergs. Sie wurde bereits im Jahr 1987 von der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) als „Internationale Stadt der Rebe und des Weines“ eingestuft. Die Weingärtner bauen an den meist steilen und teilweise terrassierten Hängen des Enztals und des Strombergs die gesamte Palette der württembergischen Rebsorten an. Weingüter und Winzergenossenschaften prägen die Kultur und das Selbstverständnis der Stadt. „Das ist ein Gesamtwerk von vielen Beteiligten“, so Vaihingens Oberbürgermeister Gerd Maisch, „eine solche Auszeichnung stärkt das Bewusstsein für das Thema Wein und beweist, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Mit der 11.000-Einwohner-Gemeinde Oberderdingen ist zudem ein „Grenzgänger“ unter den Geehrten: Der Weinbauort zwischen Karlsruhe und Heilbronn liegt exakt an der weinbaulichen Grenze zwischen Baden und Württemberg. Die Oberderdinger Winzer bewirtschaften daher Weinberge in beiden Weinregionen.
Auch das Schwarzrieslingdorf Kürnbach im Badischen wurde ausgezeichnet. „Die Auszeichnung ist Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement und gleichzeitig Motivation, unser Schwarzrieslingdorf noch bekannter zu machen“, so Armin Ebhard, Bürgermeister der neu ausgezeichneten Weingemeinde.
Alle „Weinsüden Weinorte“ erfüllen die von der TMBW und Vertretern der Weinbranche erarbeiteten Mindestanforderungen. Die Gemeinden und Städte eint, dass zwei oder mehr Weinbaubetriebe ansässig sind, deren Erzeugnisse zudem vor Ort in Gastronomie und Handel erhältlich sind. In Form von Weinwanderwegen oder Weinstraßen ist eine zentrale touristische Infrastruktur vorhanden. Strauß- bzw. Besenwirtschaften sowie regelmäßig veranstaltete Weinfeste geben eine lebendige Weinkultur zu erkennen. Nicht zuletzt haben die Weinorte einen eigenen Onlineauftritt, der ihren Weinbezug klar herausarbeitet und Urlauber somit auf das touristische Angebot aufmerksam macht.
Darüber hinaus machen die ausgezeichneten Orte ihre Angebote rund um den Wein auf vielfältige Weise erlebbar. Überzeugen konnte beispielsweise, wer sein weintouristisches Angebot so gestaltet, dass es in Form von (Mehr-)Tagesprogrammen gebucht werden kann. Viele Orte sind zudem in Programme von Weinerlebnisführern eingebunden oder können Betriebe mit Auszeichnungen wie „Weinsüden Vinothek“ oder „Weinsüden Hotel“ vorweisen.
Die 53 Preisträger rücken nun in den Fokus der Produktmarke und werden stärker in zukünftige Marketingaktivitäten der Tourismus GmbH Baden-Württemberg einbezogen und insbesondere auch in die Aktivitäten des Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. (KST). „Wir sind stolz, dass neun Städte und Gemeinden aus dem Land der 1000 Hügel dieses Siegel erhalten haben,“ so Christina Lennhof, Geschäftsführerin des KST. „Es zeigt ganz deutlich, was diese Region ausmacht und welchen Stellenwert das Thema Weintourismus hat. Viele Mitstreiter, ob Weingüter, Weinerlebnisführer, Vereine oder Genossenschaften – sie alle schaffen ein großartiges Angebot, welches in jedem dieser Orte sichtbar und erlebbar ist.“
Nachdem zu Jahresbeginn bereits das Siegel „Wein und Architektur“ eingeführt wurde, erweitert das Urlaubsland Baden-Württemberg seine Produktmarke „Weinsüden“ mit der erstmaligen Ehrung der Weinorte einmal mehr. Insgesamt ist das Siegel eine ausgezeichnete Orientierung für die Gäste. „Weinsüden Weinorte“ garantieren hervorragende weintouristischen Erlebnisse und erleichtern die Ausflugs- oder Reiseplanung rund um das Thema Wein.
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