Das Forscherteam hat eine neuartige Brandschutzverglasung entwickelt und innerhalb von vier Jahren vom Becherglas in die Produktion überführt. Diese Innovation zeichnete EARTO am 28. Oktober mit dem EARTO Innovationspreis 2020 in der Kategorie »Impact Delivered« aus, das Innovationsprojekt erzielte damit den dritten Platz. Das neue Brandschutzglas verzichtet auf krebserzeugendes Acrylamid und lässt sich somit toxikologisch unbedenklich verarbeiten. Statt 150 bis 160 Kilogramm wie bisher fallen bei der Herstellung der neuartigen Brandschutztüren pro Tag nur 20 Kilogramm Prozessabfälle an. Die Automatisierungsrate ist höher, der Produktionsprozess verschlankt, die Nachvollziehbarkeit und die Reproduzierbarkeit sind auf ganzer Linie gegeben. Bei Bränden widersteht die Verglasung den Flammen und der Hitze über 1000 °C und erfüllt die geforderten Standzeiten, die bis zu 120 Minuten betragen können.
Unternehmensgründung durch Industriepartner
Auf Basis der erfolgreichen Entwicklung entschied sich die Familie Hörmann 2016 zur Unternehmensgründung der Hörmann KG Glastechnik und baute ein neues Werk im Saarland, in dem die Brandschutzgläser produziert werden. Das Produkt wird in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt. Die neuartige Brandschutzverglasung wird unter der Produktfamilie Vitrafire® der Hörmann KG Glastechnik verbaut. Sie ist bereits in einer Vielzahl von Gebäuden wie dem Global Tower Frankfurt im Einsatz.
Die Preisverleihung – diesmal nur virtuell – fand bereits zum 12. Mal statt. Gleichzeitig feierte die Organisation EARTO ihr 20-jähriges Jubiläum. Der EARTO Award würdigte in diesem Jahr insgesamt sechs Innovationsprojekte in den zwei Kategorien »Impact Expected« und »Impact Delivered«.
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Osterfelder Str. 3
46047 Oberhausen
Telefon: +49 (208) 8598-0
Telefax: +49 (208) 8598-1290
http://www.umsicht.fraunhofer.de
Telefon: +49 (208) 8598-1505
Fax: +49 (208) 859812-89
E-Mail: stephanie.wehr-zenz@umsicht.fraunhofer.de