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Bis vor wenigen Jahren ging man in der Archäologie davon aus, dass die großen Zivilisationen des Altertums für alle technischen Innovationen verantwortlich waren. Heute kann gezeigt werden, dass die Beeinflussung auch in umgekehrter Richtung erfolgte. Eine dieser Routen führte vom Fuße des Kaukasus über den Bosporus und über das Mittelmeer mindestens bis Kreta. Diese Fernhandelsaktivitäten werden von vielen Archäologen immer noch ignoriert.
Aus diesem Grund führte Dr. Dominique Görlitz, in der Tradition des Norwegers Thor Heyerdahl und dessen Kon-Tiki, die Schilfboot-Expedition ABORA IV durch. Er wollte die Richtigkeit der Überlieferungen des antiken griechischen Historikers Herodot in der Praxis überprüfen. Im Kielwasser der sagenhaften Argonauten segelte die ABORA IV vom bulgarischen Varna durch den Bosporus und über Santorin bis nach Kaş in der Türkei. Die Expedition folgte damit prähistorischen Handelsrouten, die einzigartige Stätten der Weltgeschichte sind. Der Film beleuchtet spannende Themen, wie z.B. den Bau der Großen Pyramide von Gizeh mit Hilfe von Eisenwerkzeugen. Dieses Eisen wurde laut Herodot mit großen Flottillen aus dem Schwarzmeergebiet Phasis ins Niltal transportiert. Zum anderen geht er auf die Überlieferungen von Herodot ein, der mit großer Überzeugung darlegte, dass neben den Ägyptern auch die ägäischen Kulturen ihre Rohstoffe, wie Zinn und Bernstein, über das Schwarzen Meer importierten. Wenn seefahrende Kaufleute jener Zeit mit ihren Schilfbooten zwischen dem Schwarzen Meer, der Ägäis bis ins Ostmittelmeer verkehrten, hätten sie auch tonnenschwere Fracht befördert und so den mühsamen und viel gefährlicheren Landtransport vermieden. Offenbar führte einer dieser Exportwege auch vom Erzgebirge über das Schwarze Meer bis in die Ägäis.
In seiner Filmvorführung präsentiert Dr. Dominique Görlitz neueste Befunde der transdisziplinären Forschung und erläutert, warum die Seereise im Kielwasser Thor Heyerdahls 50 Jahre nach dem Start des Papyrusbootes RA I so wichtig war.
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