Immer wieder gelangen Kunstwerke in den Fokus der Aufmerksamkeit, wenn sie mit provozierenden Inhalten kontroverse Diskussionen entfachen. Die Fragen, ob Kunst „alles“ darf oder nicht, wo die Grenzen des Erlaubten sind, und wie weit ein Künstler sich im Namen der Kunstfreiheit entfalten kann, wenn er beleidigt, schockiert oder Tiere tötet, können nur schwer beantwortet werden: Kann sich ein nackter Stadionflitzer auf die Kunstfreiheit berufen? Stellt das Beschmieren der Kopenhagener Meerjungfrau mit abwaschbarer Farbe eine Sachbeschädigung dar? Oder handelt es sich bei dem in Wort und Bild wiedergegebenen Ende von Max und Moritz in einer Getreidemühle um eine verbotene Gewaltdarstellung?
Spannende Fragen, mit denen sich seit einigen Jahren Prof. Dr. iur. Dr. phil. Uwe Scheffler und Dr. Dela-Madeleine Halecker, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) im Rahmen des Forschungsprojektes „Kunst und Strafrecht“ beschäftigen.
Der Lehrstuhl hat zu der Thematik diese Ausstellung erarbeitet. Auf 12 Tafeln werden 22 bebilderte Fälle kommentiert, die zum Nachdenken anregen und Kunst in der Rolle als „Täterin“ (z.B. bei einer beleidigenden Karikatur oder einer tierquälerischen Performance), als auch in der Rolle als „Opfer“ (z.B. bei der Beschädigung, Fälschung oder Wegnahme von Kunstwerken) darstellen.
Bisher wurde die Ausstellung „Kunst und Strafrecht“ in zahlreichen Städten in Deutschland, Österreich und der Türkei sowie – in einer polnischen Fassung – an diversen polnischen Hochschulstandorten gezeigt. Nun kommt die Ausstellung in die Wissenschaftsetage des Bildungsforums Potsdam.
Dr. Dela-Madeleine Halecker studierte Rechtswissenschaft an der Europa-Universität-Viadrina Frankfurt (Oder) und promovierte 2008 zum Thema „Der ‚Denkzettel’ Fahrverbot – eine kritische Bestandsaufnahme seines straf-, jugendstraf- und ordnungswidrigkeitrechtlichen Anwendungsbereiches“. Seit 2001 ist sie akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie von Prof. Dr. Dr. Uwe Scheffler an der Europa-Universität-Viadrina Frankfurt (Oder). Darüber hinaus ist Dr. Halecker Mitglied im Juristischen Beirat des Deutschen Verkehrssicherheitsrates und des Vorbereitungsausschusses des Deutschen Verkehrsgerichtstages.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Montag, den 2. November 2020 um 18:00 Uhr in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum statt. Eine Anmeldung zur Vernissage ist erforderlich unter: jacob@prowissen-potsdam.de. Der Eintritt ist frei.
Ausstellungszeitraum | 02.11.2020-16.01.2021 ǀ Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr
Wissenschaftsetage im Bildungsforum ǀ WIS | 4. OG
Eintritt: frei
Der Verein proWissen Potsdam wurde im April 2004 gegründet. Wissenschaft steht im Zentrum der Aktivitäten in der Wissenschaftsetage: In der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER und unterschiedlichen Veranstaltungen wird aktuelle Forschung in der Begegnung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erlebbar. ProWissen wird finanziert von der Landeshauptstadt Potsdam, wissenschaftlichen Einrichtungen, Unternehmen sowie Privatpersonen.
proWissen Potsdam e.V.
Am Kanal 47
14467 Potsdam
Telefon: +49 (331) 9774599
Telefax: +49 (331) 9774579
http://www.prowissen-potsdam.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (331) 977-4592
Fax: +49 (331) 977-4579
E-Mail: jacob@prowissen-potsdam.de