„Die Festschreibung der Gegenwart und der Vergangenheit ist immer auch eine politische Deutung und Aussage. Doch wie wollen wir unsere jetzige Zeit erzählen? Die Perspektive der Kunst ermöglicht vielstimmige, diverse und zeitgenössische Deutungen der aktuellen Geschichte. Die Künstlerinnen und Künstler zeigen überraschende persönliche Sichtweisen, die uns die Gegenwart und die jüngere Vergangenheit besser verstehen lassen,“ so Paul Spies, Direktor des Stadtmuseums Berlin.
So wie Berliner Stadtbilder von Beginn an einen Sammlungsschwerpunkt des Stadtmuseums Berlin gebildet haben, so haben sie immer auch zur Auseinandersetzung mit Gegenwartsthemen angeregt. Die Einladung an zeitgenössische Kunstschaffende, ihre persönliche Sicht auf Berlin ins Bild zu setzen, ist daher ein folgerichtiger Schritt, der vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten für die Menschen dieser Stadt und für ein internationales Publikum bietet. Kuratiert wurde die Ausstellung von Maarten Janssen, der als freier Künstler und Kurator in Rotterdam und Berlin lebt.
Ausgangspunkt für das Projekt war Maarten Janssens Beobachtung, dass zwei Bildfriese in der Stadtmitte die Geschichte Berlins teilweise sehr unterschiedlich erzählen: der Terrakottafries am Roten Rathaus (1879) und der Gerhard Thiemes Betonfries im Nikolaiviertel (1987), der sich von der Rathausstraße bis in die Poststraße zieht. Beide Reliefs zeigen ausgewählte Ereignisse der Stadtgeschichte vom 13. Jahrhundert bis zum Zeitpunkt ihres Entstehens – jedoch setzen sie entsprechend des jeweiligen politischen Zeitgeistes unterschiedliche Schwerpunkte.
Sicht auf die jüngste Geschichte und Gegenwart
Wenn die beteiligten Künstlerinnen und Künstler das klassisch-repräsentative Format eines Frieses aufgreifen, geht es nicht um eine neue, ideologisch gefärbte Entwicklungsgeschichte Berlins, sondern darum, vor dem Hintergrund aktueller Realitäten eine internationale, multiperspektivische Sicht auf die Entwicklungen seit 1987 und die heutige Stadt zu entwerfen. Wer sind wir jetzt, an diesem Ort, in der deutschen Hauptstadt, einer europäischen Metropole mit allen komplexen Problemen des urbanen Lebens im 21. Jahrhundert? In Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsort, den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin, der jüngsten Geschichte und der Gegenwart dieser Stadt sind zehn neue Werke entstanden, die sich im Kirchenschiff zu einem großen Fries zeitgenössischer Kunst zusammenfügen.
Die Nikolaikirche stärkt mit der Sonderausstellung ein weiteres Mal ihre Bedeutung als lebendiger Ort kulturellen Lebens in Berlin und Raum für zeitgenössische Kunst, die zur aktiven Beschäftigung mit wichtigen aktuellen Themen einlädt. Begleitend zur Ausstellung findet ein wöchentliches Musikprogramm statt, an das sich jeweils eine Führung oder ein Gespräch mit beteiligten Künstlerinnen und Künstlern oder dem Kurator anschließt.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds
Adresse MUSEUM NIKOLAIKIRCHE | Nikolaikirchplatz | 10178 Berlin
Infoline Tel. (030) 24 002-162 | info@stadtmuseum.de
Öffnungszeiten täglich 10–18 Uhr
Eintritt 6,00 / 4,00 Euro, bis 18 Jahre Eintritt frei
Eröffnung 3. September 2020 | 15 – 20 Uhr | Eintritt frei
Laufzeit 4. September – 22. November 2020
Hashtag featuresBerlin
Booklet „Features – 10 Sichten auf Berlin“ im Eintrittspreis enthalten
Webseite www.stadtmuseum.de/features
Pressebilder +++ Download unter https://bit.ly/34YudbK +++
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